Kombination von Screencasts und Präsenztutorien zu Methoden der Informationswissenschaft

Grundlagen zu wissenschaftlichem Arbeiten, Informationskompetenz, empirischer Forschung und Statistik, um Studierenden des Bachelorstudiengangs Internationales Informationsmanagement das Durchführen und Verfassen eigener Forschungsarbeiten zu ermöglichen.

Eckdaten

Kann Lösungsansätze für folgende Problemstellungen der Lehre bieten:

  • Hohe Komplexität der Lerninhalte
  • Geringe Lernmotivation
  • Passivität der Studierenden
  • Heterogenes Vorwissen

Eignet sich für folgende Virtualisierungsgrade:

  • Virtualisierung

Nutzt folgende Medieneigenschaften zur Unterstützung des Lernprozesses:

Interaktivität: 3 (trifft zu)
Adaptivität: 1 (trifft überhaupt nicht zu)
Synchronizität: 3 (trifft zu)
Selbststeuerung: 4 (trifft eher zu)

„Methoden der Informationswissenschaft“ vermittelt Studierenden früh die primären Grundlagen zur Durchführung eines eigenen Forschungsprojekts. Innerhalb eines Semesters werden etwa die Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens, Informationskompetenz, Projektmanagement, Einführung in die Fragebogenerstellung sowie statistische Grundlagen erarbeitet. Darüber hinaus stehen auch das Kennenlernen und Nutzen von Werkzeugen im Fokus. So werden bspw. Tools für das Projektmanagement, die Erstellung von Fragebögen oder für die statistische Auswertung vorgestellt. Der Kurs wurde bis 2015 als Präsenzveranstaltung durchgeführt. Problematisch waren hierbei die mangelnde Motivation der Teilnehmenden sowie das Nachlassen der Anwesenheitsquote im Laufe des Semesters. Nach und nach wurden schließlich alle Sitzungen virtualisiert und inhaltlich und didaktisch angepasst.

In der Praxis bedeutet dies, dass wöchentlich ein neuer Screencast zum jeweiligen Thema im Moodle eingestellt wird. Dieser beinhaltet auch Aufgaben, anhand derer Wissen überprüft werden kann, sowie eine benotete Hausaufgabe. Die Videos können zu jeder Zeit angesehen werden, was den deutlichen Vorteil der Unabhängigkeit mit sich bringt. Nachteile in Bezug auf die erhöhte Selbststeuerungsfähigkeit werden durch klare Vorgaben im Kurs, bspw. bzgl. der Abgabe der Hausaufgaben, abgefangen. Für aufkommende Rückfragen stehen ein Forum, sowie das Tutorium zur Verfügung, an welchem virtuell oder präsent teilgenommen werden kann. Zu den einzelnen Sitzungen werden, sofern verfügbar, weitere online Ressourcen verlinkt, für die Statistik-Sitzungen bspw. Lehrvideos des Open HPI oder online Tutorials zur Nutzung der verwendeten Tools wie etwa R.

Von den Studierenden wird diese Form der Lehrveranstaltung sehr positiv angenommen. Generell wird die Möglichkeit der relativ freien Zeiteinteilung geschätzt sowie die Anpassung an das eigenen Lerntempo und die Option, bei auftretenden Problemen an den Sitzungen des Tutoriums teilzunehmen.

Medieneigenschaften zur Unterstützung des Lernprozesses

Interaktivität: 3 (trifft zu)

Es werden virtuelle Tests und Aufgaben (bspw. Multiple-, Single-Choice o.ä.) im Moodle eingebunden.

Synchronizität: 3 (trifft zu)

Die Werkzeuge, welche den Studierenden zur Verfügung gestellt werden, ermöglichen auch synchrone, verteilte Zusammenarbeit (bspw. Skype, Gruppenchat im Moodle etc.)

Selbststeuerung: 4 (trifft eher zu)

Die Studierenden können ihr Lerntempo und ihre Lernzeit zu einem gewissen Grad selbst bestimmen, bspw. wann und wie oft sie die Screencasts schauen. Weiterhin muss das Forschungsprojekt eigenständig durchgeführt werden. Dafür ist auch das Recherchieren von weiterführenden Inhalten notwendig.

Lösungsansätze für Problemstellungen der Lehre

Für die folgenden Problemstellungen kann das Praxisbeispiel Lösungsansätze bieten:

  • Hohe Komplexität der Lerninhalte:
    Die Lerninhalte sind teilweise sehr komplex. Durch die Mischform aus Screencasts, Präsenztutorien und weiterführenden Matrialien in Form von Kursen, Videos und Literatur können auch die komplexen Inhalte einfacher erarbeitet und von unterschiedlichen Seiten beleuchtet werden.
  • Geringe Lernmotivation:
    Motivation wird durch (zumindest teilweise) Unabhängigkeit von Zeit und Raum gesteigert. Es ist nicht notwendig, zu bestimmten Zeiten oder an bestimmten Orten die Lerninhalte zu rezipieren.
  • Passivität der Studierenden:
    Die Studierenden müssen die Lerninhalte rezipieren und zwischendurch Aufgaben (bspw. Tests im Moodle) sowie zu jeder Sitzung eine Hausaufgabe bearbeiten.
  • Heterogenes Vorwissen:
    Teilweise durch das Bereitstellen unterschiedlicher Quellen (eigene Screencasts, weiterführende Literatur, Videos, online Kurse etc.) behoben

Virtualisierungsgrad

Der Virtualisierungsgrad beschreibt das Verhältnis zwischen Präsenz- und virtuellen Phasen. Das Praxisbeispiel unterstützt die folgenden Virtualisierungsgrade:

  • Virtualisierung

Ressourcen

Soft- und Hardware

  • Moodle, Camtasia, Präsentationssoftware (z.B. Impress, PowerPoint ...), Endgerät (bspw. Laptop)

Kontakt

Sie möchten mehr über das Praxisbeispiel erfahren? Hier können Sie Kontakt zu den Autorinnen und Autoren aufnehmen:

Dr. des. Stefanie Elbeshausen
Universitätsplatz 1
D- 31141 Hildesheim
Mail: elbesh[at]uni-hildesheim.de