Newsletter 51 | Oktober 2022

Liebe e-teaching.org-Community,

nach vier Coronasemestern war im vergangenen Sommersemester an den Hochschulen wieder flächendeckend Präsenzlehre möglich, und auch viele Tagungen konnten endlich wieder vor Ort stattfinden. Auch das Team von e-teaching.org hat sich im Juli – nach über zwei Jahren! – endlich wieder einmal völlig analog getroffen. Obwohl unser Online-Austausch in den beiden vergangenen Jahren sehr konstruktiv verlaufen ist – nicht zuletzt dank täglicher „virtueller Kaffeerunden“, ohne die nicht nur unser Zusammenhalt, sondern auch die inhaltliche Arbeit wohl erheblich gelitten hätten – haben die beiden Klausurtage uns doch gezeigt: Der Atmosphäre im Team ebenso wie der Zusammenarbeit und Ideenentwicklung hat es sehr gutgetan, endlich wieder einmal nicht nur als „Video-Kacheln“ zusammen zu sein.

Doch nun hat uns – auch im Team – Corona wieder eingeholt. Und auch für die Gestaltung des kommenden Wintersemesters an den Hochschulen stellen sich im Zusammenhang mit der Pandemie und dem Krieg in der Ukraine mit der damit verbundenen Energiekrise wieder viele Fragen.

Vor diesem Hintergrund bekommt das Themenspecial „Hybride Lernräume“ im Wintersemester 2022/23 eine noch größere Aktualität. Ausgerichtet wird es durch das Projekt „HybridLR – Wirkfaktoren und Good Practice bei der Gestaltung hybrider Lernräume“. Dieses Gemeinschaftsprojekt mit der TH Köln wurde bereits vor der Pandemie beantragt und legt den Fokus in erster Linie auf die Gestaltung hybrider Lernräume. Doch damit verbunden sind natürlich auch neue Sichtweisen auf hybride Lehrszenarien – über den zurzeit dominierenden Fokus von Präsenzlehre vor Ort mit einem parallelen Live-Stream hinaus.

Genau um solche hybriden Lernräume in der Hochschullehre geht es auch zum Start des Themenspecials am Dienstag, 25. Oktober 2022 um 14 Uhr in einem Online-Event auf e-teaching.org mit Prof. Dr. Christian Kohls (TH Köln) und Dr. Dorit Günther (TU Kaiserslautern), zu dem ich Sie herzlich einladen möchte.

In diesem Newsletter (der wie immer auch als PDF verfügbar ist) finden Sie alle Informationen zu der Online-Eventreihe und den Erfahrungsberichten zum Special sowie zu zahlreichen weiteren spannenden Themen und Neuigkeiten rund um e-teaching.org.

Wir wünschen Ihnen viele Anregungen bei der Lektüre und freuen uns auf Ihre Teilnahme an den Online-Events!

Anne Thillosen

1 Thema im Fokus: „Hybride Lernräume“

Der Einsatz digitaler Medien ist für viele Hochschullehrende und Studierende mittlerweile ein nahezu selbstverständliches Element der Gestaltung von Lehrveranstaltungen, des Selbststudiums oder kooperativer und kollaborativer Arbeitsprozesse. Häufig ist dabei allerdings nicht im Blick, dass sich mit der zunehmenden Digitalisierung auch der Raum verändert, in dem Lehren und Lernen an Hochschulen stattfindet. Dabei kommt dem physischen Raum nach wie vor eine wichtige Rolle zu: als Ort der Begegnung, des sozialen Austauschs oder auch der praktischen Erfahrung, vielleicht aber nicht mehr so sehr als der Ort, an dem Wissen in einer Frontalveranstaltung vermittelt wird. Tatsächlich haben sich in den letzten Jahren viele Studienaktivitäten in den digital-virtuellen Raum verlagert: Digitale Lernressourcen sind jederzeit und von jedem Ort aus zugänglich, digitale Kommunikations- und Kooperationswerkzeuge ermöglichen die ortsungebundene Zusammenarbeit und virtuelle Lernumgebungen erschließen Lernorte, die bislang im Studium nicht oder nur selten zugänglich waren.

Doch anders als in der Anfangszeit des „E-Learning“, als meist ganz klar zwischen Präsenzlehre vor Ort und dem Einsatz digitaler, in der Regel asynchroner Elemente in der Lehre unterschieden wurde, müssen sich Lehrende und Lernende heute nicht mehr zwischen dem Campus als physischem Lernraum und dem Lehren und Lernen in digitalen Lernumgebungen entscheiden. Vielmehr bietet das Zusammenspiel physischer und digitaler Lernräume zahlreiche Möglichkeiten, Lehr- und Lernszenarien orts- und zeitvielfältig zu gestalten sowie flexibel an die jeweiligen Gegebenheiten oder Anforderungen anzupassen. Durch die gezielte Verknüpfung physischer und digitaler Lernumgebungen entstehen hybride Lernräume, die vielfältige Formen der Kollaboration und Kooperation ermöglichen und eine individualisierte und flexible Kompetenzentwicklung und Wissensvermittlung unterstützen können (Dubbert et al., 2021).

Das Bild zeigt ein Smartphone, das auf einer Tischfläche liegt. Aus dem Display heraus wächst ein Tisch mit Stühlen, um den Tisch herum sitzen und stehen drei Personen, die sich angeregt unterhalten. In der linken oberen Bildecke ist der Schriftzug "Hybride Lernräume" zu sehen. Link führt zur Themenspecialseite.

Mit dem neuen Themenspecial auf e-teaching.org möchten wir diese hybriden Lernräume aus unterschiedlichen Perspektiven in den Blick nehmen. Ein zentrales Anliegen ist es dabei, aufzuzeigen, dass es an Hochschulen im deutschsprachigen Raum (und darüber hinaus) bereits viele gelungene Praxisbeispiele gibt. Denn hybride Lernräume haben weit mehr zu bieten als das, was in den letzten Semestern als „hybride Lehre“ bezeichnet wurde: die Zuschaltung von online teilnehmenden Studierenden zu synchronen Vorlesungen und Seminaren. So können beispielsweise im Rahmen von hybriden Exkursionen außeruniversitäre Orte, wie historische Stätten, Biotope oder der urbane Raum, zum (hybriden) Lernraum werden, indem sie, etwa über QR-Codes oder GPS-Standorterkennung, um digitale Lernressourcen erweitert werden. Standortübergreifende Hybridseminare verbinden die Vorteile einer Online-Veranstaltung mit der produktiven Gruppendynamik einer traditionellen Seminardiskussion in physischer Präsenz und bringen u. a. auch internationale Studierende miteinander in Kontakt. Und hybride Rundgänge durch studentische Ausstellungen kombinieren die kuratierte Wegführung im physischen Raum mit einem komplementären, langfristig verfügbaren virtuellen 360°-Rundgang.

Diese und weitere gelungene Lösungen für die Gestaltung hybrider Lernräume sind bereits seit Anfang des Jahres im Entwurfsmuster-Repositorium „Hybride Lernräume“ auf e-teaching.org dargestellt. Entwickelt im Rahmen des BMBF-Projekts HybridLR, umfasst die Sammlung derzeit knapp 20 Entwurfsmuster und soll in den kommenden Monaten noch deutlich ausgebaut werden.

Über diese Sammlung hinaus werden im Rahmen des Themenspecials ausgewählte Praxisbeispiele in Form von Erfahrungsberichten vorgestellt. Und auch die Online-Eventreihe zum Special bietet die Möglichkeit, Praxisbeispiele kennenzulernen und mit Expertinnen und Experten aus den Hochschulen zu diskutieren.

