Open Access Erklärungen

Grundlage der Open Access Initiative sind die so genannten BBB-Deklarationen von Budapest, Bethesda (US-Bundesstaat Maryland) und Berlin. Auch einige Hochschulen verfügen über eigene Open Access Erklärungen.

Der Budapester Initiative zu Folge bedeutet Open Access, dass Interessierte die Volltexte lesen, herunterladen, kopieren, verteilen, drucken, in ihnen suchen, auf sie verweisen und sie auch sonst auf jede denkbare legale Weise benutzen können. Damit verbunden sein sollen weder finanzielle, gesetzliche oder technische Barrieren jenseits von denen, die mit dem Internet-Zugang selbst verbunden sind. In allen Fragen des Wiederabdrucks und der Verteilung, und in allen Fragen des Copyrights überhaupt, sollte die einzige Einschränkung darin bestehen, den jeweiligen Autorinnen und Autoren die Kontrolle über ihre Arbeit zu belassen. Es soll außerdem gesichert werden, dass ihre Arbeit angemessen anerkannt und zitiert wird. (Quelle: http://www.soros.org/openaccess/g/read.shtml).

Weitere Initiativen:

  • Ein Bündnis von Bibliotheken und Fachgesellschaften, die das freie Publizieren im Internet fördern, stellt DINI dar.

Der Grüne und der Goldene Weg
Die Open Access-Initiative verfolgt zwei Strategien: den „Grünen Weg“ und den „Goldenen Weg“. Unter dem „Grünen Weg“ wird die Archivierung nach bestimmten Standards durch die Autoren selbst verstanden, unter dem „Goldenen Weg“ die Veröffentlichung in frei zugänglichen Online-Fachzeitschriften. Während die Bethesda-Erklärung unter Open Access im Wesentlichen den „Grünen Weg“ versteht, einschließlich des Rechts zur Bearbeitung und Verbreitung der bearbeiteten Werke, geht die Berliner Erklärung vom Oktober 2003 noch einen Schritt weiter. Nach ihr soll auch der offene Zugang zu dem in Museen, Archiven und Bibliotheken vorhandenen Wissen gewährleistet werden.

Die Berliner Erklärung wurde auf Betreiben der Max-Planck-Gesellschaft gemeinsam mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der Leibniz-Gemeinschaft (WGL), der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF), der Fraunhofer-Gesellschaft (FhG), der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) sowie dem Wissenschaftsrat verabschiedet. Im Unterschied zu den Deklarationen von Budapest und Bethesda bekennen sich in ihr erstmals Spitzenorganisationen eines ganzen Landes zum Prinzip des Open Access. Inzwischen haben fast 300 Forschungseinrichtungen und Wissenschaftsorganisationen (Stand: Dezember 2010) im In- und Ausland die Erklärung unterzeichnet (Sietmann, 2006).
Die Plattform open-access.net bietet umfassende Informationen zu verschiedenen Aspekten von Open Access für Hochschulmitarbeiter/innen sowie Hochschulleitungen.

Open Access Erklärungen deutscher Hochschulen:

Open Access Publikationsmodelle von Verlagen
Während einige Verlage aus zumeist wirtschaftlichen Gründen die Open Access Initiative ablehnen, reagieren andere indem sie Autoren verschiedene Optionen der Publikation anbieten. Als hybrides Publizieren wird ein Publikationsmodell bezeichnet, bei dem neben der online bereitgestellten Open-Access-Version auch eine kostenpflichtige gedruckte Version veröffentlicht wird.

  • Der Waxmann Verlag veröffentlicht die Buchpublikationen in der Reihe "Neue Medien in der Wissenschaft" als Hybridpublikation. Zum Beispiel den Tagungsband 2009 der GMW-Tagung.
  • Der Springer Verlag veröffentlicht beispielsweise nach einer Einmalzahlung von 3000 Dollar den frei zugänglichen Link zum Volltext unter „Open Choice“.
  • Das Journal Atmospheric Chemistry and Physics (ACP) verlangt dagegen ca. 20-70 Euro Bearbeitungsgebühr für die Online-Veröffentlichung.
  • Das Unternehmen Thomson Scientific führte 2005 den Web Citation Index (WCI) ein, einen speziellen Fachinformationsdienst für die auf institutionellen Publikationsservern abgelegten Aufsätze und OA-Journale. Der Dienst umfasst eine Retrieval- und Zitier-Suchmaschine, automatische Benachrichtigungen (Alerts) und die Vorwärts-Verlinkung, das heißt, er liefert zu einem Dokument die Links zu später erschienenen Veröffentlichungen, in denen das Ausgangsdokument zitiert wird.
  • Vielen Informationen zum Thema Buch- und Universitätsverlage und Open Access hat die Plattform Open-Access.net zusammen gestellt.
Letzte Änderung: 17.06.2015