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Was ist OER
eigentlich? Definitionen, Historie, Beispiele
Moderator:
Hallo liebe Chatter und E-Teaching-Interessierte,
willkommen zum e-teaching.org-Live-Chat zum Thema Open-Educational-Resources
(OER). Zu Gast sind heute die Experten Bernd Lutterbeck und Robert Gehring,
die sich Ihren Fragen stellen. Gleich die Frage in die Runde: Können wir
beginnen?
Robert Gehring und Bernd Lutterbeck:
Guten Tag!
Moderator:
Vielleicht die Grundlagen vorweg:
dude:
Was genau sind OER? Kann ich zum Beispiel ganze renommierte
Lehrbücher frei herunterladen?
Robert Gehring:
Ja, das in vielen Fällen möglich.
Moderator:
Gibt es Beispiele?
Bernd Lutterbeck:
Zum Beispiel das Buch von Lawrence Lessig, „Code".
Aus Deutschland sind mir nur ganz wenige Beispiele bekannt.
Moderator:
Eine Frage stellvertretend für weitere zur Definition von
OER:
lese:
Gerade erscheinen ja viele Studien zu OER – zum Beispiel von der
OECD [Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Anm.
d. Red.]. Hier werden teilweise auch nicht-digitale Materialien als OER
bezeichnet, also zum Beispiel ein kostenloser Vortrag. Was verstehen Sie
unter OER?
Robert Gehring und Bernd Lutterbeck:
Die Antwort fällt etwas länger
aus. Es gibt die bekannte, klassische Definition der OECD, die da lautet:
"OER refers to the open provision of educational resources, enabled by
information and communication technologies, for consultation, use and
adaptation by a community of users for non-commercial purposes“
[Übersetzung: Der Begriff "Open-Educational-Resources " bezieht sich auf die
Bereitstellung von bildendem Material. Dieses wird von Informations- und
Kommunikationstechnologien bereitgestellt: zur Ansicht, zum Gebrauch und zur
Übernahme durch eine Nutzergemeinschaft für nicht-kommerzielle Zwecke."] Und
dann gibt es einen zweiten Ansatz, der von den sozialen Aspekten des Lernens
ausgeht. VS Prasad, Vizekanzler der Ambedkar Open University in Indien, sagt
das so: "The open courseware concept is based on the philosophical view of
knowledge as collective social product and so it is also desirable to make
it a social property." [Übersetzung: "Das Konzept der freien Lernmaterialien
basiert auf der philosophischen Anschauung, dass Wissen ein kollektives
gesellschaftliches Produkt ist und somit auch der Gesellschaft gehören
sollte."] Irgendwo dazwischen läßt sich dann ein ganzes Spektrum von
OER-Ansätzen verorten. Wir selbst denken, dass ein OER-Ansatz stark an den
in der Open-Source-Software-Community erarbeiteten Prinzipien ausgerichtet
sein muss.
Melanie:
Welche Granularität haben OER in der Regel? Einzelne
Lehrtexte oder ganze Skripte?
Robert Gehring und Bernd Lutterbeck:
Das variiert sehr stark. Es
gibt einzelne Vorlesungen, ganze Lehrbücher und komplette
Universitätsangebote.
gerrit:
Seit wann gibt es diese Form von Lernmaterialien? Wo fing
die Bewegung an und warum?
Bernd Lutterbeck:
Es gibt natürlich eine jahrhundertealte Tradition
der Offenheit in der Lehre.
Das, was wir als OER ansehen ist aber in den letzten Jahren in Folge der
Open-Source-Bewegung entstanden.
Und wie hoch ist der
Aufwand? - „Man muss es einfach machen!“
joker:
Welche Vorteile habe ich eigentlich als Hochschullehrer, meine
Lehrmaterialien als OER bereit zu stellen? Im Moment sehe ich bloß den
Aufwand.
Bernd Lutterbeck:
Der Aufwand ist, wenn man es richtig plant, nicht
größer als die Erarbeitung von Lehrmaterialien, die man ohnehin
braucht.
Robert Gehring:
Ein wichtiger Vorteil ist in meinen Augen, dass man die
Qualität seiner Lehre auch nach außen sichtbar macht.
MDeimann:
Wie lassen sich OER im Kontext Hochschule fördern? Wie kann
die Bereitschaft zum Einsatz bei Lehrenden und Studierenden erhöht
werden?