Doch im Special soll es nicht nur um die praktische Gestaltung hybrider Lernräume, deren Vielfalt, unterschiedliche Nutzungsszenarien und Gestaltungselemente gehen. Vielmehr sollen auch grundsätzlichere Themen angesprochen werden, etwa die (zukünftige) Rolle hybrider Lernräume in der Hochschulbildung oder Anforderungen an Lehrende und Studierende, die aus der Nutzung hybrider Lernräume entstehen. An vielen Hochschulen werden derzeit neue Raumkonzepte für hybride Lehr- und Lernszenarien entwickelt. Diese Entwicklungs- und Gestaltungsprozesse werfen zahlreiche Fragen auf, bei denen bereits vorhandene Erfahrungen und Erkenntnisse aus anderen Hochschulen hilfreich sein können: Wie lassen sich etwa Partizipationsprozesse bei der Entwicklung hybrider Lernräume gestalten, damit alle betroffenen Personengruppen mit ihren jeweiligen Bedürfnissen berücksichtigt werden? Wie können bestehende Raumkapazitäten für die Gestaltung neuer Raumtypen genutzt und welche Aspekte, bspw. in Bezug auf die Nachhaltigkeit, müssen dabei berücksichtigt werden? Wie lassen sich physisch-analoge und digital-virtuelle Lernräume sinnvoll miteinander verknüpfen, sodass Lernende und Lehrende nicht ständig „die Räume wechseln“ müssen, sondern sich nahtlos in einem neu entstandenen hybriden Lernraum bewegen und interagieren können? Und wie verändern diese Prozesse das Verständnis von Hochschullehre und die Lehr-/Lernkultur an Hochschulen?

Das Themenspecial „Hybride Lernräume“ bietet im Wintersemester 2022/2023 allen Interessierten Raum, diese und weitere Fragen zu diskutieren, sich auszutauschen und zu informieren.

1.1 Einladung zur Eventreihe „Hybride Lernräume“

Ein zentrales Element unserer Themenspecials ist die dazugehörige Eventreihe. Zwischen Oktober 2022 und Februar 2023 werden wir uns in insgesamt vier Online-Events unterschiedlichen Aspekten hybrider Lernräume widmen. Expertinnen und Experten aus dem Hochschulbereich geben dabei Einblick in ihre Erfahrungen bei der Gestaltung hybrider Lernräume und stellen aktuelle Projekte vor.

Link zur Event-Seite "Hybride Lernräume in der Hochschullehre"
Dr. Dorit Günther (TU Kaiserslautern; Bild: Matthias Kehrer/DISC) und Prof. Dr. Christian Kohls (TH Köln)

Dienstag, 25. Oktober 2022, 14 Uhr
Hybride Lernräume in der Hochschullehre

Das Auftaktevent zum Themenspecial „Hybride Lernräume“ geht u. a. der Frage nach, was unter hybriden Lernräumen in Lehre und Studium verstanden werden kann. Prof. Dr. Christian Kohls (TH Köln) geht dabei zunächst auf das Begriffsverständnis von hybriden Lernräumen ein und verdeutlicht, wie Aktivitäten im virtuellen und im physischen Raum sich wechselseitig beeinflussen. Dr. Dorit Günther (TU Kaiserslautern) beleuchtet anschließend das Aktionsfeld der hybriden Lernräume an Hochschulen aus studentischer Sicht.

Link zur Event-Seite "Lehren und Lernen in hybriden Lernräumen - Konzepte, Modelle, Szenarien"
Prof. Dr. Stephan Jolie (Bild: Andreas Funabashi), Prof. Dr. Daniel Dreesmann und Laura Christ (alle JGU Mainz)

Montag, 28. November 2022, 14 Uhr
Lehren und Lernen in hybriden Lernräumen - Konzepte, Modelle, Szenarien

Anhand hochschulweiter Projekte werden in diesem Online-Event Lehr-/Lernszenarien, Konzepte und Modelle für das Lehren und Lernen in hybriden Lernräumen vorgestellt und diskutiert. Im Fokus steht dabei u. a. die Frage, wie Lehr- und Lernszenarien durch hybride Lernräume gezielt unterstützt werden können. Mit dabei ist das Projekt ModeLL-M der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), das Projektleiter Prof. Dr. Stephan Jolie vorstellen wird. Die beiden Projektbeteiligten Prof. Dr. Daniel Dreesmann und Laura Christ berichten zudem über erste Erfahrungen mit einer Community of Practice in der Fachdidaktik Biologie.

Das Bild zeigt einen Lernraum aus der Vogelperspektive. Der Raum ist in zwei Hälften geteilt. In der linkeren etwas größeren befindet sich ein Tisch in der Mitte und zwei Bildschirme an der Wand. Im rechten kleineren Raum gibt es ein Sofa und gegenüber ein Bildschirm. Link führt zur Online-Eventseite "Hybride Lernräume gestalten - Beispiele aus der Praxis".

Montag, 16. Januar 2023, 14 Uhr
Hybride Lernräume gestalten - Beispiele aus der Praxis

Das dritte Online-Event bietet allen Interessierten einen Einblick in die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten hybrider Lernräume im Hochschulkontext. Praxisbeispiele aus unterschiedlichen Hochschulen und Fachbereichen werden zu Beginn des Events vorgestellt und können anschließend im Rahmen des interaktiven Formats intensiv diskutiert werden. Die Teilnehmenden haben dabei die Möglichkeit, zu den präsentierten Praxisbeispielen Fragen zu stellen und sich mit den anwesenden Expertinnen und Experten auszutauschen.

Link zur Event-Seite "Der hybride Campus als Zukunftsmodell?"

Dr. Gudrun Bachmann (Univ. Basel), Inka Wertz (HIS-Institut für Hochschulentwicklung), N.N.

Montag, 6. Februar 2023, 14 Uhr
Der hybride Campus als Zukunftsmodell?

Welche physischen aber auch virtuellen Lernräume braucht die Hochschule der Zukunft? In der abschließenden Podiumsdiskussion zum Themenspecial „Hybride Lernräume“ geht es um die zukünftige Gestaltung und die räumliche Verortung von Lehre und Studium. Gemeinsam mit unseren Podiumsgästen möchten wir die zukünftige Gestaltung des Campus in den Blick nehmen und der Frage nachgehen, ob der hybride Campus mit einer gezielten Verknüpfung physisch-analoger und virtuell-digitaler Lernräume ein geeignetes Zukunftsmodell für die Hochschulen darstellt. Zu Gast auf dem Podium sind u. a. Dr. Gudrun Bachmann (Univ. Basel) und Inka Wertz (HIS-Institut für Hochschulentwicklung).

1.2 Weitere neue Inhalte zum Special

Neben vier informativen und interaktiven Online-Events erwarten Sie zum Themenspecial „Hybride Lernräume“ in unserem Portal noch viele weitere Inhalte. In den kommenden Monaten werden fortlaufend praxisorientierte sowie wissenschaftliche Beiträge veröffentlicht, die sich mit unterschiedlichsten Aspekten der Gestaltung und Nutzung hybrider Lernräume an Hochschulen auseinandersetzen. Einige bereits veröffentlichte oder in den kommenden Tagen erscheinende Inhalte möchten wir im Folgenden kurz vorstellen.

Inka Wertz

e-teaching.org-Artikel: Kristallisationspunkt Hochschulraum - physischer und digitaler Raum zwischen Chancen und Krisen

In ihrem Themenspecial-Beitrag befasst sich Inka Wertz, wissenschaftliche Mitarbeiterin am HIS-Institut für Hochschulentwicklung e.V., mit dem physischen und digitalen Lernraum an Hochschulen im Kontext aktueller Herausforderungen. Neben einer zunehmenden Bedeutung digitalen und kompetenzorientierten Lehrens und Lernens bezieht sie in ihre Überlegungen auch Aspekte wie die Wettbewerbsfähigkeit von Hochschulen, gesellschaftliche Teilhabe oder die Klima- und Energiekrise mit ein.

