Kooperative Wissenskonstruktion mit Wikis

Tools und Technologien, die unter der Bezeichnung "Social Software" bekannt wurden, ermöglichen den Wissensaustausch und die kooperative Konstruktion neuen Wissens. Besonders Wikis sind für die kooperative Wissenskonstruktion geeignet. Sie ermöglichen die gleichzeitige, kollaborative Arbeit einer Vielzahl von Personen an einem gemeinsamen Artefakt, das allen Personen zur Nutzung und zur aktiven Weiterentwicklung offen steht. Die Wiki-Technologie verleiht jeder Person Schreib- und Löschrechte, wodurch jeder Nutzer selbständig neue Inhalte beisteuern bzw. bestehende Inhalte verändern kann. In diesem Prozess entsteht nicht nur ein besonders reichhaltiges Artefakt; zusätzlich ist anzunehmen, dass auch die Nutzer selbst enorm von der gemeinsamen Arbeit im Wiki profitieren, denn Wissensfortschritt entsteht dort, wo das Wissen einzelner zusammengetragen und daraus neues Wissen konstruiert wird. Hier ist also ein besonders effizienter und vielfältiger Wissensbildungsprozess zu beobachten. Das Projekt beschäftigt sich mit der Frage, was Personen zu einer konstruktiven Zusammenarbeit mit Hilfe von Wikis motiviert und welche sozialen und kognitiven Prozesse dazu beitragen, dass solche kooperativen Szenarien über die reine Sammlung von Informationen hinaus auch die kollaborative Konstruktion neuen Wissens ermöglichen. Um diese Prozesse zu erforschen, sollen nicht nur motivationale, emotionale und kognitive Konzepte herangezogen, sondern auch eine systemische Betrachtungsweise eingenommen werden. Diese Perspektive soll dabei helfen, den Interpretationsrahmen zu erweitern und einen neuen, dem Thema angemesseneren Zugang zu schaffen.

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Johannes Moskaliuk ist Diplompsychologe sowie ausgebildeter Betriebswirt und arbeitet als Professor für Psychology and Management an der International School of Management. Dort ist er Vizepräsident für Digitale Transformation, verantwortet das #ismfernstudium
und leitet den Stuttgarter Campus der ISM.