Bernd Lutterbeck:
Das Entscheidende ist: Man muss es machen. Dazu
braucht man keine gezielte Förderung. Ein Beispiel: Bei mir am Lehrstuhl
produzieren wir in einem e-teaching-Projekt seit vier Jahren das
Open-Source-Jahrbuch. Die „Förderung" bestand darin, dass ich aus meinem
privaten Etat 8500 Euro initial investiert habe. Jetzt trägt sich das Buch
und das Projekt selbst.
Moderator:
Zum Open-Source-Jahrbuch:
Melanie:
Trägt sich das Buch wirklich? Haben Sie Ihren
Arbeitsaufwand mit eingerechnet?
Bernd Lutterbeck:
Das Projekt http://www.opensourcejahrbuch.de ist
Bestandteil der universitären Lehre, insofern ist der Aufwand der Lehrkräfte
durch ihre öffentliche Bezahlung abgegolten. Die Studenten müssen im
Hauptstudium ein Projekt absolvieren und einige von ihnen haben sich
freiwillig für das Jahrbuch-Projekt entschieden. Andere entwickeln
beispielsweise Software.
Moderator:
Ein Einwand zum Aufwand:
joker:
Aufwand schon. Server suchen, der es dauerhaft bereit hält, mit
Metadaten versehen. Gibt es da Hilfen?
Robert Gehring:
Das ist natürlich ein nicht zu vernachlässigendes
Problem. Wir haben das so gelöst, dass wir einen Server gekauft und auf
Open-Source-Software basierend eine eigene Software-Infrastruktur dafür
aufgesetzt haben. Es gibt eine ganze Reihe geeigneter Open-Source-Software
dafür.
Gitta:
Muss ich meine Lehrveranstaltungsunterlagen nicht auf Herz und
Nieren prüfen (Copyright und ähnliches) bevor ich sie freigebe?
Bernd Lutterbeck:
Normalerweise nicht, aber: Eigene Texte und
Materialien sind kein Problem. Für fremde Materialien besteht die
Möglichkeit, diese zum Beispiel in einem geschützten Bereich im Intranet
unterzubringen. Probleme treten mit Grafiken, besonders mit Stadtplänen auf.
Das kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Ich habe gerade eine Abmahnung
bezahlt, weil ich nicht aufgepasst habe.
OER made in
Germany - „Offenheit ist keine typisch deutsche Tugend“
marius:
Wie stark schätzen Sie die OER-Bewegung in Deutschland
ein?
Robert Gehring und Bernd Lutterbeck:
Sehr schwach, das hat auch eine
aktuelle Studie des Instituts für Medien- und Kompetenzforschung vom Januar
2007 gezeigt. Ganze Fachrichtungen beteiligen sich daran nicht, zum Beispiel
die überwiegende Anzahl der Juristen.
AnnaLeaD: Warum - schätzen Sie - ist die OER-Bewegung in Deutschland schwach
ausgeprägt?
Robert Gehring und Bernd Lutterbeck:
Erstens: Offenheit ist keine
typisch deutsche Tugend. Zweitens: Viele Wissenschaftler lehnen das Modell
ab, weil sie ihre Reputation angeblich nur durch Veröffentlichungen in
kostenpflichtigen Journalen erzielen können. Und drittens denken wir, dass
es sich auch um ein Generationenproblem handelt. Jüngere Wissenschaftler
sind wesentlich offener gegenüber OER.
marius:
Welcher organisatorische Rahmen könnte die OER-Bewegung stützen?
Der Staat? Die Hochschulen? Gibt es schon Initiativen in Deutschland oder
Europa?
Bernd Lutterbeck:
Der passende Rahmen gegenwärtig ist relativ klein,
das heißt, man muss bei einzelnen Lehrstühlen und eventuell Fachgebieten
anfangen. Nennenswerte Initiativen, die brauchbare Resultate gebracht haben,
gibt es wohl noch nicht.
wolfram:
Besteht nicht die Gefahr, dass sich Lehrende vorwiegend aus
diesem Wissenspool bedienen und somit Themen, die dort nicht erfasst sind,
aus der Lehre verschwinden?
Bernd Lutterbeck:
Das sehe ich nicht. Wer keine eigenen Inhalte
erarbeitet, wird sich nur schlecht Reputation erwerben.
Erschließung und
Nutzung: Wikiversity, Google & Co.