Eine Figur (links unten) schaut auf eine Art Anleitung, auf der eine Skizze (Gerüst) zu sehen ist. Rechts oben sind vier Abbildungen (Haus, Wohnwagen, Zelt, Boot) zu sehen. Die Skizze auf der Anleitung liegt schablonenhaft in orange auf den vier Abbildungen. Link führt zum Repositorium "Hybride Lernräume".

Entwurfsmuster-Sammlung „Hybride Lernräume”

Das Entwurfsmuster-Repositorium stellt kleine und umfassendere Lösungen für die Gestaltung hybrider Lernräume in der Hochschullehre vor. Es wird aktuell im Rahmen des BMBF-Projekts HybridLR entwickelt und stetig erweitert. Die Sammlung soll es Hochschulmitarbeitenden ermöglichen, bereits vorhandenes Wissen um Erfolgsfaktoren für die Gestaltung von Bildungsprozessen in hybriden Lernräumen für eine kontextspezifische und bedarfsgerechte Gestaltung eigener Lernräume zu nutzen.

Diese Beiträge zum Themenspecial erscheinen in Kürze:

Christian Kohls

e-teaching.org-Artikel: Hybride Lernräume

In seinem Grundlagentext zum Themenspecial geht Prof. Dr. Christian Kohls von der Technischen Hochschule Köln (Foto: Eva Backes) auf zentrale Begriffe wie „Lernraum an Hochschulen“ und „Hybridität“ ein. Mit einem Fokus auf der Gestaltung hybrider Lernräume nimmt er dabei sowohl Bezug auf aktuelle Entwicklungen an deutschen Hochschulen als auch auf die wissenschaftliche Diskussion im internationalen Kontext. Der Beitrag erscheint im Laufe der kommenden Wochen auf e-teaching.org.

Logo mit blauem Schriftzug "Hybride Lernräume"

Erfahrungsbericht: Hybride Lernräume für die HAW Hamburg – die 5 Top Learnings

An der HAW Hamburg werden derzeit neue, hybride Lernraumkonzepte entwickelt und in sogenannten Experimentierräumen prototypisch umgesetzt. Katrin Schillinger, Projektmanagerin im fakultätsübergreifenden Projekt „Hybride Lernräume“ berichtet in einem demnächst auf e-teaching.org verfügbaren Erfahrungsbericht über die Lernraumentwicklung an der HAW Hamburg und schildert die wichtigsten Erkenntnisse, die sie aus dem Gestaltungsprozess mitnimmt.

Vor ein Bücherregal wird ein Smartphone gehalten, auf dessen Display eine Quiz-Aufgabe zur Bibliothek zu sehen ist.

Praxisbeispiel: Hybride Bibliothekseinführung per App

An der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin wurden im Zuge der Corona-Pandemie Bibliothekseinführungen mit der App Actionbond eingeführt. In ihrem Kurzbericht schildern Ute Arnold, Anja Herwig und Marcel Stehle ihre Erfahrungen sowohl mit der individuellen Nutzung des Angebots als auch mit der hybriden Lernraumerschließung in Gruppenveranstaltungen vor Ort. Der Beitrag erscheint in den nächsten Tagen auf e-teaching.org. (Bild: Anja Herwig/CCBY)

Ein Telepräsenzroboter bewegt sich durch die Gänge des Medizinischen Interprofessionellen Trainingszentrums der Technischen Universität Dresden.

Praxisbeispiel: Hybride Lehrkonzepte mit Telepräsenzrobotern

An der Technischen Universität Dresden wird in den Bereichen Maschinenwesen und Medizin in zwei Teilprojekten (PraktikaHybrid und TelePräsenz) des von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre geförderten Projekts virTUos der Einsatz von Telepräsenzrobotern (TPR) in der Lehre erprobt. In ihrem Kurzbericht erläutern Caroline Wermann, Anne Röhle, Jonas Mailach, Marie-Christin Willemer und Prof. Dr. Stefan Odenbach aktuelle technische Grenzen und Möglichkeiten des Einsatzes dieser Form der robotergestützten Videokonferenz in Lehrveranstaltungen. Der Beitrag erscheint in den nächsten Tagen auf e-teaching.org. (Bild: Stephan Wiegand)

2 Neue Portalinhalte

Seit dem Erscheinen des letzten Newsletters im Mai 2022 sind zahlreiche neue Portalinhalte entstanden, viele davon im Zusammenhang mit unserem Themenspecial „Qualität in der Hochschullehre mit digitalen Medien: definieren – messen – weiterentwickeln”. Auch die „Digital Learning Map“, eine Sammlung von Praxisbeispielen aus der Lehre mit digitalen Medien, ist um 14 neue anregende Beispiele gewachsen, viele davon aus der RWTH Aachen University. Doch auch andere Hochschulen können sich hier vorstellen, wie sie digitale Medien einsetzen, um Problemen in der Lehre – etwa heterogenes Vorwissen oder Passivität der Studierenden – zu begegnen. Darüber hinaus arbeiten wir weiter dran, im Sinne der barrierefreien Gestaltung die Podcasts von e-teaching.org zu transkribieren. Und last but not least möchten wir schon vorab einen neuen Erfahrungsbericht ankündigen, der (unabhängig von einem Themenspecial) in Kürze erscheinen wird.

2.1 Rückblick auf das Themenspecial „Qualität in der Hochschullehre mit digitalen Medien: definieren – messen – weiterentwickeln“

Wo noch vor gut einem Jahr das Projekt „Themenspecial zu Qualität“ reichlich nebulös erschien, blickt e-teaching.org nun auf ein aufschlussreiches und buntes Special „Qualität in der Hochschullehre mit digitalen Medien: definieren – messen – weiterentwickeln” zurück. Organisiert wurde das Themenspecial vom Digi-EBF-Projektteam. Der Entstehungs- und Planungsprozess war etwas steiniger als bei anderen Themenspecials. Dass es um Qualität in der Hochschullehre gehen würde, war klar, aber wie nähert man sich diesem schwer greifbaren Thema? Wie sollte „Qualität“ im Kontext des Specials definiert werden? Welche inhaltlichen Schwerpunkte sollten bei der Online-Eventreihe gesetzt werden? 

Zur Themenspecial-Seite

Mit viel Recherche und im Austausch mit den e-teaching.org-Kolleginnen und -Kollegen entwickelte sich nach und nach der aktuelle Titel. Drei Schlagworte sollen den Zugang zum Thema der Qualität in der Hochschullehre mit digitalen Medien erleichtern: Eine Definition ist wichtig und auch die Messung muss von den Akteurinnen und Akteuren durchdacht und durchgeführt werden, bevor die Weiterentwicklung von Qualität in Angriff genommen werden kann.

Zugegeben: Wir als Organisationsteam hatten keine Vorstellung, ob das Thema auf Resonanz stoßen würde. Nach der Veröffentlichung des Calls trudelten glücklicherweise nach und nach erste Abstracts ein und die Organisation unserer begleitenden Online-Eventreihe trug dazu bei, dass der Qualitätsbegriff konkret und Zuständigkeiten verständlicher wurden. Vielleicht durchlaufen Menschen, die sich im Rahmen ihres Berufs mit dem Qualitätsbegriff beschäftigen – sei es z. B. als Lehrende, Servicemitarbeitende oder Forschende – während ihrer Auseinandersetzung einen ähnlichen Prozess?  

