Die studentische Perspektive im Fokus der Forschung

29.10.2009 |

Der Student, das unbekannte Wesen? Zwar haben Hochschullehrer/innen eine alltagstheoretische Vorstellung von den Bedürfnissen ihrer Pappenheimer, doch was wissen wir abgesehen von standardisierter Lehrevaluation und informellen Gesprächen wirklich über die Perspektive der Studierenden? Was zeichnet ihren Medienalltag aus? Was denken sie über E-Learning?


“Students' reactions tend to be interpreted through achievement scores, attitudinal scales, and teacher and researcher observations. We need to ask more directly what meaning students make of their interactions with technology.”(Saye, 1997, p. 5)
Ist diese Forderung nach mehr als 10 Jahren noch immer gerechtfertigt? Geht die Forschung zu E-Learning zu wenig auf die Erwartungen, Wünsche und Vorstellungen der Studierenden ein?

Mit dieser Frage hat sich am vergangenen Montag das e-teaching.org Online-Podium befasst. Aufzeichnung und Folien der Referenten sind inzwischen abrufbar.
http://www.e-teaching.org/community/communityevents/onlinepodium/

In loser Folge erscheinen im Notizblog zudem Ausschnitte internationaler Forschungsergebnisse, Studien, Vorträge und Publikationen, die die Studierendenperspektive in den Mittelpunkt stellen.
Arslan Ari et al. (2008)haben in einer großangelegten qualitative Befragung knapp 900 Studierende der Middle East Technical University (METU) in der Türkei nach Vorschlägen zur Technikintegration befragt. Ergebnis der inhaltsanalytischen Auswertung sind 99 Vorschläge zur Nutzung digitaler Medien in der Hochschullehre. Hier die Top 5:“1. Lecture notes should be available online. 2. Video and audio recordings of the lessons should be done and these materials should be easily accessible. 3. Elective courses should be given online 4. Technological infrastructure of classrooms should be provided/advanced. 5. Various technologies should be used more and efficiently in the lessons.”

In einem aktuellen Beitrag bei FirstMonday„Everyday life, online: U.S. college students’ use of the Internet“berichten Jones et al. (2009) über den Internetgebrauch amerikanischer Studierender und vergleicht die Befunde mit einer früheren Untersuchung aus 2002. Über eine Fragebogenerhebung an 40 Colleges, ausgewählte Einzelfalluntersuchungen und Telefoninterviews wurde ein möglichst repräsentatives Bild gezeichnet. Allerdings wurden die Daten im Jahr 2005 erhoben. Ein zentrales Ergebnis ist die zunehmende Bedeutung von Social Networking Seiten:„Internet use is thoroughly woven into a college student’s life. Today’s college student has for all intents and purposes grown up with early knowledge of, if not regular access to, the Internet. Whereas it was true in 2002 that college students took near–ubiquitous Internet access for granted, since that time they take almost everything about the Internet for granted. They have access to numerous “Web 2.0” technologies and were at the forefront of the use of social networking sites.”

Eine Präsentation von Andrea Pozzali zu “Snack Culture: The digital diet of university students” fasst die Ergebnisse einer Studie zum Medienkonsum italienischer Studierender zusammen.


Neben der Präsentation bei Slideshare sind Aufbau und Resultate der Studie im Tagungsbeitrag zur „Media in Transition Conference 2009“ nachzulesen:http://web.mit.edu/comm-forum/mit6/papers/cavalli.pdf
   

Gepostet von: mschmidt
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