[ Druckansicht der Seite: https://www.e-teaching.org/technik/kommunikation/video/index_html ]
Video- und Webkonferenzen finden zahlreiche Einsatzmöglichkeiten in der Hochschullehre. Neben Online-Beratungsgesprächen mit Studierenden oder mündlichen Online-Prüfungen werden Videokonferenzen vor allem im Rahmen von synchronen Online-Lehrveranstaltungen eingesetzt. So können z. B. hochschulübergreifende Lehrveranstaltungen für Studierende unterschiedlicher Hochschulen durchgeführt oder externe Expertinnen und Experten (etwa aus dem Ausland) flexibel zu Sitzungen eingeladen werden. Neben dem offensichtlichen Vorteil der räumlichen Flexibilität der Teilnehmenden liegt das Potenzial bei Webkonferenzen in der Lehre vor allem in der interaktiven und kooperativen Gestaltung der Lehrveranstaltung. Auch deshalb können Videokonferenzen im Rahmen der Flipped-Classroom-Methode oder als ergänzende Veranstaltung zum Selbststudium eingesetzt werden.
Für die Durchführung von Videokonferenzen braucht es neben der erforderlichen Infrastruktur für die Datenübertragung auch eine geeignete Hard- und Software.
Um an einer Webkonferenz teilnehmen zu können, ist ein stabiler Internetzugang mit möglichst hoher Bandbreite erforderlich. Die Bandbreite bestimmt die Übertragungsrate der Audio- und Videodaten im Netz. Die Qualität dieser Daten hängt stark von der Bandbreite ab, sollte diese auch nur kurz eingeschränkt sein, können Darstellungsfehler der übertragenen Audio- und Videosignale auftreten. Mehr Informationen zu den Bandbreitanforderungen bei Audio- und Videodaten sowie bei Funktionen wie dem Application Sharing beschreibt das Kompetenzzentrum für Videokonferenzdienste der TU Dresden auf seiner Webseite.
Sollte die (mobile) Verbindung nicht stabil genug sein oder die Bandbreite nicht ausreichen und es dadurch immer wieder während einer Videokonferenz zu Störungen kommen, können die Teilnehmenden auch die Videoübertragung ausschalten oder sich direkt über Audio einwählen.
Grundsätzlich erfordert die Durchführung einer Videokonferenz für jeden Teilnehmenden bzw. für jeden beteiligten Standort ein internetfähiges Endgerät (z. B. Computer/Laptop, Smartphone oder Tablet), das mit der jeweiligen Software ausgestattet ist. Bei einer reinen (passiven) Teilnahme an der Videokonferenz (z. B. in einem Webinar) reicht es, wenn die Endgeräte der beteiligten Personen bzw. Standorte über einen Bildschirm sowie über einen Lautsprecher verfügen. Ist eine aktive Teilnahme der Personen erwünscht oder erforderlich, ist zusätzlich ein Mikrofon notwendig und eine Kamera (z. B. Webcam) vorteilhaft. Neben dieser Grundausstattung können je nach Bedarf noch weitere, separate Geräte für eine komfortablere Teilnahme genutzt werden, wie z. B. ein zweiter Monitor, eine separate Kamera, separates Mikrofon, Kopfhörer oder Headset.
Sollen mehrere Personen gemeinsam von einem Ort aus an der Videokonferenz teilnehmen, empfiehlt es sich, einen speziell dafür mit entsprechender Technik ausgestatteten Raum zu nutzen. Vor allem in hybriden Lernraum-Settings kommen solche Räume zum Einsatz. Weitere Informationen zur Raumgestaltung bei Videokonferenzen hat das Kompetenzzentrum für Videokonferenzdienste der TU Dresden in einem Leitfaden zusammengefasst.
Videokonferenzsysteme sind kollaborative Softwareprogramme mit verschiedenen technischen Lösungen, die es den Beteiligten nicht nur ermöglichen, miteinander in Echtzeit über Videobild und Ton zu kommunizieren, sondern auch mithilfe von verschiedenen Kommunikationswerkzeugen (z. B. Chats, Umfragen, Whiteboards, Breakout-Räumen) Gruppenarbeitsprozesse unterstützen sowie die Interaktivität der Teilnehmenden fördern.