Wir hoffen, dass das Themenspecial einen Beitrag dazu leistet, die Annäherung an den vielfältig schimmernden Begriff der Qualität in der Hochschullehre zu erleichtern. Als Einstieg sei der Grundlagentext Qualitätsmanagement empfohlen, der den Begriff des Qualitätsmanagements in der Hochschullehre genauer unter die Lupe nimmt.

Ähnlich, wie der Qualitätsbegriff auf vielen Ebenen verhandelt und aus unterschiedlichsten Perspektiven betrachtet werden kann und muss, sind auch die eingereichten Erfahrungsberichte, Studien und Podcasts verschieden und vielfältig. Seit dem letzten Newsletter sind zahlreiche neue Beiträge hinzugekommen:

  • Erfahrungsbericht: Digitale Lernortkooperation – Eine empirische Untersuchung zum Studium von Hebammen
    In diesem Beitrag stellen Denise Rietzke, Sarah Bernhardt und Prof. Dr. Melita Grieshop von der Evangelischen Hochschule Berlin eine empirische Studie vor, in der sie den Zusammenhang zwischen der Anwendungshäufigkeit digitaler Formate in der Lernortkooperation und der Qualität in der Zusammenarbeit der Lernorte im Studium von Hebammen untersuchen. Im Rahmen dualer Studiengänge wird eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis angestrebt, die als Lernortkooperation bezeichnet wird und die Qualität eines Studiengangs maßgeblich beeinflussen kann. Dabei können digitale Formate und Kommunikationswege neue Möglichkeiten für die Zusammenarbeit der Kooperationspartnerinnen und -partner eröffnen.
  • Erfahrungsbericht und Audiointerview: Digitalisierung als Medium und Gegenstand im Lehramtsstudium – Das Projekt UDIN
    Der Erfahrungsbericht stellt das Forschungs- und Entwicklungsprojekt UDIN vor, das Unterrichtsentwicklung in der Sekundarstufe I digital und inklusiv in Research Learning Communities betreibt. Jessica Bau, Dr. Anke Liegmann, Michel Le, Prof. Dr. Kathrin Racherbäumer und Marion Schwehr von den Universitäten Duisburg-Essen und Siegen gehen dabei insbesondere auf ein Seminar für Lehramtsstudierende ein, die für ein Semester im Projekt mitwirken. Indem die Studierenden ihre Kompetenzen im Einsatz digitaler Medien im Unterricht reflektieren und ausbauen können, trägt das vorgestellte Konzept zu einer zeitgemäßen und qualitativ hochwertigen Ausbildung von Lehramtsstudierenden bei. Im ergänzenden Podcast schildern die Studierenden ihre Erfahrungen.
  • Erfahrungsbericht: Digitales Peer-Feedback unter Studierenden – Chancen und Herausforderungen in der Hochschullehre        
    Ein mögliches Werkzeug im Rahmen von Qualitätsmaßnahmen in der Hochschullehre mit digitalen Medien ist das Peer-Feedback, bei dem sich gleichrangige Personen (Peers) gegenseitig Rückmeldung zu ihrer Leistung geben. Der Erfahrungsbericht von Marion Schwehr von der Universität Siegen beleuchtet digitales Peer-Feedback in der Lehre auf Distanz und skizziert und diskutiert anhand eines Beispiels die Implementation des Konzepts in ein Hochschulseminar.
  • Erfahrungsbericht: Qualitätskriterien für die Erstellung von Lehr-/Lernvideos im Studium von Hebammen: Eine empirische Studie
    Sarah Bernhardt, Denise Rietzke und Prof. Dr. Melita Grieshop von der Evangelischen Hochschule Berlin präsentieren im Erfahrungsbericht ihre Erkenntnisse zu Qualitätskriterien für die Erstellung von Lehr-/Lernvideos im Studium von Hebammen. Die in einer empirischen Studie identifizierten Kriterien lassen sich zwei übergeordneten Bereichen zuordnen, die im Beitrag ausführlich erläutert werden: Der didaktische Rahmen für die Erstellung der Videos und die Reduktion von Extraneous und Intrinsic Cognitive Load. Neben aus der Lehrvideo-Forschung bereits bekannten Qualitätskriterien werden einige neu entdeckte Kriterien beleuchtet.
  • Erfahrungsbericht: Implementierung eines didaktischen Konzepts in sämtliche Bachelor-Lehrveranstaltungen der FHTW für mehr Lehr-/Lernqualität
    Beginnend mit dem Sommersemester 2020 wurden sämtliche Bachelor-Lehrveranstaltungen an der Fachhochschule Technikum Wien (FHTW) entlang eines einheitlichen didaktischen Konzepts neu- und weiterentwickelt. Der Praxisbericht von Dr. Ingrid Preusche, Kateřina Láníčková und Yasmin Ruth Lünenborg veranschaulicht die Beweggründe und Rahmenbedingungen, um dieses umfangreiche Projekt mit zahlreichen Beteiligten erfolgreich umzusetzen.
  • Erfahrungsbericht: Ein lehrendenorientiertes Lehrevaluationssystem auf Basis von Qualitätskriterien
    Dr. Julia Sonnberger beleuchtet in ihrem Beitrag einen pragmatischen Einsatz von Instrumenten zur Qualitätssicherung und -entwicklung: die lehrendenorientierte Lehrevaluation im Rahmen des E-Learning-Labels der TU Darmstadt. Dieses flexible Konzept überlässt den Lehrenden die Entscheidungshoheit über die Kriterien der Lehrevaluation und ermöglicht so passgenaue Evaluationsergebnisse. Der Beitrag stellt das Evaluationssystem und das dahinterliegende Konzept vor.

Wie immer wurde das Themenspecial von einer Online-Eventreihe begleitet. Hier eine Übersicht über die sechs Online-Events, die im Mai und Juni 2022 stattfanden:

Die Aufzeichnungen aller Events stehen, wie auch alle anderen Inhalte des Themenspecials, im Portal dauerhaft online zur Verfügung.

2.2 Neue Praxisbeispiele in der Digital Learning Map

Screenshot der Webseite der "Digital Learning Map". Links ist die Karte von Deutschland zu sehen. Markiert sind hier die Hochschulen, die bereits ein Beispiel eingereicht haben, bzw. deren Standorte. Rechts sind die Kategorien (z. B. Problemstellungen) aufgelistet, anhand derer man die Beispiele durchsuchen kann. Link führt zur Digital Learning Map.

Seit 2018 stellt die Digital Learning Map auf e-teaching.org Praxisbeispiele für Hochschullehre mit digitalen Medien vor und lädt Lehrende sowie Interessierte dazu ein, Lehr- und Lernszenarien mit digitalen Medien aus dem eigenen Fachbereich an anderen Hochschulen kennen zu lernen und sich dabei von neuen Ideen inspirieren zu lassen. Gleichzeitig bietet die Digital Learning Map aber auch die Möglichkeit, eigene Praxisbeispiele und Projekte vorzustellen.

Mittlerweile umfasst die Datenbank rund 160 Beispiele aus Hochschulen in ganz Deutschland, davon sind allein 14 Beispiele seit dem Erscheinen des letzten Newsletters im Mai 2022 veröffentlicht worden. Die Vielfalt der Inhalte ist groß: Neben interaktiven elektronischen Arbeitsblättern, die in Grundlagenveranstaltungen von MINT-Studiengängen zum Einsatz kommen und niederschwellig an das Programmieren heranführen sollen, wird beispielsweise eine Digital-Twin-Simulatorübung in den Rohstoffwissenschaften an der RWTH Aachen University vorgestellt.

