Studierendenportal FU Berlin

CeDiS (Center für digitale Systeme der FU Berlin) arbeitet derzeit intensiv an der Konzeption und Umsetzung eines Portals für die Studierenden der Freien Universität Berlin. Das Portal wird im Rahmen des Projektes FUeL (FU e-Learning) zur universitätsweiten Verankerung von e-Learning entwickelt. Zielgruppe des Portals sind die Studierenden der Freien Universität sowie Alumni, Fern- und Austauschstudierende (ohne Gast- und Nebenhörer). Das Portal soll den Studierenden als Kommunikations- und Netzwerkplattform dienen. Langfristig wird das Portal Elemente der Web 2.0-Initiative von CeDiS wie Blogs und Wikis integrieren und den Studierenden ermöglichen, Inhalte selbst zu gestalten und ihre Kommunikation untereinander an einem zentralen Zugriffspunkt zu pflegen.

Konzept

Ziel des Projektes ist es, Studierenden den zentralen Zugang zu relevanten Informationen und Anwendungen der Freien Universität zu ermöglichen. Der Schwerpunkt liegt darauf, eine intuitive und kollaborative Nutzungsweise zu ermöglichen, damit Benutzer die Inhalte und Struktur im Portal selbst gestalten können. Zur Ermittlung der wesentlichen Inhalte und Dienste des Portals führt CeDiS begleitend zum Projekt Gespräche mit interessierten Parteien und versucht durch eine möglichst transparente Kommunikation Kooperationspartner zu gewinnen. Des Weiteren wird zu jedem Schritt im Verlauf der Konzeption und der Entwicklung der aktive Kontakt zu Studierenden gesucht. Hierfür wird das Portal in mehreren Ausbauphasen erstellt, wobei in jeder Phase selbst kleine Versionen entstehen, in denen schrittweise Funktionalitäten verbessert und erweitert werden. Diese evolutionäre Vorgehensweise setzt sich durch Konzeption, Design und Entwicklung fort und soll die Bedürfnisse der Beteiligten aufgreifen sowie die Nachhaltigkeit des Projektes sicherstellen. Zur aktuellen Konzeption wurden bislang diverse akademische Portale für Studierende, darunter auch neue Social Networking Plattformen, untersucht und gemeinsame Eigenschaften identifiziert. Aus diesen Überlegungen, Fachartikeln sowie früheren Konzepten zu einem Studierendenportal wurden schließlich eine Reihe von Diensten entworfen, welche gemeinsam mit dem Prototypen als Basis zur Diskussion dienen sollen. Initial werden bis Juli 2007 nur die grundlegenden Bausteine für ein Portal gesetzt, um den späteren Ausbau unter Diskussion und Mitarbeit aller Interessenten an der Universität zu ermöglichen.

Kooperationen

CeDiS möchte die Grundlage für die Einführung eines Portals für Studierende an der Freien Universität Berlin schaffen und hat sich hierfür intensiv mit der Thematik auseinander gesetzt. Als Dienstleister versucht CeDiS dabei das Bedürfnis der Einrichtungen, ihre Informationen und Anwendungen an die Studierenden zu tragen, ebenso zu berücksichtigen wie den Wunsch der Studierenden, alle für ihr Studium relevanten Inhalte und Dienste an einer Stelle vorzufinden. Diese großen Wünsche beinhalten jedoch komplexe Anforderungen und können nur durch universitätsinterne Kooperationen erfüllt werden. Daher wird CeDiS die Studierenden in den Planungs- und Entwicklungsprozess miteinbinden und die Feinkonzeption gemeinsam mit anderen Einrichtungen der Freien Universität erarbeiten. Zur Vorstellung der bisherigen Ergebnisse und als Aufruf zur Mitwirkung am Studierendenportal wurden daher zum Juni 2007 folgende Einrichtungen eingeladen:
  • ZUV-V
  • eAS
  • Studienberatung
  • ZEDAT
  • UB
  • PKI Web
Für den weiteren Verlauf des Projektes erhofft sich CeDiS zudem die Mitwirkung studentischer Gruppen, um auf Wünsche der Studierenden eingehen zu können. Die Umfrage zum Portal, an der sich über 1500 Studierende beteiligt haben, und der Aufruf zur weiteren Partizipation sind bereits erste Schritte zur Kooperation. Des Weiteren kooperiert CeDiS mit externen Partnern und ist Mitglied der Portal Arbeitsgruppe der DINI.

Technologie

Für eine nachhaltige Entwicklung wurden im Rahmen des FUeL-Projekts verschiedene Optionen für die Umsetzung in Betracht gezogen und schließlich ein Java Portal Framework ausgewählt. Derzeit testet CeDiS mögliche Anwendungen für das Portal und arbeitet an einer ersten alpha-Version des Portals. Dabei wird eine inkrementelle Entwicklung verfolgt, bei der zunächst die Grundfunktionalität umgesetzt und diese anschließend in kleinen Schritten verfeinert wird. Evaluation Die bereits an der Freien Universität etablierten, zentralen Systeme - die Lernplattform Blackboard und das Content Management System NPS - kamen für die Umsetzung des Portals nicht in Frage. Daher wurden zur Auswahl einer Basistechnologie diverse Open Source Portal Frameworks miteinander verglichen. Aus Kosten- und Lizenzgründen wurden kommerzielle Systeme nicht im Detail untersucht. CeDiS betrachtete im Zeitraum von Herbst 2006 bis Frühjahr 2007 insgesamt 21 Portal Systeme, wovon neun in die nähere Auswahl kamen. Der Schwerpunkt lag dabei auf den genutzten Technologien, der Standard Konformität, der Performanz und der Skalierbarkeit. In einer Gegenüberstellung kristallisierten sich die Kandidaten Apache Jetspeed 2, eXo, Liferay und Jboss Portal heraus. Da diese Kandidaten technisch nahezu gleich gestellt waren, wurde aufgrund weiterer Rahmenkriterien wie etwa Entwicklercommunity, Dokumentation und Anwendungsvielfalt (Portlets) eine Wahl getroffen. Liferay wurde von CeDiS aufgrund der guten Community und Dokumentation, des großen Funktionsumfanges sowie der enthaltenen Portlets ausgewählt. Das System machte einen sehr guten Gesamteindruck und lieferte die initial benötigten Bestandteile, um für die gewünschten Zwecke eine schnelle Umsetzung zu gewährleisten. Externe Evaluationen und Auszeichnungen bescheinigen dem Portal ebenfalls gute Noten. Auf der CeBIT 2007 stellte Liferay neue "Collaborative Desktop" und WebOS Funktionalitäten vor, die eine flexiblere Gestaltung der Oberfläche ermöglichen sollen und die Kollaboration zwischen Nutzern in den Mittelpunkt stellen. Die zukunftsweisende Ausrichtung ist auch an dem Roadmap zu erkennen, das sich im Bereich der Softwarearchitektur größtenteils mit unseren Konzepten deckt. Im Bildungssektor wird Liferay von Universitäten, Schulen und Weiterbildungseinrichtungen genutzt. Somit existiert eine große Basis an Nutzern und Entwicklern, die für den gegenseitigen Erfahrungsaustausch herangezogen werden kann.

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Jana Wedekind