(HI)STORIES?! Legenden unter der Lupe

Lehramtsstudierende des Fachs Geschichte verfassen Blogeinträge und erstellen Lernstationen für SchülerInnen. Das interdisziplinär übertragbare Lehr-Lern-Setting nutzt das Konzept des forschenden Lernens und des Teamteachings.

Eckdaten

Kann Lösungsansätze für folgende Problemstellungen der Lehre bieten:

  • Hohe Komplexität der Lerninhalte
  • Geringe Lernmotivation
  • Geringer Transfer in die Praxis
  • Geringe Kompetenzorientierung in Prüfungs- und Bewertungsformen

Eignet sich für folgende Virtualisierungsgrade:

  • Anreicherung
  • Integration

Nutzt folgende Medieneigenschaften zur Unterstützung des Lernprozesses:

Interaktivität: 4 (trifft eher zu)
Adaptivität: 2 (trifft eher nicht zu)
Synchronizität: 5 (trifft vollkommen zu)
Selbststeuerung: 5 (trifft vollkommen zu)
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Dem Projekt liegt die Idee zugrunde, das Lehramtsstudierende des Faches Geschichte die Arbeit von HistorikerInnen im digitalen Zeitalter selbst erfahren und als MultiplikatorInnen an SchülerInnen weitergeben. Dazu wurde ein Setting konzipiert, in welchem die Studierenden sich in Blogbeiträgen mit der Dekonstruktion historischer Mythen befassen (z.B. "Hitler hat die Autobahn gebaut") und in der Kieler Forschungswerkstatt Lernstationen für SchülerInnen erstellen. Ziel beider Formate ist es, durch einen forschungsbasierten Ansatz die historische Urteilsfähigkeit sowohl der Studierenden als auch der SchülerInnen zu fördern. Das Projekt ist ein Modellversuch, bei dem die Hochschuldidaktik der Universität Kiel, die Geschichtsdidaktik und die Kieler Forschungswerkstatt miteinander kooperieren. Ziel ist, ein auf forschendem Lernen basierendes Teamteaching-Lehrkonzept zu entwickeln, welches auf andere Fächer übertragbar ist.

Aus hochschuldidaktischer Perspektive handelt es sich um ein Lernarrangement, welches forschungsbasiertes und mediengestütztes Lernen, blended-learning-Formate mit individuellen Unterstützungseinheiten im persönlichen Kontakt, erste praktische Erfahrung als angehende Lehrkräfte, Erfahrung im Projektmanagement und in der Teamarbeit vereint. Es wurden also wichtige fachwissenschaftliche Lernbereiche wie Quellenkritik und Forschungsstandanalysen mit Kompetenzorientierung kombiniert.

Die Unterstützung des Lernprozesses durch digitale Medien ist im Kontext des Projekts von zweifacher Bedeutung: Zum einen wird ein Medium genutzt, welches gerade im Kontext historischen Lernen zunehmend von Bedeutung wird, insofern mit der Verbreitung von Wissen im digitalen Raum auch grundlegende epistemologische Fragen angesprochen werden: Wie entsteht Wissen? Wer hat Autorität über Wissen? Darüber hinaus helfen die digitalen Tools, Wissen digital kollaborativ zu generieren.

Medieneigenschaften zur Unterstützung des Lernprozesses

Interaktivität: 4 (trifft eher zu)

Interaktivität durch Blogging und Testformate

Adaptivität: 2 (trifft eher nicht zu)

Lerninhalte für verschiedene Phasen der Projektarbeit.

Synchronizität: 5 (trifft vollkommen zu)

Nutzung einer digitalen Lernplattform (Olat), Skype- neben Telefonsprechstunden, Wordpress

Selbststeuerung: 5 (trifft vollkommen zu)

Individuelle Lernziele (auch in Lernteams), eigenständiges Recherchieren und Aufbereiten von Inhalten

Lösungsansätze für Problemstellungen der Lehre

Für die folgenden Problemstellungen kann das Praxisbeispiel Lösungsansätze bieten:

  • Hohe Komplexität der Lerninhalte:
    Direkte Feedbackmöglichkeiten durch Peers und Dozierenden
  • Geringe Lernmotivation:
    Eigenständige Themenwahl, Zieltransparenz: Ergebnisse sind öffentlich einsehbar -> wissenschaftliches Arbeiten für die Öffentlichkeit
  • Geringer Transfer in die Praxis:
    Blogtext mit Außenwirkung; Außenwirkung durch Arbeit mit SchülerInnen
  • Geringe Kompetenzorientierung in Prüfungs- und Bewertungsformen:
    Gestaffelte Prüfungsformate (Blogtext und Lernstation im Team, Ausarbeitung/ theoretische Vertiefung als Einzelleistung; praktische Prüfungsanteile (LehrerInnenrolle bei Kontakt mit SchülerInnen)

Virtualisierungsgrad

Der Virtualisierungsgrad beschreibt das Verhältnis zwischen Präsenz- und virtuellen Phasen. Das Praxisbeispiel unterstützt die folgenden Virtualisierungsgrade:

  • Anreicherung
  • Integration

Ressourcen

Soft- und Hardware

  • OLAT, Wordpress, Etherpad, Tablets, Laptops, Audio- und Videorecording

Weitere Informationen zum Praxisbeispiel

Kontakt

Sie möchten mehr über das Praxisbeispiel erfahren? Hier können Sie Kontakt zu den Autorinnen und Autoren aufnehmen:

Prof. Dr. Sebastian Barsch
Leibnizstraße 8
D - 24118 Kiel
Mail: sbarsch[at]histosem.uni-kiel.de
Home: http://www.histsem.uni-kiel.de/de/abteilungen/geschichte-und-ihre-didaktik/mitarbeiter/prof-dr-sebastian-barsch

Dr. Katharina Abermeth
Leibnizstraße 3
D - 24118 Kiel
Mail: kabermeth[at]uv.uni-kiel.de
Home:  https://www.weiterbildung.uni-kiel.de/de/ueber-uns/team/katharina-abermeth

Annika Klüter
Am Botanischen Garten 14f
D - 24118 Kiel
Mail: aklueter[at]uv.uni-kiel.de
Home: http://www.forschungs-werkstatt.de