Praxistipps für den Unterricht

Wie integrieren Sie möglichst schnell im eigenen Unterricht Anteile zur Vermittlung von Informationskompetenz?

Erste Schritte können sein:

  • Erhebung des Ist-Zustandes: Wie recherchieren die Studierenden bislang? Fragen Sie Ihre Studierenden nach ihren Lieblingsrecherchemedien, nach Suchvorschlägen für bestimmte Fragen und nach ihren häufigsten Recherchebedürfnissen - dies bringt oft unvermutete Resultate zutage.
  • Interaktives Arbeiten: Gruppenarbeit im Schulungsraum, eigene Recherchen, Diskussion und Einzel- bzw. Kleingruppenbetreuung sind wichtige Unterrichtselemente.
  • Eingeübte Fähigkeiten: Studierende müssen über einen längeren Zeitraum hinweg Recherchieren üben, nicht nur einen Quellenkatalog oder eine kurze Einführung erhalten.
  • Visuelles Nachvollziehen: Die Gewöhnung an die bekanntesten Rechercheoberflächen ist ein wichtiger Effekt des Unterrichts.
  • Eigene praktische Erfahrung von Rechercheorten und Dienstleistungsanbietern: Transparenz ist wichtig, Schwellenangst will überwunden sein. Auch dies gehört zur Informationskompetenz. Der Unterricht ist hier die beste Möglichkeit, den Studierenden diesen Einblick zu vermitteln.
  • Berufsorientierung: Besonders bei wirtschaftsnahen Fächern gilt, dass man nicht nur die für die wissenschaftliche Tätigkeit nötigen Recherchemittel vorstellen sollte, sondern auch die in Firmen verwendeten. Sie können sich z.B. auch an die Personalabteilungen solcher Firmen wenden und nachfragen, welche Recherchekompetenzen sie sich bei Bewerbern wünschen, um den Unterricht praxisnah zu gestalten.
  • Praxisorientierung: Richten Sie Modellrecherchen nicht nur auf Studienthemen und Hausarbeiten aus, sondern auch auf weitergehende Recherchebedürfnisse. Teilen Sie Ihre Erfahrung, machen Sie mit den Studierenden eine ausführliche Recherche mit verschiedenen Medien zu einer wissenschaftlichen Fragestellung. Zeigen Sie, welche Informationen zur Beantwortung notwendig sind, welche Einzelinformationen über welche Medien zu finden sind, dass man dazu mehrere Medien benötigt, und schliesslich wie man aus diesen Einzelinformationen eine Beantwortung der Frage zusammenbaut - denn: Studierende sollten von Anfang an die enge Verknüpfung von wissenschaftlicher Recherche und wissenschaftlicher Argumentation verstehen.
  • Wissenschaftliche Grundtechniken: Vermitteln Sie explizit die Notwendigkeit des Belegens, Zitierens, Vergleichens, erschöpfenden Recherchierens, Kontrollierens u.a. Diese Grundtechniken sind im Umgang mit den elektronischen Medien besonders wichtig, auch um die Qualität elektronischer Informationsquellen eigenständig beurteilen zu können. In diesem Zusammenhang sollten auch Grundlagen des Urheberrechts, das Thema Plagiate sowie die richtige Zitierweise für elektronische Quellen  Ihres Faches zur Sprache kommen.
  • In den Rubriken Medientechnik und Lehrszenarien finden Sie Hinweise auf die technische Ausstattung, die für die Präsentation elektronischer Recherchemedien und -methoden geeignet ist; z.B. zu Folien, Elektronischer Tafel oder Beamerpräsentationen.
Letzte Änderung: 16.07.2015