MDeimann:
Meine Frage zielt auf die Förderung der Einstellungen der
Nutzer ab. Haben Sie da schon Erfahrungen in Sachen „Überzeugungsarbeit "
gesammelt?
Robert Gehring:
Sind die Nutzer von OER gemeint?
MDeimann:
Gemeint sind potentielle Nutzer von OER. Wie schafft man es,
sie zu überzeugen?
Robert Gehring und Bernd Lutterbeck:
Nach unserer Erfahrung gibt es
da kein Überzeugungsproblem. Unsere Studenten - aus der Informatik - nehmen
alle solche Angebote sehr gerne an. Sie arbeiten sogar daran, aktiv
OER-Angebote zu entwickeln.
Moderator:
Auch wenn die Szene noch klein ist, gibt es vielleicht schon
Trends:
lerry:
Welche Unis sind eigentlich besonders offen für OER? Die Neuen?
Die Traditionellen? Die Reichen? Die Armen?
Robert Gehring und Bernd Lutterbeck:
Die Frage kann man in dieser
Allgemeinheit nicht beantworten. Die Fakultät für
Elektrotechnik und Informatik der TU Berlin
ist in
dieser Frage sehr offen. Wer will, kann OER anbieten.
Carmen:
Wie schätzen Sie die Plattform
Wikiversity
ein? Kann sich hier eine Anlaufstelle für
eine OER-Sammlung entwickeln?
Bernd Lutterbeck:
Was ich bisher erlebt habe, überzeugt mich noch
nicht.
Chris:
Gibt es Beispiele wo über OER die Zusammenarbeit von
Hochschulen - Austausch von Materialien - verbessert wurde?
Bernd Lutterbeck:
Ja, wir wissen zum Beispiel, dass die Inhalte aus
unserem Open-Source-Jahrbuch für die Lehre an einer schweizerischen
Fachhochschule eingesetzt werden. Es gibt weitere Beispiele, die man auch im
Internet recherchieren kann.
lese:
Wie finde ich denn für meinen Bereich relevante OERs? Gibt es
neben Google Scholar noch andere Suchmaschinen, die sich auf
wissenschaftliche Inhalte spezialisiert haben? Wird die Rolle von
Themenportalen bei der Erschließung steigen?
Robert Gehring:
Es gibt verschiedene OER-Netzwerke, aber keine
spezialisierte Suchmaschine.
Bernd Lutterbeck:
Was meint „für meinen Bereich"?
ese:
Das war unklar formuliert: „Für ein spezifisches Thema " war
gemeint!
Robert Gehring:
Es gibt meines Wissens keine zentrale Anlaufstelle.
Das wäre vielleicht ein guter Vorschlag für ein EU-Projekt, sowas
einzurichten?!
stiller:
Sind OERs eine echte Konkurrenz für den herkömmlichen
Lehrmittelvertrieb?
Robert Gehring:
Ja, in bestimmten Fächern jetzt schon, in anderen mit
zunehmender Tendenz.
lausemaus:
Stichwort Google - Digitalisierung des Wissens: Was halten
Sie davon, dass eine Privatfirma Wissensbestände digitalisiert? Und was
halten Sie davon, dass europäische Steuerzahler ein überflüssiges
Gegenprojekt finanzieren müssen?
Robert Gehring und Bernd Lutterbeck:
Google ist ein wichtiger
Anfang, Wissensressourcen zu erschließen. Dort sollten wir aber nicht
stehenbleiben. Das, was die EU plant, ist unserer Meinung nach „weniger
brauchbar". Wir sehen die Gefahr der Verschwendung von Steuermitteln.
Rechtlicher Rahmen:
Copyright oder Copyleft?
marius:
In Bezug auf die geplante Urheberrechtsnovelle: Was müsste darin
in Bezug auf OER verankert werden? Was wäre der Idealfall und wie sieht die
Realität aus?
Robert Gehring:
Die Urheberrechtsnovelle hilft im Bereich OER leider
nicht weiter. Immerhin ist die Möglichkeit der Einräumung eines „einfachen
Nutzungsrechts für jedermann" geplant, wenn man den Gerüchten Glauben
schenken darf. Aber das ging auch ohne Urheberrechtsnovelle schon, wenn man
die entsprechenden Lizenzbedingungen für die Inhalte gewählt hat -
beispielsweise
Creative-Commons-Lizenzen
[Dateien unter einer solchen
Creative-Commons-Lizenz dürfen unter bestimmten Bedingungen frei verwendet
und weiterverbreitet werden, Anm. d. Red.].
