Umsetzung von Laborpraktika in interaktive webbasierte Praktika

Studierende des Faches „Werkstoffchemie I“ sollen den experimentellen Aufbau eines Versuchs und die Praktikumsaufgaben rein virtuell am Rechner durchführen, nach dem Prinzip eines Onlinespiels. Die Ausarbeitung von Versuchsprotokollen und eine mündliche Abschlussprüfung sichern das Erreichen der Lernziele.

Durch die stark angestiegene Anzahl sollen Studierende des Faches „Werkstoffchemie I“ die Praktika parallel zum realen Versuchsaufbau unter Anleitung eines Betreuers zentral an Rechnern des Lehrstuhls durchführen. Die technische Machbarkeit wurde zusammen mit einem Programmierer für Online-Spiele an einem Pilotprojekt geprüft und die Lernziele hinterfragt: Ist es notwendig, dass der Studierende die Regler physisch berührt oder die Aufheizdauer eines Ofens erlebt? Diese modifizierte Form des Praktikums erweitert die Lernziele sogar, da die Studierenden den experimentellen Aufbau des Versuchs selbständig virtuell durchführen, was bisher aufgrund von zeit- und sicherheitstechnischen Aspekten im Realversuch unmöglich war. Zur Sicherstellung des Erreichens der o. g. Lernziele wird, analog zum konventionellen Praktikum, die Ausarbeitung eines Versuchsprotokolls je Arbeitsgruppe und die Durchführung einer mündlichen Abschlussprüfung gefordert. Die verschiedenen Szenarien sollen für insgesamt drei Praktikumsversuche angefertigt und in Form von Flussdiagrammen dem Programmierer zur Verfügung gestellt werden.

Die Versuche wurden virtualisiert, in einem Pilotversuch wurde ein Experiment im SS 2014 im regulären Praktikum angeboten. Die Kritik der Studierenden war auf das Konzept bezogen positiv. In der Handhabung wurden verschiedene Verbesserungsmöglichkeiten erkannt, die derzeit umgesetzt werden. Aus Sicht der Antragsteller wird das Projekt bereits jetzt als erfolgreich eingestuft. Auf der Grundlage der Erfahrungen in den kommenden Semestern soll eine kontinuierliche Evaluierung und Verbesserung erzielt werden. Die Verstetigung des virtuellen Praktikums in der derzeitigen Ausführung ist durch Institutsmittel gesichert. Es soll eine allgemeine Methodik zur Übertragung konventioneller Praktika in interaktive webbasierte Veranstaltungen im Sinne einer Handlungsanweisung abgeleitet und der RWTH zur Verfügung gestellt werden.

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Studium der Germanistik und der Geschichte an der RWTH Aachen. Seit 2009 Wissenschaftlicher Mitarbeiter zunächst am Center for Innovative Learning Technologies (CiL) der RWTH Aachen, seit 2019 Leitung der Nachfolgeeinrichtung des CiL, der Abteilung Lernplattform-Management
(LPM) des Center für Lehr- und Lernservices (CLS). Tätigkeitsbereiche: - Koordination der Weiterentwicklung der zentralen, hochschulweiten Lehr- und Lernplattform RWTHmoodle - Leitung RWTHmoodle-Support (fachliche Anwendungsbetreuung im 2nd Level, individuelle Fallberatung) - Entwicklung und Durchführung von Qualifizierungsmaßnahmen zu RWTHmoodle und E-Learning-Themen - E-Learning-Beratung