Auch passend zum neuen Themenspecial „Hybride Lernräume“ finden sich interessante Lehr-/Lernszenarien. So schildert etwa das Beispiel zur „VR-Mine“, wie Studierende eine untertägige Bergwerksumgebung virtuell erleben können, während das Projekt „MiReBooks – MixedReality Handbooks for Mining Education“ die Umsetzung einer virtuellen Exkursion mithilfe von 360°-Videos beschreibt. Ein weiteres Praxisbeispiel kommt von der Hochschule Kaiserslautern: Die dort angesiedelte VR-Umgebung „ParamCurve“ erlaubt den Studierenden, die mathematische Thematik im dreidimensionalen Raum zu erleben und mit den mathematischen Konstrukten zu interagieren.

Entstanden ist die Digital Learning Map als frei zugängliche Datenbank im Rahmen des IWM-Projekts Digital Learning Map 2020 in Kooperation mit dem Hochschulforum Digitalisierung (HFD), auf dessen Seite sie ebenfalls angezeigt wird.

Die Digital Learning Map wird kontinuierlich aktualisiert und ergänzt. Machen Sie mit: Reichen Sie Ihre eigenen praxiserprobten Beispiele für Hochschullehre mit digitalen Medien ein und lassen Sie sie in die Datenbank eintragen. Füllen Sie bitte dafür das Eingabeformular (PDF) aus und schicken Sie es an feedback@e-teaching.org.

2.3 Transkripte für Podcasts – jetzt noch einfacher zugänglich

Seit wir uns im Herbst 2021 im Rahmen einer Online-Eventreihe mit dem Thema der digitalen Barrierefreiheit näher auseinandergesetzt haben (mehr dazu finden Sie auch auf unserer Themenseite „Barrierefreie digitale Hochschullehre“), bemühen wir uns, auch in unserem Portal die Inhalte möglichst barrierearm zur Verfügung zu stellen. Insbesondere neue video- und audiobasierte Inhalte werden bei uns deshalb zeitnah zur Veröffentlichung im Sinne der Barrierefreiheit aufbereitet, indem z. B. Untertitel oder Transkripte ergänzt werden. Für alle Podcasts, die in den letzten fünf Jahren bei uns erschienen sind, haben wir nun Transkripte erstellt und über einen einfachen „Button“ zugänglich gemacht. Nach und nach möchten wir uns auch die älteren Audio-Interviews vornehmen und verschriftlichen.

2.4 Neuer Erfahrungsbericht zu Social Video Learning

Auch unabhängig von unseren Themenspecials veröffentlichen wir neue Beträge zu aktuellen und relevanten Themen auf e-teaching.org, z. B. in Form von Interviews oder Erfahrungsberichten. In Kürze wird es einen neuen Erfahrungsbericht zum Thema „Social Video Learning“ auf e-teaching.org geben, den wir schon jetzt ankündigen möchten.

Dr. Eileen Lübcke, Dr. Alexa Brase und Prof. Dr. Gabi Reinmann (alle Univ. Hamburg)

Social Video Learning für studentische Konferenzen und Forschungskolloquien

In ihrem Erfahrungsbericht schildern Dr. Eileen Lübcke, Dr. Alexa Brase und Prof. Dr. Gabi Reinmann vom Hamburger Zentrum für Universitäres Lehren und Lernen (HUL) ihre Erfahrungen mit Social Video Learning. Den Ansatz, der das Videolernen mit sozialer Interaktion verbindet, verfolgten die Lehrenden der Universität Hamburg in zwei Online-Veranstaltungen: in einer studentischen Projektkonferenz im Rahmen der digitalen Lehre des Masterstudiengangs Higher Education sowie in einem hochschulübergreifenden Kolloquium im Rahmen eines Forschungsnetzwerks.

3 Kooperationen

Seit der Erfahrung der Pandemie-Semester ist noch deutlicher als zuvor, wie wichtig es ist, nicht nur immer mehr neue Projekte zum Einsatz digitaler Medien in der Hochschullehre zu fördern, sondern den Entwicklungsprozess an Hochschulen gemeinsam zu gestalten. Zu den Zielen von e-teaching.org gehört es, mit möglichst vielen Beteiligten zusammenzuarbeiten, sie untereinander zu vernetzen und so Synergien zu schaffen. Deshalb stellen wir in diesem Abschnitt des Newsletters nicht nur aktuelle Entwicklungen in unseren Kooperationsprojekten Digi-EBF und HybridLR vor, sondern berichten auch über den Start des Strategieprozesses „Zukunftslabor Hochschulen in der digitalen Welt“ des MWK Baden-Württemberg.

3.1 Entwicklungen im Metavorhaben Digi-EBF

Als Teilprojekt des BMBF-geförderten Metavorhabens „Digitalisierung im Bildungsbereich“ (Digi-EBF) befasst sich das Projektteam am IWM seit 2018 mit der Digitalisierung der Lehrkräftebildung. Zu den Schwerpunkten im Projekt gehören die Ausrichtung von Themenspecials auf e‑teaching.org, die Durchführung von Dialogforen, die lehramtsspezifische Erweiterung des Portal-Angebots auf e‑teaching.org sowie die Erstellung von Critical Reviews zu Fragestellungen aus dem Kontext Digitalisierung in der Lehrkräftebildung.

Eine Mitarbeiterin von Digi-EBF präsentiert gerade ein Poster während des Dialogforums auf dem Ed Tech Research Forum 2022. Teilnehmende hören ihr aufmerksam zu.

Dialogforum „Kompetenzen von Lehrkräften in der digital geprägten Welt“

Im Rahmen des EdTech Research Forums am 1. September 2022 führte das IWM-Projektteam des Bildungssektors Lehrkräftebildung zusammen mit Tobias Düttmann (Universität Duisburg-Essen) vom Sektor Schule das gemeinsame Dialogforum „Kompetenzen von Lehrkräften in der digital geprägten Welt“ durch. Ziel des Dialogforums war der Austausch über Modelle zu Kompetenzen von angehenden und berufstätigen Lehrkräften und deren Nutzen für Forschung und Schulpraxis. Im Veranstaltungsrückblick stehen die Folien und die Dokumentation der Diskussionsergebnisse online zur Verfügung.

Im Projekt werden jährlich Critical Reviews zu Fragestellungen im Feld der Digitalisierung im Lehramtsstudium erstellt und in der Reihe „Bildung im digitalen Wandel“ veröffentlicht. Nachdem in den ersten beiden Bänden aus der Perspektive der Lehrkräftebildung die Schwerpunkte pädagogisches Personal (Capparozza & Irle, 2020) und Organisationsentwicklung (Capparozza, 2021) beleuchtet wurden, wird in diesem Jahr das übergreifende Thema „Lehren und Lernen mit digitalen Medien“ in den Blick genommen. Spezifisch befassen sich Marcel Capparozza und Jessica Kathmann mit Schulpraktika. Es geht um die Frage, welche Faktoren auf Ebene der Lehramtsstudierenden, der beteiligten Hochschulen sowie der Praktikumsschulen den Einsatz digitaler Medien in der Schulpraxis unterstützen bzw. erschweren. Außerdem werden motivationale und kognitive Auswirkungen von Praxiserfahrungen auf Lehramtsstudierende thematisiert. Durch eine mit weiteren Suchstrategien kombinierte Literaturrecherche und einen kriteriengeleiteten Auswahlprozess wurden 38 Studien identifiziert und ausgewertet. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von authentischen Erfahrungen für den Erwerb von mediendidaktischen Kompetenzen und geben darüber hinaus Impulse für die Forschung und Praxis zur Ausbildung von Lehrkräften. Die aus dem Ende des Jahres erscheinenden Critical Review gewonnenen Erkenntnisse fließen außerdem in die Erweiterung des Portalangebots auf e-teaching.org ein.

