Schulung

Unter einer Schulung versteht man eine Weiterbildungsveranstaltung, in der sich eine meist relativ kleine Zahl von Personen (i.d.R. max. 15) über einen kompakten Zeitraum (i.d.R. 30-90 Minuten) angeleitet mit einem bestimmten Thema auseinandersetzt. Das Ziel von Schulungen ist, dass die Teilnehmenden eine Anwendung, eine Software oder ein Programm kennenlernen und direkt ausprobieren können.

Problem  

Schulungssenario als Skizze dargestellt: Lehrende/r steht vor einer kleinen Gruppe von sitzenden Teilnehmenden und zeigt etwas auf einer Folie.

Zusätzlich zu den zahlreichen Informationen, die es zum Lehren und Lernen im Kontext der Digitalität gibt, braucht es Gelegenheiten, um konkrete Erfahrungen im Einsatz bestimmter Werkzeuge oder Systeme zu machen. Hier helfen Formate, die sich auf die Demonstration und Anwendung dieser Systeme fokussieren.

Rahmenbedingungen

Hochschulmitglieder, insbesondere Lehrende, Studierende und lehrunterstützendes Personal, sollen die Möglichkeit haben, sich im Bereich digitaler Medien weiterzubilden und die hierfür benötigten Kompetenzen bedarfsorientiert (weiter) zu entwickeln. Hierfür halten Hochschulen sowie hochschulübergreifende Institutionen Weiterbildungsangebote bereit.

Lösung 

In einer Hochschule werden kompakte Schulungen regelmäßig von Zentraleinrichtungen angeboten, u. a. von Bibliotheken, Rechenzentren oder E-Learning-Einrichtungen. Sie richten sich in der Regel an alle Mitglieder der Hochschule (Mitarbeiter/innen sowie Studierende) und lassen zum Teil auch externe Personen zur Teilnahme zu. Themen, zu denen an Hochschulen Schulungen angeboten werden, betreffen alle Bereiche der Lehr- und Studienorganisation.

Details 

Schulungen beinhalten neben der Demonstration einer Anwendung, Software oder eines Systems in der Regel die Möglichkeit des selbstständigen Ausprobierens. In Schulungen geht es darum, die Möglichkeiten und Grenzen der Anwendung zu erfahren und Hilfestellung für einen gezielten Einsatz in der eigenen Praxis zu erhalten. 

Ob eine Schulung als Präsenz-, Online- oder auch als Blended-Learning-Veranstaltung durchgeführt wird, hängt von den jeweiligen Rahmenbedingungen und Zielgruppen ab. Im Vorfeld ist jeweils sicherzustellen, dass die Teilnehmenden in der Schulung eigenständig mit der thematisierten Anwendung bzw. mit dem thematisierten Programm oder Werkzeug arbeiten können (auch auf Distanz). Technische Voraussetzungen, die möglicherweise benötigte Endgeräte der Teilnehmenden erfüllen müssen, sind frühzeitig zu kommunizieren, damit die Schulungszeit nicht davon beeinflusst wird, dass manche Teilnehmenden nicht in die praktische Übung einsteigen können.

Ein typischer Schulungsablauf ist davon gekennzeichnet, dass es einen Wechsel zwischen Demonstration, Übung sowie Thematisierung individueller Fragen gibt. Zudem gehört es zur Durchführung einer Schulung, dass die Teilnehmenden während der Übungsphasen Hilfestellungen durch den/die Schulungsleiter/in erhalten. Je nach Gruppengröße und Komplexität der Anwendung ist es sinnvoll, eine zweite Person als Schulungsleiter/in einzusetzen, sodass aufkommende Fragen oder Herausforderung der Teilnehmenden zeitnah adressiert werden können. Bei der Durchführung einer Online-Schulung ist generell eine zweite Leitung einzusetzen, sodass – auch wenn gerade jemand in einem Breakoutraum Hilfestellung bekommt – stets ein/e Schulungsleiter/in im Hauptraum der Schulung bei Fragen anzutreffen ist.