Bernd Lutterbeck:
Alles spricht also dafür, mit einem „schlechten"
Urheberrecht zu arbeiten und nach kreativen Lösungen zu suchen. Ein Beispiel
sind die erwähnten Creative-Commons-Lizenzen.
Moderator:
Zwei Fragen gebündelt zu Erfahrungen mit Lizenzen:
Leon_P:
Entspricht OER einer bestimmten Creative-Commons-Lizenz?
Wenn ja, welcher? Kann ich OER auch für Lehrveranstaltungen an kommerziellen
Ausbildungseinrichtungen verwenden?
Robert Gehring:
Nein, es gibt keine bestimmte CC-Lizenz für OER. Je
nach konkretem Zweck und didaktischem Modell kann man sich für die
„passende" Lizenz entscheiden. Und ja, man kann OER natürlich auch an
kommerziellen Ausbildungseinrichtungen verwenden - wenn die jeweilige Lizenz
für Inhalte/Software das erlaubt.
marius:
Wie „frei " können OERs sein? Sehen Sie Risiken des
Missbrauchs?
Robert Gehring:
Bestimmten Formen des Missbrauchs kann man durch die
Wahl passender urheberrechtlicher Lizenzen vorbeugen. „Wie frei?" - Schwer
zu sagen, das wird sich in der Praxis zeigen, denke ich.
Das liebe Geld:
„Verschenktes Wissen oder Antiwerbung?!“
marius:
In den USA wurden die großen OER-Datenbanken an den Hochschulen
mit Hilfe von Stiftungen realisiert und von diesen eben finanziert. Wie
wichtig betrachten sie solche privaten Finanzierungsquellen für die Zukunft
der OER in Deutschland?
Bernd Lutterbeck:
In Deutschland gibt es da noch keine Tradition,
aber erste Universitäten haben begonnen, sich in Stiftungs-Unis umzuwandeln.
In einigen Jahren wird sich die Einstellung also sichern ändern.
Lena F.:
Wissen als freies Gut ist eine schöne Sicht. Doch die
Produktion von Wissen und auch der Wissenserwerb stellen einen Aufwand dar.
Sind OERs „verschenktes" Kapital?
Robert Gehring:
Das ist eine mögliche, sehr kapitalistische Sicht.
Die Lehrkräfte werden aus Steuermitteln finanziert, insofern könnte der
Steuerzahler ja auch was für sein Geld verlangen. So könnte man es auch
sehen...;-)
Bernd Lutterbeck:
Durch OER bilden die Beteiligten ja auch „Kapital" in
Form von Reputation. Das läßt sich wirtschaftlich verwerten.
Moderator:
Ein Einwand zur Finanzierung durch Bezahlung von
Lehrkräften:
Melanie:
Dann müsste man andersherum alle Lernmaterialien zwingend
als OER bereitstellen. Alle Hochschul-Dozenten sind doch
steuerfinanziert.
Robert Gehring und Bernd Lutterbeck:
Ja, und das wird an manchen
US-Unis auch schon praktiziert. Dort enthalten die Arbeitsverträge der
Lehrkräfte entsprechende Pflichten und Rechte.
learning-consult:
Sie sprachen von der Entwicklung von Reputation. Ist
SelfHTML
so ein Beispiel, wo sich für einen
individuellen Betreiber das Anbieten von hochwertigem Inhalt letztlich
rechnet?
Robert Gehring:
Die Frage könnte nur der Stefan Münz selbst
beantworten.
Moderator:
Wer ist Stefan Münz?
Robert Gehring:
Der ursprüngliche Autor von SelfHTML.
Alexander:
Münz ist auch ein begnadeter Schreiber. Seine Texte sind
auch Werbung für seine Firma - fürchten am Ende einige Profs, OERs sind
Antiwerbung?
Robert Gehring:
Ich formuliere es mal so: Am Ende setzt sich in
diesem Modell Qualität durch.
OER und klassische Publikationswege
Leon_P:
Gibt es Erfahrungen aus der Verlagslandschaft (außer
OpenPress) was die Annahme zur Publikation von
Materialien anbelangt, die zuvor als OER veröffentlicht wurden? Sprich:
Heißt die Alternative OER oder in Print-Medien publizieren, oder ist beides
gleichzeitig möglich?