Zitation der kommenden Veröffentlichung (Open Access):

Capparozza, M., & Kathmann, J. (in press). Gelingensbedingungen für die Nutzung digitaler Medien von Lehramtsstudierenden in der Schulpraxis: Ein Critical Review. In A. Wilmers, C. Keller, & M. Achenbach (Eds.), Bildung im digitalen Wandel. Lehren und Lernen mit digitalen Medien. Waxmann. https://doi.org/10.31244/9783830996229.04

Des Weiteren richtete das Projektteam das vergangene Themenspecial „Qualität in der Hochschullehre mit digitalen Medien: definieren – messen – weiterentwickeln“ aus.

3.2 Aktuelles aus dem Projekt HybridLR

Im interdisziplinären BMBF-Verbundprojekt HybridLR befassen sich seit September 2020 Mitarbeitende des IWM und der TH Köln mit Wirkfaktoren und Good Practice bei der Gestaltung hybrider Lernräume. Neben der intensiven Vorbereitung des e-teaching.org-Themenspecials „Hybride Lernräume“ hat das Team in den vergangenen Monaten u. a. die Gelegenheit genutzt, mit eigenen Beiträgen und Workshops wieder an Präsenztagungen teilzunehmen und über die Gestaltung hybrider Lernräume an den Hochschulen im deutschsprachigen Raum ins Gespräch zu kommen.

Den Auftakt machte das Messeforum university@LEARNTEC Anfang Juni 2022 auf der LEARNTEC in Karlsruhe. Aus dem Projektteam gaben Mareike Kehrer und Christian Kohls im Rahmen ihres Vortrags „Die Zukunft des Campus mit hybriden Lernräumen gestalten“ Einblick in erste Ergebnisse des Projekts. Anfang September folgte ein Vortrag auf dem EdTech Research Forum 2022 auf dem Campus Essen der Universität Duisburg Essen. Und bereits eine Woche später präsentierte Kathrin Nieder-Steinheuer das Projekt mit einem hybriden Poster auf der 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik (dghd) in Paderborn.

Vom 12. bis 14. September 2022 war das Team für die 30. Jahrestagung der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft e. V. (GMW) zu Gast an der PH Karlsruhe. Neben einem Beitrag in der Posterausstellung gestaltete das Projektteam den hybriden Workshop „Hybride Lernräume für Hochschulen planen und gestalten - Ein Workshop zur Transformation bestehender Räume“. Sowohl in Präsenz als auch bei den Online-Teilnehmenden stieß der Workshop auf großes Interesse, insgesamt entwickelten und diskutierten etwa 45 Personen unterschiedliche Ideen für die Gestaltung hybrider Lernräume an Hochschulen.

3.3 Zukunftsworkshop „Hochschule in der digitalen Welt“

In den vergangenen Jahren wurden an vielen Hochschulen strategische Prozesse zur Digitalisierung in Studium und Lehre angestoßen, in deren Gestaltung möglichst alle Statusgruppen einbezogen werden sollten. Einen solchen Prozess hat das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK BW) nun auch auf der Ebene eines Bundeslandes eingeleitet: Am 8. Juli 2022 lud das MWK BW nicht nur Hochschulleitungen, sondern auch Studierende und Lehrende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Mitarbeitende aus der Administration zum Zukunftsworkshop „Hochschule in der digitalen Welt“ in das Congress Center Rosengarten in Mannheim ein.

Sieben Podiumsgäste sitzen in einem Halbkreis auf der Bühne. Im Hintergrund ist ein Bild an die Wand projiziert, auf dem steht "Zukunftsworkshop Hochschulen in der Digitalen Welt"
Abschließende Podiumsdiskussion beim Zukunftsworkshop „Hochschulen in der Digitalen Welt“

Die Veranstaltung markiert den Auftakt für den im Koalitionsvertrag 2021-2026 (PDF) (S. 50/51) angekündigten Dialogprozess Zukunftslabor „Hochschulen in der digitalen Welt“. Nach einem Grußwort von Wissenschaftsministerin Theresia Bauer, die sich den ganzen Tag Zeit für die Veranstaltung genommen hatte und auch an der abschließenden Podiumsdiskussion teilnahm, folgte der durchaus kontrovers diskutierte Vortrag des Zukunfts- und Trendforschers Sven Gábor Jánszky. Doch der Schwerpunkt des Zukunftsworkshops lag tatsächlich im Austausch der rund 200 Teilnehmenden aus den unterschiedlichen Hochschulen des Landes. In drei als Word Café durchgeführten Diskussionsrunden wurde an insgesamt 22 Thementischen intensiv über zentrale Fragestellungen aus den Bereichen Lehre (8 Thementische), Forschung (5 Thementische) und Administration (5 Thementische) sowie über einige Querschnittsthemen (4 Thementische) diskutiert.

Auch e-teaching.org-Leiterin Anne Thillosen war als Gastgeberin eines Thementischs mit dabei, an dem es um neue mediendidaktische Formate ging, z. B. VR/AR, Game-based Learning, Gamification und simulationsgestütztes Lernen. Weitere Tische befassten sich mit so unterschiedlichen Themen wie etwa der Kombination von Präsenz- und Onlinelehre, offenen Bildungsressourcen (OER) und Künstlicher Intelligenz, aber auch mit rechtlichen Fragen, Forschungsinfrastrukturen, Barrierefreiheit oder der Anpassung der Arbeitsplatzgestaltung.

Im Nachgang der Veranstaltung werden derzeit die Ergebnisse und Anregungen aus den Diskussionen an den Thementischen ausgewertet, um daraus abzuleiten, welche konkreten Maßnahmen initiiert werden sollen, um die Zukunft der Hochschulen in der digitalen Welt zu gestalten. Der Strategieprozess soll auch weiterhin mit Dialog- und Austauschformaten gestaltet werden, beispielsweise in Form von Arbeitsgruppen. Man darf also gespannt sein auf die weitere Entwicklung; Ergebnisse und Empfehlungen für weitere Maßnahmen werden etwa in einem Jahr erwartet.

4 In eigener Sache: SWK-Gutachten „Digitalisierung im Bildungssystem“ veröffentlicht

Deckblatt des SWK-Gutachtens "Digitalisierung im Bildungsbereich". Rechts oben in der Ecke ist das SWK-Logo zu sehen. In der Mitte der Titel. Direkt drunter eine abstrakte Form mit Wellen in Grün und Blau.

Das Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM), zu dem e-teaching.org gehört, war maßgeblich an dem SWK-Gutachten „Digitalisierung im Bildungsbereich“ (PDF) beteiligt, auf dessen Erscheinen Mitte September wir uns in diesem Abschnitt konzentrieren. Die Direktorin des Instituts, Prof. Dr. Ulrike Cress, hatte nicht nur – gemeinsam mit Prof. Dr. Olaf Köller, dem geschäftsführenden wissenschaftlichen Direktor des IPN (Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik) – den Vorsitz der Arbeitsgruppe des Gutachtens, sondern verantwortete auch federführend den Abschnitt zum Thema „Hochschule“. Aus dem e-teaching.org-Team waren Anne Thillosen und Mareike Kehrer an der Themensammlung, der Formulierung und den Diskussionen über den entstehenden Text beteiligt – eine spannende und herausfordernde Aufgabe.

Das umfassende Gutachten wurde am 19. September 2022 von der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz (SWK) veröffentlicht: Unter dem Titel „Digitalisierung im Bildungssystem“ beleuchtet die Kommission konkrete Maßnahmen und Strategien, welche in den kommenden Monaten und Jahren umgesetzt werden sollen, um das Potenzial des Lehrens und Lernens mit digitalen Medien in unterschiedlichen Lernkontexten zu heben – von der Kita und Schule über die berufliche Bildung bis zur Hochschule.