Die Gestaltung der Schulungsinhalte sollte an die jeweilige Zielgruppe angepasst sein, d. h. es ist im Vorfeld zu klären, wozu die thematisierten Methoden oder Werkzeuge eingesetzt werden sollen. Dies ermöglicht den Schulungsleiterinnen und -leitern, im Kurs Anwendungsbeispiele zu nutzen, die auf die Bedarfe der Gruppe angepasst sind und so tendenziell zielgerichteter die Fragen adressiert, die die Zielgruppe beschäftigen (werden).

Eine Schulung kann verschiedene Ziele – einzeln oder in Kombinatin zueinander – verfolgen: 

  • Die Einführungen in Software-Systeme können zur Organisation von Studium und Lehre sowie der dazugehörigen Verwaltungsprozesse genutzt werden.  
  • Da ein zielgerichtetes Studieren bzw. Lehren eng mit der Anwendung digitaler Werkzeuge verknüpft ist, sollen Schulungen die Mitglieder der Hochschule beim Erwerb der benötigten Werkzeugkompetenzen unterstützen.  
  • Übergeordnet sind die auf Anwendung ausgerichteten Schulungen ein Baustein, um den Erwerb relevanter digitaler Kompetenzen zu fördern. 

Thematische Bereiche, zu denen Schulungen häufig angeboten werden, sind die folgenden: 

  • Literaturverwaltungssoftware
  • Lern- und Prüfungsmanagementsysteme 
  • Hörsaaltechnik und Medienausstattung der Lehrräume 
  • Einzelne Tools zur Unterstützung der Lehr- und Lerngestaltung 

Stolpersteine  

In Online-Schulungen, in denen die Schulungsleitung keinen Einfluss auf die Endgeräte der Teilnehmenden hat, können technische Probleme in der Gruppe eine Herausforderung sein. Auch wenn hier im Vorfeld alles unternommen wurde, um über die notwendigen technischen Voraussetzungen zu informieren, kann es zu unerwarteten Problemen kommen, die nicht immer aus der Distanz gelöst werden können. Hier ist zu entscheiden, ob die betroffene Person ggf. erst zu einem späteren Termin an der Schulung teilnehmen sollte. Eine klare Kommunikation im Vorfeld kann dabei helfen, in der Situation eine angemessene Entscheidung zu treffen, die der Balance zwischen individueller Hilfestellung einerseits und Verantwortung gegenüber der Gesamtgruppe andererseits gerecht wird. 

Vorteile  

  • Durch das konkrete Ausprobieren können Fragen und Herausforderungen unmittelbar besprochen und gelöst werden, sodass der empfundene Lernerfolg der Teilnehmenden in Schulungen hoch ist und die Motivation, auch nach der Schulung mit der Anwendung bzw. mit dem Programm zu arbeiten gefördert wird. 
  • Schulungen verdeutlichen den Teilnehmenden, dass es nicht ungewöhnlich ist, wenn etwas zunächst nicht klappt oder dass man nicht sofort ins intuitive Handeln kommt. Durch das Ausprobieren und Scheitern, Ausprobieren und Erfolg haben, wird die Medienkompetenz der Teilnehmenden gefördert. 

Nachteile   

  • Der Erfolg einer Schulung häng davon ab, dass alle technischen Komponenten funktionieren, sowohl auf Seite der thematisierten Anwendung als auch auf Seiten der Teilnehmenden und der Schulungsleitung. Wenn es an einer Stelle zu technischen Problemen kommt, kann das den Ablauf der Schulung insgesamt gefährden. Eine sorgfältige Vorbereitung seitens der Schulungsleitung (inkl. eines umfangreichen Probelaufs) ist hier notwendig. 
Letzte Änderung: 24.04.2023