Forschergruppe Narratologie

Die Gruppe widmet sich - u.a. mit Hilfe kollaborativer E-Science-Tools - aktuellen Problemen und wissenschaftsgeschichtlichen Aspekten der Erzähltheorie.

Forschergruppe Narratologie

Die Forschergruppe Narratologie an der Universität Hamburg, die im Sommer 1998 als Initiativgruppe gegründet wurde, wird seit April 2001 durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert und erhält ergänzende finanzielle Leistungen der Universität Hamburg.

In der Forschergruppe Narratologie haben sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der philologischen Fächer Germanistik, Anglistik und Amerikanistik, Romanistik sowie Slavistik zusammengeschlossen. Sie beschäftigen sich seit Jahren mit Fragen der Narratologie und erwarten von der synergetischen Wirkung des interdisziplinären Projekts eine nachhaltige Förderung ihrer Forschung. Darüber hinaus verspricht sich die Forschergruppe von ihrer Tätigkeit eine weite Ausstrahlung: Das Gesamtprojekt soll mit neuen Impulsen die deutsche und internationale narratologische Diskussion beleben.

Die Gruppe widmet sich in Einzelprojekten aktuellen Problemen der Erzähltheorie und erforscht pragmatische sowie wissenschaftsgeschichtliche Aspekte, insbesondere die Entstehung und Verbreitung narratologischer Modelle im interkulturellen Austausch und den Stellenwert der Narratologie im disziplinären Spektrum der Kulturwissenschaften.

In der Forschergruppe sind neben Deutsch und Englisch mehrere romanische und slavische Sprachen vertreten. Insofern kommt der Komparation von kulturspezifischen narrativen Mustern und narratologischen Modellen sowie der Erforschung ihrer interkulturellen Vermittlung ein prominenter Ort im Gesamtprojekt zu.

Die theoretisch-modellierende Tätigkeit und die textanalytische Arbeit in den Einzelprojekten soll von der interdisziplinären, interkulturellen und intermedialen Ausrichtung der Forschergruppe profitieren. Regelmäßig stattfindende Plena der Forschergruppe dienen der Diskussion narratologischer Kategorien und Modelle sowie dem Austausch zwischen den Projekten. Auf mehrtägigen Kolloquien werden unter Mitwirkung auswärtiger Experten die Probleme der Einzelprojekte in größeren systematischen Zusammenhängen beleuchtet. Das erste Kolloquium fand am 24./25.5.2002 statt und galt der Frage „Was ist Narratologie?“. Das zweite Kolloquium am 21./22.11.2003 hatte als Thema „Narratology beyond Literary Criticism“. Das dritte Kolloquium im Frühjahr 2006 wird dem Problemkreis „Point of view, Perspektive, Focalisation“ gewidmet sein. Im Bereich der Einzelprojekte bieten offene Workshops eine Möglichkeit zu fachübergreifender Diskussion. Eine besondere Rolle spielt die Diskussion mit Experten aus dem In- und Ausland, die zu einzelnen Problemkreisen eingeladen werden.

Die Forschergruppe hat ein Internet-Portal zur Narratologie (NarrPort) aufgebaut (Projekt 8, ab April 2004 überführt in die Funktionsstelle ‚Administration und Weiterentwicklung von NarrPort sowie wissenschaftliche Reflexion des Konzepts’), das zum einen der Außendarstellung der Forschergruppe und der Dokumentation ihrer Forschungsleistungen dient, zum anderen die Diskussion über einzelne Probleme in netzgestützter Zusammenarbeit fördern soll. NarrPort stellt eine ständig aktualisierte allgemein zugängliche Bibliographie zur Narratologie zur Verfügung, die sich aus der Arbeit der Einzelprojekte speist. Das Portal ist in Zusammenarbeit mit der Fa. inform.Consult (Köln, Niederlassung Hamburg) entwickelt worden. Das Regionale Rechenzentrum der Universität Hamburg stellt dafür Ressourcen zur Verfügung. Für NarrPort werden - orientiert an den besonderen Bedürfnissen der Geisteswissenschaften - die Möglichkeiten eines Redaktionssystems (CMS) genutzt und durch eigens entwickelte Kommunikationskomponenten erweitert. Das Konzept eines solchen Internet-Portals ist für Internet-gestützte Kommunikation und Kooperation in den Wissenschaften als ein Modell anzusehen und kann für die Geisteswissenschaften als Pilotprojekt verstanden werden.

Die Arbeit der Forschergruppe ist auf sechs Jahre veranschlagt. In der ersten Projektphase (2001-2004/2005) umfaßte die Forschergruppe 8 Einzelprojekte. Für die zweite Projektphase (2004-2007/2008) wurden bislang vier Projekte bewilligt. Die Förderung weiterer vier Einzelprojekte ist beantragt.

Die Forschungsaktivitäten der Gruppe und das Internet-Portal werden über die zweite Projektphase hinaus fortgeführt im Interdisziplinären Centrum für Narratologie (ICN), das am 1. April 2004 gegründet wurde.

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Jana Wedekind