Mitwirkung des Leibniz-Instituts für Wissensmedien (IWM)

Basis der SWK-Empfehlungen sind Erhebungen zum Status quo des Einsatzes digitaler Medien in den verschiedenen Bildungsbereichen sowie neuere Studien und Forschungserkenntnisse darüber, was im Bildungsbereich gut funktioniert und wirksam ist. Auch Expertise aus dem IWM als Forschungsinstitut und insbesondere Erkenntnisse zur Gestaltung von digitalen Lernmaterialien und zum Einsatz digitaler Medien in der Hochschullehre haben Eingang in das Gutachten gefunden. Einige wesentliche Aspekte des SWK-Gutachtens im Kontext Hochschule fasst ein kurzes, vom IWM veröffentlichtes Video-Statement der Direktorin des Instituts, Prof. Dr. Ulrike Cress, zusammen.

Empfehlungen der SWK für die Hochschulbildung

Inhaltlich fokussiert das Gutachten in allen Bildungsetappen auf vier übergreifende zentrale Linien: (1) Veränderung in Bildungszielen und -inhalten, (2) Forschungsbasierte Entwicklung von Lehr-/Lernmaterialien, (3) Professionalisierung des Bildungspersonals sowie (4) Organisationsentwicklung. Quer zu diesen Linien wird zudem auf rechtliche Fragen und Fragen der Infrastruktur hingewiesen.

Für jeden Bildungsbereich formuliert die SWK spezifische Empfehlungen, in denen sich diese gemeinsamen Linien widerspiegeln. Mit Blick auf die Hochschulbildung fordert sie u. a. eine stärkere Verankerung digitaler Kompetenzen in den Curricula sowie die konstante Wartung, Weiterentwicklung und Bereitstellung technischer Infrastrukturen. Zudem sollen standortspezifische und hochschulübergreifende Lehr- und Digitalisierungsstrategien gestärkt werden.

Das SWK-Gutachten in der (Fach-)Öffentlichkeit

Bei der offiziellen Live-Vorstellung des Gutachtens betonte Olaf Köller, dass die Empfehlungen sich sowohl an die Kultusministerkonferenz als auch an die Wissenschaft, die Schulen und Hochschulen sowie Fachgesellschaften richten.

Die Reaktionen der angesprochenen Zielgruppen ließen nicht auf sich warten: In einem Beitrag auf der offiziellen Webpräsenz des Landes sieht beispielsweise die Bildungsministerin des Saarlandes in dem Gutachten eine Bestätigung für den bisherigen Kurs der Landesregierung beim Ausbau der digitalen Bildung. Die Gesellschaft für Informatik (GI) begrüßt in einer Pressemitteilung die Forderungen, Informatik als Pflichtfach einzuführen sowie die Forschung und Nachwuchsförderung zur Didaktik der Informatik in Deutschland auszubauen. Schließlich betrachtet sie u. a. die dauerhafte Einrichtung länderübergreifender Zentren für digitale Bildung als wertvoll. Auch das Netzwerk der Landeseinrichtungen für digitale Hochschullehre (NeL) schließt sich den Forderungen an, Kooperationen zwischen Landeshochschulinitiativen voranzubringen und die Zusammenarbeit über Landesgrenzen hinweg in der Praxis umzusetzen. Die Position des Netzwerks wird in einer gemeinsamen Stellungnahme detailliert beschrieben.

Auch eine große Anzahl weiterer Veröffentlichungen und die Vielfalt der Quellen zeigen das große Interesse der Öffentlichkeit an dem SWK-Gutachten. So stellt z. B. der Bildungsjournalist Jan-Martin Wiarda in zwei Blogbeiträgen – einer davon trägt den Titel „189 Seiten Ambitionen“ – die für ihn relevantesten Empfehlungen der SWK und die Reaktion der Politik darauf vor. Er kommt zu der Schlussfolgerung, dass das Gutachten einen „großen Wurf für die Digitalisierung der Bildung und für die föderale Bildungspolitik selbst” darstelle. Ein ähnliches Meinungsbild kristallisiert sich auch aus Beiträgen des Tagesspiegels oder des Deutschlandfunks heraus. Sie bewerten das Gutachten u. a. als gewaltigen Schritt für den deutschen Bildungsföderalismus und betrachten die unklare Aufteilung der finanziellen Zuständigkeiten als wichtigste Herausforderung bei der Umsetzung der Empfehlungen.

SWK-Talks „Digitalisierung im Bildungssystem“

Eine Möglichkeit weitere Einblicke in das SWK-Gutachten zu gewinnen oder die Diskussion um die Handlungsempfehlungen mitzugestalten, gibt die Online-Veranstaltungsreihe SWK-Talks „Digitalisierung im Bildungssystem“. Die Teilnahme an den Online-Veranstaltungen ist (nach Anmeldung) kostenlos. Die Digitalisierung an Hochschulen wird im SWK-Talk am 21. November 2022 (Episode 6) Thema sein.

5 Ausblick

Das kommende Wintersemester bringt wieder eine Reihe spannender Veranstaltungen, die sich der Hochschullehre mit digitalen Medien widmen. Egal ob online, vor Ort oder hybrid – die meisten bieten viele Möglichkeiten zur Diskussion und zum gegenseitigen Austausch. Im Folgenden geben wir zunächst einen Überblick über Tagungen und Konferenzen, an denen e-teaching.org als Mitausrichter oder mit eigenen inhaltlichen Beiträgen beteiligt ist; danach folgen weitere Veranstaltungshinweise. Und last but not least geben wir bereits einen kleinen Einblick in unsere Überlegungen zur Feier des 20-jährigen Jubiläums von e-teaching.org im kommenden Jahr.

5.1 Veranstaltungen unter Beteiligung von e-teaching.org und den dazugehörigen IWM-Forschungsprojekten

TURN Conference 2022, 3. und 4. November 2022, Kiel. Die Tagungsreihe, initiiert von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre, ist eine jährliche Austauschmöglichkeit zum Thema Lehren und Lernen und wird jedes Jahr von einer anderen Hochschule (oder Hochschulkooperation) ausgerichtet. Den Auftakt organisieren die Fachhochschule Kiel und die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel unter dem Motto „Wandel gestalten – Lehren und Lernen heute, für die Herausforderungen von morgen“. Auch HybridLR, das gemeinsame Forschungsprojekt des IWM mit der TH Köln, beteiligt sich am Programm und stellt im Track „Shortcut“ ein hybrides Poster mit dem Titel „Hybride Lernräume in der Hochschullehre gestalten“ vor.

Dialogforum für Schulpraxis und Wissenschaft „Gemeinsam in die digitale Transformation!“, 10. November 2022. Die Online-Veranstaltung wird vom Zentrum für Forschung und Transfer „TüDiLB“, dem Projekt „TüDiTeach“ sowie von unseren IWM-Kolleginnen und Kollegen des BMBF-Metavorhabens „Digitalisierung im Bildungsbereich (Digi-EBF) – Sektor Lehrerbildung“ ausgerichtet. Im Fokus steht der Austausch über Gelingensbedingungen und Herausforderungen von Transfer- und Kooperationsvorhaben zur digitalen Transformation der Lehrerbildung.

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E-Prüfungs-Symposium (ePS) 2022, 24. und 25. November 2022, Hamburg. Nach zwei Online-Tagungen findet das Symposium dieses Jahr erstmals wieder in Präsenz statt. Geplant sind Vorträge und Workshops zum Thema „Digitales Lehren, Lernen und Prüfen bei der Rückkehr zur Präsenzlehre“. Service-Anbieter/innen, Mediendidaktiker/innen, Bildungswissenschaftler/innen, aber auch Prüfungsverantwortliche selbst sowie alle anderen Interessierten sind herzlich nach Hamburg eingeladen, um sich zu den Themenschwerpunkten „Digitale Lehre: lessons learned“ und „Elektronisches Prüfen: On campus oder Fernprüfungen?“ auszutauschen. Neben der Technischen Universität Hamburg (TUHH), die das Event ausrichten wird, ist auch e‑teaching.org wieder als Mitveranstalter dabei.

