Im Zuge des Digitalisierungsschubs in der Hochschullehre aufgrund von Corona haben sich Bekanntheit und Verbreitung digitaler Tools rasant gesteigert. Lernmanagement- und Videokonferenzsysteme sind nun praktisch flächendeckend im Einsatz; Plattformen für Vorlesungsaufzeichnungen und Lernvideos wurden massiv ausgeweitet. Immer mehr Lehrende setzen bei der didaktischen Gestaltung ihrer Lehrveranstaltungen digitale Tools ein. Studierende fragen solche Werkzeuge aktiv nach. Hochschul- und mediendidaktische Supporteinrichtungen haben vermehrt Qualifizierungs- und Beratungsangebote zu digitalen Tools in ihr Portfolio aufgenommen.

Problematik

Der gesteigerten Einsatzdichte und Nachfrage digitaler Tools steht eine kritische Rechtsunsicherheit auf Seiten der Lehrenden und Mitarbeitenden der Supporteinrichtungen gegenüber. Bei vielen aktuellen Tools ist ungeklärt, inwieweit sie datenschutzrechtlich unbedenklich in verschiedenen Lehr-Lernsettings verwendet werden dürfen. Aufgrund fehlender klarer Vorgaben oder Empfehlungen hat sich an zahlreichen Hochschulen ein „Graubereich“ etabliert. In diesem werden digitale Tools ohne offizielle Freigabe in Eigenverantwortung einzelner Akteur/innen eingesetzt. Verbindliche Auskünfte im Vorfeld einer Lehrveranstaltung sind aufgrund von langen Prüfzeiten (u.a. bedingt durch Kapazitätsengpässe) bei den zuständigen Stellen oft nicht möglich.

Forderungen

1. Zusammenarbeit, Austausch und Vernetzung zwischen allen beteiligten Stakeholdern aus den Bereichen Didaktik, Technik und Datenschutz/-sicherheit fördern
2. Transparenz und Vertrauen gewährleisten (Bewertungskriterien, Prüfprozesse, Einbezug von Softwareanbieter/innen)
3. Synergien erzeugen und Übertragbarkeit sicherstellen

Positionspapier unterschreiben

Das Positionspapier „Datenschutzkonforme digitale Tools in der Lehre“ wird von den Vorständen beider Gesellschaften unterstützt und ist auf der Webseite der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft für alle Interessierten abrufbar. In diesem ist eine ausführliche Erläuterung der Ausgangslage, Herausforderungen, Problematiken und Forderungen bezüglich der Rechtsunsicherheit des Einsatzes digitaler Tools nachzulesen. Auf der Webseite der GMW können Sie das Positionspapier mit einer Online-Unterschrift unterstützen.

_{Bildquelle im Blog und auf Facebook: Pixabay, Lizenz}