Bei der Auswahl eines bestimmten Videokonferenzsystems sind verschiedene technische Fragen zu berücksichtigen. Ein zentraler Aspekt stellt die Kompatibilität der Systeme (Interoperabilität) dar, da die verwendeten Protokolle für die Datenübertragung sehr unterschiedlich sein können. Handelt es sich z. B. um ein proprietäres Videokonferenzsystem, ist es oft nicht kompatibel mit Systemen anderer Hersteller.
Um dennoch eine Systemkompatibilität zu erreichen, ist es notwendig, dass die Systeme dieselben Protokoll-Standards verwenden. Für die Audio- und Videoübertragung kommt oftmals das internationale Standard-Protokoll H.323 oder das Session Initiation Protocol (SIP) zum Einsatz. Unterstützt der Hersteller des Videokonferenzsystems diese Standards, können sich Teilnehmende mit beliebigen SIP- oder H.323-fägigen Geräten (z. B. Video-Telefonen) in die Konferenz einwählen. Andere Protokoll-Standards, z. B. für die Übertragung der kollaborativen Funktionen des Videokonferenzsystems, sollten ebenfalls abgeglichen werden, um bei einer Videokonferenz den vollen Funktionsumfang der Systeme nutzen zu können.
Darüber hinaus darf auch die (digitale) Barrierefreiheit nicht außer Acht gelassen werden. Videokonferenzsysteme können je nach Einschränkung der Studierenden verschiedene Barrieren enthalten, durch die Studierende mit Behinderung nur eingeschränkt oder vielleicht auch gar nicht an der Videokonferenz teilnehmen können. Während z. B. blinde und sehbehinderte Menschen nur mit einem Videokonferenzsystem arbeiten können, das kompatibel mit einem Screenreader ist, sind gehörlose Menschen und Personen mit Hörbehinderung auf die Übertragung in Gebärdensprache oder auf Untertitel angewiesen. Auch Elemente zur interaktiven und kollaborativen Gestaltung von Online-Veranstaltungen können für Studierende mit Behinderungen zusätzliche Hürden darstellen.
Ausführlichere Informationen zum Thema „Barrierefreie digitale Hochschullehre“ finden Sie auf der gleichnamigen Themenseite unseres Portals. Weiterführende Informationen speziell zu barrierefreien Videokonferenzsystemen haben wir auf der Seite „Barrierefreiheit: Inklusives E-Learning“ in der Rubrik „Didaktik“ zusammengefasst.
Als Open-Source-Software erhältlich sind z. B. die Videokonferenzsysteme BigBlueButton und Jitsi. Videokonferenzsysteme wie z. B. Zoom, WebEx oder Microsoft Teams werden dagegen kommerziell angeboten.
Je nach Anzahl der Teilnehmenden, gewünschtem Lehrszenario und anderen Funktionen kann sich das ein oder andere Videokonferenzsystem besser für die eigene Lehrveranstaltung eignen. Generell sollte man sich deshalb bei der Auswahl eines Videokonferenzsystems im Voraus Gedanken machen, welche Funktionen erforderlich bzw. gewünscht sind und wie viele Teilnehmende erwartet werden. Anschließend können die Anforderungen mit den Leistungen der jeweiligen Systeme verglichen werden.