5.2 Sonstige Veranstaltungshinweise

Let’s Talk: Campus, 20. Oktober 2022, Berlin. Das eintägige Hybrid-Event beschäftigt sich mit der zukünftigen Gestaltung des Campuslebens und wird vom Hochschulforum Digitalisierung (HFD) und der Stiftung Innovation in der Hochschullehre (StIL) organisiert. Im Fokus stehen dabei insbesondere Fragen der studentischen Partizipation und der Nachhaltigkeit.

HDS.Forum und DHS.Fachtag 2022, 8. bis 10. November 2022. Unter dem Titel „Lernräume gestalten. Theorie.Praxis.Imagination” lädt das Hochschuldidaktische Zentrum Sachsen (HDS) zum gemeinsamen digitalen HDS.Forum und DHS.Fachtag ein, um lernförderliche und zukunftsfähige Lernraumgestaltung zu diskutieren.

Campus Innovation 2022, 17. und 18. November 2022. Das diesjährige Motto der Veranstaltung lautet „Teilhabe, Information Literacy und synthetische Medien – Herausforderungen für Wissenschaft und Gesellschaft“. Die Konferenz wird vom Multimedia Kontor Hamburg (MMKH) veranstaltet und findet dieses Jahr erneut online statt.

eTeach-Jahrestagung 2022, 17. und 18. November 2022, Ilmenau. Das eTeach-Netzwerk Thüringen lädt zur Jahrestagung an die Technische Universität Ilmenau ein. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht das Thema „Raum.Zeit.Format | Lehren und Lernen in hybriden Szenarien“. Interessierte sind eingeladen, über Innovationen, Erfahrungen, Chancen und Herausforderungen hybrider Lehre zu diskutieren, sich auszutauschen und zu vernetzen.

Hochschule digital.innovativ | #digiPH, 18. und 19. Januar 2023. Die Online-Tagung der Virtuellen PH ist seit Jahren ein fester Bestandteil der österreichischen Fortbildungslandschaft und bietet auch nächstes Jahr wieder die Möglichkeit, Erfahrungen und Entwicklungen rund um die digitale Hochschullehre zu diskutieren. Das Motto der 6. digiPH-Tagung lautet: „Hochschullehre in großen und kleinen Gruppen“.

Inverted Classroom and beyond 2023, 16. und 17. Februar 2023, Chur (Schweiz). Die ICM-Konferenz geht bereits in die zwölfte Runde. Neben einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Inverted-Classroom-Modell (ICM) steht diesmal das Thema „Agile Didaktik für nachhaltige Bildung“ im Fokus. Veranstaltet wird die DACH-Tagung, die teilweise auch online gestreamt werden kann, von der Fachhochschule Graubünden.

Diversity in the Digital Foreign Language Classroom (DDFLC), 30. bis 31. März 2023, Ludwigsburg. Die internationale Konferenz adressiert die Herausforderungen der Digitalisierung und Diversität im Englisch-Unterricht. Ziel ist es, die Medienkompetenz und das Bewusstsein für Diversität bei den Lehramtsstudierenden zu fördern.

University:Future Festival, 26. bis 28. April 2023, Berlin. Das dreitägige Event des Hochschulforum Digitalisierung (HFD) und der Stiftung Innovation in der Hochschullehre wurde bereits für das nächste Frühjahr 2023 angekündigt.

Zahlreiche weitere Veranstaltungen, die hier nicht genannt werden können, finden Sie im umfangreichen e-teaching.org-Veranstaltungskalender, im NotizBlog und über Facebook – oder abonnieren Sie einfach unseren RSS-Feed.

5.3 e-teaching.org wird 20 – eine erste Ankündigung zum Jubiläumsjahr 2023

Im November 2002, also vor genau 20 Jahren, wurden am IWM in Tübingen die ersten Ideen für ein neues Projekt entwickelt: das Portal e-teaching.org. Im Konzept dazu heißt es zur „Mission und Vision” des Projekts:

„Mit dem Informations- und Qualifizierungsportal e-teaching.org [...] soll allen Lehrenden an Hochschulen Unterstützung geboten werden, die das Potenzial digitaler Medien kennen lernen und in ihren eigenen Veranstaltungen nutzen möchten […]. Das Portal soll mit einem niedrigschwelligen, anwendungsorientierten, bedarfsgerechten und individualisierbaren Angebot diese Qualifizierung […] allen Lehrenden im Netz frei zugänglich sein.“

Ein gutes halbes Jahr später, im August 2003, ging e-teaching.org online – und hat sich seitdem kontinuierlich weiterentwickelt, wie nicht nur die Veränderungen im Layout der Startseiten des Portals zeigen.

Vier Latops zeigen auf ihren Bildschirmen die jeweiligen Layouts der e-teaching.org-Startseiten aus den Jahren 2003, 2007, 2008 und 2015. Das Layout aus dem Jahr 2015 entspricht noch dem aktuellen.
Screenshots der e-teaching.org-Startseite aus den Jahren 2003, 2007, 2008 und 2015.

So erschienen zu Anfang vor allem Webseiten und PDF-Beiträge, doch schnell wurde auch Neues erprobt: Inzwischen gehören beispielsweise Interviews und Erfahrungsberichte sowie Podcasts und Videos schon lange zu den Standardformaten des Portals, und seit 2008 sind die ca. halbjährlichen Themenspecials mit den begleitenden Online-Eventreihen ein Markenzeichen des Portals. Schon früh entstand auch die e-teaching.org-Community, die inzwischen über 8.300 Mitglieder umfasst. Der NotizBlog ging 2005 online und war nicht nur unser erster Social-Media-Kanal, sondern auch einer der ersten Bildungsblogs in Deutschland. Doch eine umfassende Bilanz der Portalentwicklung wollen wir erst zum 20. Jubiläum ziehen.

Stattdessen möchten wir an dieser Stelle schon einmal ankündigen, dass wir im Jahr 2023 keineswegs nur zurückblicken wollen. Vielmehr hat sich das e-teaching.org-Team während seiner Klausurtage im Juni 2022 intensiv mit der Frage beschäftigt, wie die oben erwähnte Vision und Mission des Portals im Jubiläumsjahr weiter ausgebaut und in die Tat umgesetzt werden kann. Mehr möchten wir an dieser Stelle aber noch nicht verraten …

Dennoch schon einmal so viel: Statt eines Themenspecials soll es im Sommersemester 2023 eine Jubiläumsaktion geben, auf die wir jetzt schon gespannt sind. Dabei sollen zentrale Inhalte des Portals aktualisiert und weiterentwickelt werden – gleichzeitig wollen wir aber auch gemeinsam mit Ihnen, den Nutzerinnen und Nutzern, Partnerinnen und Partnern des Portals, neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit erproben. In dieser Aktion geht es sowohl darum, neue inhaltliche Impulse zur Gestaltung der Hochschullehre mit digitalen Medien zu geben, als auch neue Prozesse der Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteurinnen und Akteure zu unterstützen und deren Expertise sichtbar zu machen.

Dazu möchten wir Sie schon jetzt ebenso herzlich einladen wie zu dem abschließenden Festakt am IWM in Tübingen im Sommer 2023! Ein Save-the-date und weitere Informationen veröffentlichen wir möglichst frühzeitig im Jubiläumsjahr.

Luftballons in Form der Zahlen 2 und 0 werden in die Luft gehalten