Suchmaschinen

Suchmaschinen gehören zu den beliebtesten Recherchemitteln, bergen für die wissenschaftliche Recherche aber auch Nachteile.

Wie funktionieren Suchmaschinen?

Internetsuchmaschinen bestehen im wesentlichen aus drei Teilen:

  • einer Datenbank, in der Informationen zu Internetseiten abgelegt sind,
  • einer Benutzeroberfläche im Internet, über die Sie als Benutzer diese Datenbank abfragen können,
  • einer Software, die das Internet nach Quellen automatisch absucht und diese dann indiziert; mit diesen Informationen wird die Datenbank gespeist.

Die Datenbankabfrage ist für Sie als Benutzer meist sehr einfach gestaltet. Die Datenbankinhalte unterscheiden sich qualitativ von Fachdatenbanken und Bibliothekskatalogen durch das geringe Maß an formaler und inhaltlicher Erschließung (vgl. Abschnitt ' Datenbanken '). Die verzeichneten Internetseiten werden nur maschinell nach Zeichenfolgen durchsucht, die als Stichwörter abgelegt werden. Es ist daher eher schwierig, systematisch in Ihnen zu suchen. Wichtig zu wissen ist auch, dass Suchmaschinen Mechanismen besitzen, die den Ergebnissen nach statistischen Kriterien Prioritäten zuweisen, das sogenannte 'ranking'. Durch dieses wird bestimmt, wo in der Trefferliste einer Suchanfrage ein Ergebnis erscheint - mit dem Ziel den 'besten' Treffer zu einer Suchanfrage auch als ersten anzuzeigen.

Das Problem des 'Deep Web'

Die Software, die einer Suchmaschine zugrunde liegt (der sogenannte Suchalgorithmus), erfasst vor allem statische Internetseiten. Viele Inhalte im Web sind heute aber dynamisch erzeugt - das gilt zum Beispiel für das Ergebnis einer Suchanfrage an einen Bibliothekskatalog. Diese dynamischen Inhalte lassen sich nur bedingt von Suchalgorithmen erfassen. Deshalb spricht man davon, dass Suchmaschinen nur die 'Oberfläche' des Web erfassen und nicht seine 'Tiefe'. An der Oberfläche befindet sich aber nur ein Bruchteil aller öffentlich im Internet zugänglichen Informationen.

Die Verlässlichkeit der Suche

Die Suchalgorithmen von Suchmaschinen sind ständig aktiv beim Durchforsten des Web. Das heißt auch, dass die Datenbanken der Suchmaschinen ständig wachsen. Dadurch, dass der Datenbestand sich stetig verändert, kann es sein, dass Sie auf identische Suchanfragen an verschiedenen Tagen unterschiedliche Ergebnisse bekommen. Dies ist ein Nachteil bei der wissenschaftlichen Arbeit mit Suchmaschinen. Haben Sie interessante Internetseiten gefunden, sollten Sie sich daher immer die entsprechenden Adressen notieren, bzw. als Bookmark speichern und sich nicht darauf verlassen, dass das Suchergebnis jederzeit reproduzierbar ist.

Kurze Typologie der Suchmaschinen
  • Allgemeine Suchmaschinen wie Google und Altavista, erschließen beliebige Internetseiten.  
  • Kataloge bestehen aus redaktionell betreuten Kategorien, die eine Auswahl an Internetseiten zu einem Thema beinhalten (z.B. yahoo)
  • Meta-Suchmaschinen (z.B. Metager) bieten den simultanen Zugriff auf mehrere Suchmaschinen und geben die Treffer in einer gemeinsamen Liste aus. Da einzelne Suchmaschinen oft sehr unterschiedliche Ergebnisse zu denselben Anfragen bieten, erhält man mit Meta-Suchmaschinen umfassendere und damit tendenziell objektivere Ergebnisse
  • F achsuchmaschinen bieten die Suche in fachspezifischen Internetseiten an,
  • Bildersuchmaschinen (z.B. Google) suchen gezielt nach Bilddokumenten im Internet.
  • Document-Clustering : beim 'clustering' werden Informationen aufgrund statistischer Merkmale automatisch zu Gruppen verknüpft und geordnet. Kartoo bietet eine graphische Aufarbeitung der durch Clustering gebündelten Suchergebnisse. Ebenfalls mit Clustering arbeiten iBoogie und Vivisimo. Um eine Vorstellung zu bekommen, wie das funktioniert und was für Möglichkeiten es bietet, sollten Sie es einfach einmal ausprobieren.

Weitere Informationen

Zum effizienten Umgang mit Suchmaschinen gibt es im Internet zahlreiche Hilfen. Die Suchfibel bietet alle möglichen Informationen rund um Suchmaschinen und kann gut als Einstieg ins Thema dienen; dort finden Sie auch Adressen von diversen Suchmaschinen im Internet. Searchenginewatch (engl.) bietet ein Angebot im internationalen Maßstab.
Als Vertiefung zu diesem Thema können Sie auch die entsprechende ' Berliner Handreichung zur Bibliothekswissenschaft - Suchmaschinen ' von Prof Dr. Konrad Umlauf vom Institut für Bibliothekswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin nutzen.

Letzte Änderung: 09.07.2015