News aus den Hochschulen

03.01.2012 | Kurzmeldung

*** Hochschulperle vom Januar 2012 ** Intercultural Campus ** Online-Englischkurs in Gebärden ** E-Learning in der Presse ***


Hochschulperle des Monats
Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft hat für den Januar 2012 das Downloadcenter “Lehre laden” der Ruhr-Universität Bochum (RUB) ausgezeichnet. Die übersichtlich und kreativ gestaltete Website biete umfassende Informationen und Anleitungen zu praktisch allen Lehraspekten – von der Vorlesung über Blended Learning, Stimme und Körpersprache, bis zum forschenden Lernen, so der Stifterverband.
Quelle: bildungsklick.de, 29.12.2011

Intercultural Campus
An der Friedrich-Schiller-Universität Jena wird an einer neuen Lernplattform gebastelt. Der “Intercultural Campus” stellt ein interuniversitäres Austauschforum für virtuelle Lehrveranstaltungen mit interkultureller Thematik dar. Bisher sind 31 Hochschulen aus 17 Ländern mit insgesamt über 2.000 Studierenden an der Lernplattform beteiligt. Für das Projekt wird der Initiator, Dr. Jürgen Bolten, Professor für Interkulturelle Wirtschaftskommunikation, mit einem Fellowship für Innovation in der Hochschullehre unterstützt. Dieses Förderprogramm ist mit jeweils 50.000 EUR dotiert und wird von der Baden-Württemberg Stiftung, der Joachim Hertz Stiftung und dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft vergeben.
Quelle: idw, 09.12.2011


Online-Englischkurs für Hörende und Gehörlose
Am Zentrum für Gebärdensprache und Hörbehindertenkommunikation (ZGH) der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurth wurde ein Projekt zur Unterstützung des Lernens der englischen (Schrift)Sprache für gehörlose Menschen initiiert und gehörte zu den drei nominierten Projekten des Lifelong Learning Award 2011. In Kooperation mit Institutionen in Island, Norwegen, Spanien, Tschechien und Ungarn wurde der Online-Englischkurs “SignOnOne” entwickelt. Der Kurs ermöglicht das Erlernen der englischen Sprache mit Hilfe von sechs nationalen Gebärdensprachen (Isländisch, Katalanisch, Norwegisch, Österreichisch, Tschechisch und Ungarisch). Das Programm ist kostenlos zugänglich und die zehn Lektionen enthalten Texte sowie Bilder, Videos und Animationen zu Alltagsthemen.
Quelle: bildungsklick.de, 06.12.2011

E-Learning in der Presse:
Unter dem Titel „Massen-Uni 2.0“ wird im Spiegel der Open Online Course des an der Elite-Universität Stanford lehrenden deutschen Professors Sebastian Thrun besprochen. Der Online-Einführungskurs über Künstliche Intelligenz hat statt 200 Studenten 160.000 Studierende aus 190 Staaten.Durchaus eine Herausforderung für den Lehrenden: Einmal habe er eine Aufgabe nicht ganz eindeutig formuliert. In solchen Fällen folge nun ein Massenprotest. "Wenn nur zehn Prozent der Studenten es bemerken", sagt Thrun, "dann sind das ja schon 16.000 E-Mails. Das Niveau sei hoch, da es sich um den gleichen Kurs wie an der Uni handle, sagt Thrun. Viele Studenten hätten aufgegeben, immerhin 28.000 seien noch dabei. Ob diese allerdings alle ihren Abschluss schaffen werden, steht in den Sternen.
Für das freie Angebot müssen die Online-Studierenden nichts zahlen. Der Professor finanziert das Angebot aus seinem Privatvermögen. Wer die abschließenden Tests besteht, erhält ein Zertifikat, ausgestellt von Thrun und seinem Mitstreiter persönlich, nicht allerdings von der Universität Stanford - die steht dem freien Massenangebot wohl noch kritisch gegenüber. Von den zahlenden Studierenden an der Universität Stanford habe sich allerdings noch keiner beschwert, sagt Thrun. Diese bekommen nach wie vor jede Woche ihre Vorlesung, "wenn auch von einem übermüdeten Professor, der jede Nacht bis zwei, drei Uhr am Online-Angebot bastelt", so die Aussage des Professors. Inwiefern es Unterschiede in der Betreuung und den Begleitangeboten(Tutorien u.ä.) zur Vorlesung zwischen zahlenden und nicht-zahlenden Studierenden gibt, wird nicht erwähnt.
Die deutschen Hochschulen kommen im Artikel nicht gut weg: E-Learning sei hier nicht viel mehr als ein Schlagwort - trotz großer Hoffnungen und Fördersummen u.a. im Förderprogramm "Neue Medien in der Bildung". Eine Zustandsbeschreibung aus dem Jahr 2000, in der die Defizite beschrieben werden, wäre immer noch zutreffend. Zitiert wird die Aussage "Es fehlt den meisten Hochschulen noch an einer Gesamtstrategie und einer Zielbestimmung dessen, was die jeweilige Hochschule mit dem Medieneinsatz erreichen will", heißt es. Es kämen "vorrangig Einzelprojekte zum Einsatz".  Im Spiegel-Artikel heisst es wörtlich: "Die großen deutschen Universitäten haben keine Angebote erarbeitet, die die Möglichkeiten ausreizen, so dass die Studenten interaktiv und individuell lernen könnten. Es fehlt an Zeit und Geld, manchmal wohl auch an Wissen und Willen und dem Glauben daran, dass die neuen Technologien tatsächlich einen Mehrwert ermöglichen." Insbesondere in Bezug auf den Rekordansturm könnten virtuelle Alternativen Entlastung bringen, so die Empfehlung der Autors.
Quelle: Der Spiegel, 17.12.2011: Massen-Uni 2.0 von Markus Verbeet

Gepostet von: mschmidt
Kategorie: Kurzmeldung