Abstrakte Darstellungen

Abstrakte Darstellungen sind alle Arten von Diagrammen, sowie Schemata und Modelle, die einzelne Sachverhalte gezielt und vereinfacht visualisieren. Diese Reduktion von Bildinformationen auf die wichtigsten Komponenten kann bei begrenzter Lernzeit die Lerneffizienz steigern. Icons (auch Piktogramme genannt) müssen allgemein verständlich und eindeutig sein. Die Gestaltung sollte sich auf das wesentliche Merkmal des darzustellenden Sachverhaltes konzentrieren.

Einsatz:

Wenn Sie bei der Bildgestaltung auf irrelevante Informationen verzichten und nur die zentralen –insbesondere räumlichen – Zusammenhänge verdeutlichen, finden sich die Lernenden bei begrenzter Bearbeitungszeit leichter zurecht. Allerdings werden Bilder, die einen geringen Komplexitätsgrad aufweisen häufig nur oberflächlich betrachtet (Weidenmann, 1991). Ob realitätsnahe oder abstrakte Bilder zu besseren Lernergebnissen führen, hängt von Lernzeit und individuellen Fähigkeiten der Lernenden („visual literacy“) ab.

Gestaltung:

Eine didaktische Reduktion von Komplexität lenkt die Aufmerksamkeit auf die relevanten Bildinhalte und vermindert eine für den Wissenserwerb ineffektive Ablenkung. Eine reduzierende Bildbearbeitung umfasst folgende Schritte (Ballstaedt, 1997):

  1. unwichtige Inhalte weglassen,
  2. wichtige Inhalte hervorheben,
  3. zusammengehörige Inhalte gruppieren.

Insbesondere die räumliche Organisation ist für die Verarbeitung entscheidend. Eine sinnvolle Anordnung erleichtert dem Betrachter sich zu orientieren und sich das Bild als sinnvollen Gesamtzusammenhang einzuprägen (Kroebel-Riel, 1996).

Weitere Informationen bietet die Vertiefung Schaubild. Berüchsichtigen Sie außerdem die Informationen zu Text & Bild sowie die Checkliste Bildgestaltung.

Formen:

  • Icons: Icons sind Piktogramme und Symbole für bestimmte Informationen, um eine schnelle Orientierung zu ermöglichen. Wichtig für die Verarbeitung ist Einheitlichkeit in Stil und Ausführung. Icons sollten darauf geprüft werden, ob sie von der Zielgruppe der Lehrmedien verstanden werden. Für das Verständnis relevant können Bildungshintergrund und kulturelle Herkunft sein. In jedem Fall sollten die verwendeten Icons leichter und schneller verstanden werden, als die wortsprachliche Darstellung des visualisierten Sachverhalts.
  • Karten: Bei Karten (z.B. Land- und Themenkarten) handelt es sich um Zweidimensionale Repräsentationen, die meist noch andere Informationen in symbolischer Darstellung enthalten.
  • Charts und Diagramme: Charts (zum Beispiel Organigramme) veranschaulichen in räumlicher Anordnung qualitative Beziehungen zwischen Begriffen, Kategorien und Aussagen. Diagramme veranschaulichen quantitative Zusammenhänge zwischen Variablen, zum Beispiel in Form Kreis-, Balken-, Säulen-, Kurven- und Streudiagrammen.
  • Concept Maps / Mindmaps: Concept Maps sind „Begriffslandkarten“, die Relationen und Hierarchien wiedergeben können. Eine Concept Map besteht aus Zeichen für Elemente (Begriffe) und Zeichen für Relationen (Pfeile, Linien) sowie aus Regeln der Verknüpfung. Analog zum Begriff Concept Map wird gelegentlich auch von Mind Maps gesprochen. Letztere bilden allerdings eine Untermenge von Concept Maps, da ihre Syntax eingeschränkter ist: Mind Maps haben nur einen zentralen Ausgangspunkt. Alle weiteren Begriffe werden als Abzweigungen notiert. In Concept Maps kann mit mehreren Schlüsselbegriffen gearbeitet werden, die in Beziehung zueinander stehen. Mindmaps eignen sich zur Abbildung von hierarchischen Relationen, Concept Maps ordnen Informationen stattdessen netzwerkartig an. Vertiefende Informationen finden Sie im Artikel " Concept Maps & E-Learning " von Sigmar-Olaf Tergan (PDF), sowie im Erfahrungsbericht von Tanja Müller.

Erstellung:

  • Diagramme werden am besten aus Tabellendaten erzeugt. Dies erledigt in der Regel das Tabellenkalkulationsprogramm, z.B. Excel.
  • Das vermutlich gängigste Werkzeug zur Erstellung von Mind Maps ist der MindManager. Ein kostenloses, online verfügbares Tool zur Erstellung von Mind Maps finden Sie bei concept-map.de.
  • Ebenfalls kostenlos ist das Programm CmapTools. Sie müssen sich zunächst registrieren, können dann jedoch die Software ohne weitere Beschränkungen herunterladen. Das Programm bietet einen weitreichenden Funktionsumfang, z.B. Exportmöglichketien nach HTML, so dass Sie es auch zur Erzeugung von anklickbaren Imagemaps verwenden können.
  • Für die Erstellung von Zeichnungen und Grafiken mit Hilfe entsprechener Zeichenprogramme finden Sie vertiefende Informationen in der Rubrik Medientechnik.
Letzte Änderung: 31.03.2016