Video- und Webkonferenzen: https://www.e-teaching.org/technik/kommunikation/video/resolveuid/76cf602a187e4c329f527553e9403486
Online-Beratungsgesprächen: https://www.e-teaching.org/technik/kommunikation/video/resolveuid/0b128b3bb8404d36aa4ec40b88024d9c
mündlichen Online-Prüfungen: https://www.e-teaching.org/technik/kommunikation/video/resolveuid/a6f4fec01ece4d7ea3bf3aceb7b30b03
Flipped-Classroom-Methode: https://www.e-teaching.org/technik/kommunikation/video/resolveuid/d525e050c00648489702a939940fe915
Selbststudium: https://www.e-teaching.org/technik/kommunikation/video/resolveuid/6b932b53a93a442f8208c98a25e008fb
Bandbreite: https://www.e-teaching.org/technik/kommunikation/video/resolveuid/61d2867dbcc640e48a16cf513f6b2c3e
Application Sharing: https://www.e-teaching.org/technik/kommunikation/video/resolveuid/e8f1b439e5804912b37412b146bd7261
Kompetenzzentrum für Videokonferenzdienste der TU Dresden: https://tu-dresden.de/zih/vcc/videokonferenzen/grundlagen/netz-und-bandbreitenanforderungen
Webinar: https://www.e-teaching.org/technik/kommunikation/video/resolveuid/8b56de36bf0347b99ce43bb678749936
Webcam: https://www.e-teaching.org/technik/kommunikation/video/resolveuid/cafa0190852b453198f8e9ad96838944
Raumgestaltung bei Videokonferenzen: https://tu-dresden.de/zih/vcc/videokonferenzen/grundlagen/raumgestaltung-bei-videokonferenzen
kollaborative Softwareprogramme: https://www.e-teaching.org/technik/kommunikation/video/resolveuid/bfc80ff1f3e7447caf30f3db2904131b
Chats: https://www.e-teaching.org/technik/kommunikation/video/resolveuid/ee384ae054bc40d3b4b27fac3406edf3
Whiteboards: https://www.e-teaching.org/technik/kommunikation/video/resolveuid/1cebe4242a44469cba6c3a17d1829f37
Protokolle: https://www.e-teaching.org/technik/kommunikation/video/resolveuid/98a23c626c4e4fd2b963e464faafb0b4
proprietäres: https://www.e-teaching.org/technik/kommunikation/video/resolveuid/57b0381786524f7e9ec76067316399d8
Standard-Protokoll H.323: https://tu-dresden.de/zih/vcc/videokonferenzen/grundlagen/uebertragungsprotokolle-regenschirmnormen
(digitale) Barrierefreiheit: https://www.e-teaching.org/technik/kommunikation/video/resolveuid/34f8ebd6bc4c4014b48361ec9f567406
„Barrierefreie digitale Hochschullehre“: https://www.e-teaching.org/technik/kommunikation/video/resolveuid/2d4442bb17364a7c942cc81a99288e0d
„Barrierefreiheit: Inklusives E-Learning“: https://www.e-teaching.org/technik/kommunikation/video/resolveuid/5f6b411ec7224fac9d2ca3a7a0f7ed9d
Open-Source-: https://www.e-teaching.org/technik/kommunikation/video/resolveuid/1a4dcfbfe69f40f5acd86be4f0d034db
„Videokonferenzsysteme – Hinweise zur praktischen Nutzung“: https://www.baden-wuerttemberg.datenschutz.de/videokonferenzsysteme/
Tabellenform: https://www.baden-wuerttemberg.datenschutz.de/vks/
Universität Paderborn: https://hilfe.uni-paderborn.de/Audio-_und_Videokonferenzen_fuer_die_digitale_Lehre#Toolvergleich_auf_einen_Blick
Vergleich von Videokonferenzsystemen hinsichtlich ihrer Barrierefreiheit: https://www.bundesfachstelle-barrierefreiheit.de/SharedDocs/Downloads/DE/Veroeffentlichungen/videokonferenztoos-vergleich-der-barrierefreiheit.html;jsessionid=24BF3F50E46D4F395F4BA24E74BE78EC?nn=1140660
Bundesfachstelle Barrierefreiheit: https://www.bundesfachstelle-barrierefreiheit.de/DE/Home/home_node.html
Videokonferenztechnologien und ihre Anwendungsszenarien: https://dini.de/ag/viktas/
Deutschen Initiative für Netzwerkinformationen e. V.: https://dini.de/
Ausstattung videokonferenzfähiger Räume: https://dini.de/ag/viktas/dokumente/
e-teaching.org (2022). Videokonferenzen. Zuletzt geändert am 22.03.2022. Leibniz-Institut für Wissensmedien: https://www.e-teaching.org/technik/kommunikation/video/index_html. Zugriff am 30.03.2023