Robert Gehring:
Es gibt eine ganze von Reihe von Beispielen, deren Zahl
wächst, in denen Verlage damit kein Problem haben.
Bernd Lutterbeck:
Es gibt da kein „entweder-oder".
Lena F.:
Bieten Verlage nicht auch eine gewisse Qualitätssicherung
(Lektorat, Vertrieb, Vorselektion der Themen und so weiter)?
Robert Gehring und Bernd Lutterbeck:
Die Antwort muss lauten:
„Leider nein!". Nach unserer Erfahrung führen die Verlage keine
Qualitätssicherung mehr durch, das obliegt den Autor/inn/en und/oder
Herausgeber/inn/en.
Qualitätssicherung -
„nomen est omen!“
cp:
Wie sinnvoll erscheinen in dem Zusammenhang der
Qualitätssicherung Standardisierungsbemühungen?
Robert Gehring:
Davon halte ich nicht sehr viel. Am Ende einigt man
sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner, um niemandem weh zu tun.
Moderator:
Zwei Fragen im Block zur Qualitätssicherung:
cp:
Inwieweit lässt sich Qualität von OERs objektiv messen? Ist diese
überhaupt objektiv messbar?
AnnaLeaD:
Wie lässt sich die Qualität von OERs erkennen?
Robert Gehring und Bernd Lutterbeck:
Objektive Metriken gibt es
dafür nicht. Das richtige Peer-Review (die Beurteilung wissenschaftlicher
Arbeiten durch unabhängige Gutachter zur Qualitätssicherung, Anm. d. Red.)
spielt eine entscheidende Rolle. Bei der Suche nach Qualität kann man sich
aber auch an den klassischen Kriterien wie Zitierhäufigkeit
orientieren.
stefanie:
Sie haben ja eben erläutert, dass sich Print und Online
bei der Qualität nichts vergeben - in beiden wird auch mal Quatsch
verbreitet. Aber der Peer-Review Prozess gewährt ja doch eine gewisse
Qualitätssicherung. Was bringen mir frei zugängliche Ressourcen, wenn
Qualität und Aktualität der Quellen nicht einschätzbar sind?
Bernd Lutterbeck:
Die Frage der Qualitätssicherung ist noch nicht
endgültig beantwortet. Wir als Wissenschaftler stehen vor der
Herausforderung, entsprechende Systeme und Prozesse zur Qualitätsbewertung
zu entwickeln.
joker:
Bürgen nicht (jedenfalls grob) die Herkunftshochschulen für
Qualität? Also
MIT
[die Technische Hochschule Massachusetts, Anm. d.
Red.] oder die
Open University UK
werben doch gerade damit.
Robert Gehring und Bernd Lutterbeck:
„Nomen est omen" - das stimmt
natürlich in einem gewissen Umfang und ist Beleg dafür, dass sich OER für
Hochschulen auszahlen kann.
Letzte Worte – „OER ist,
wenn man’s macht!“
Moderator:
So, wir sind auch schon kurz vor Schluss, die letzte
Frage für heute:
stefanie:
Erstellen wir mit diesem Chat gerade eine
Open-Educational-Resource?
Robert Gehring:
Die Frage geben wir an den Moderator weiter. Von uns
aus: Ja ;-)
Moderator:
Ich finde auch: Ja. Das Schlusswort gebürt den Gästen:
Robert Gehring und Bernd Lutterbeck:
OER ist, wenn man es
macht!
Moderator:
So, das war der e-teaching.org-Live-Chat. Das Team von
e-teaching.org und politik-digital.de bedankt sich für das Interesse. Wir
hoffen, dass es Ihnen gefallen hat und entschuldigen uns bei denjenigen,
deren Fragen wir aus Zeitgründen nicht beantworten konnten.
Wir bedanken und bei Herrn Gehring und Herrn Lutterbeck für die Antworten
und dass Sie sich Zeit genommen haben. Das Transkript dieses Chats gibt es
in Kürze zum Nachlesen auf politik-digital.de und e-teaching.org!
Nach
oben
e-teaching.org (2015). Prof. Dr. Bernd Lutterbeck und Robert A. Gehring im Chat-Interview: Open Educational Resources. Zuletzt geändert am 08.04.2015. Leibniz-Institut für Wissensmedien: https://www.e-teaching.org/community/communityevents/expertenchat/Lutterbeck030707. Zugriff am 09.02.2023