Gestaltung

Die Grundlage jeder Storyboardgestaltung ist das Drehbuch. Im Drehbuch wird das Konzept und die inhaltliche Gliederung der Multimediaproduktion festgeschrieben. In einem zweiten Schritt beginnt nun die visuelle Umsetzung. Dazu werden die beschriebenen Szenen durch Scribbles in leere Storyboardseiten eingefügt oder in einem Storyboardprogramm digital erstellt. Falls schon erste Ideenskizzen innerhalb des Teams entstanden sind, können auch diese direkt aufgenommen werden. Die Skizzen bilden den Kern eines jeden Storyboards. Ihr Aufbau hängt immer von der umzusetzenden Handlung und dem gewünschten Endprodukt ab.

Das Storyboard folgt grundsätzlich einem einfachen Aufbau und wird in linearer Struktur dargestellt. Bei Filmen, Animationen und Werbespots entscheiden die darzustellenden Sequenzen, wie es aufgebaut ist. Bei Produktpräsentationen wird wiederum jede Produktseite schematisch auf eine Storyboardseite umgesetzt.

Storyboards – Immer gleich?

Für die Gestaltung von Storyboards gibt es keine Vorschriften oder Standards. Das Storyboard dient als visuelle Vorlage für die Erstellung von Bildinhalten. Es muss je nach Zweck andere Kriterien erfüllen und dem jeweiligen Medientypen angepasst sein. Es empfiehlt sich, einige Kategorien in das Storyboard aufzunehmen, um dieses zu strukturieren.

Die wichtigsten Kategorien sind:

  • Titel der Seite
  • Versionsnummer oder Datum
  • durchlaufende Seitennummerierung
  • Bilddarstellung (Scribble)
  • kurze textliche Beschreibung
  • benötigte Medien

Eines ist bei der Gestaltung des Storyboards jedoch immer entscheidend: "Das Bild ist allem anderen übergeordnet" (Franz, W. et al., 1998).

Formale Informationen (Metainformationen) sollten von dem Inhalt getrennt werden. Metainformationen werden für die Umsetzung eines Projektes benötigt, betreffen aber nicht unmittelbar den Inhalt. Dies sind z. B. Anweisungen für die technische Umsetzung, wie das benötigte Equipment. Metainformationen können auf getrennte Blätter ausgelagert, in das Drehbuch aufgenommen oder in einer Datenbank zusammengefasst werden.

Tipp: Bei der manuellen Erstellung des Storyboards werden üblicherweise Formblätter angefertigt, auf denen bereits Rahmen für die Bilddarstellungen eingezeichnet sind. Es sollte dabei auf das richtige Seitenverhältnis geachtet werden. Dieses muss das Verhältnis des späteren Bildes (Video, Film, Animation, etc.) aufgreifen. Wenn dies nicht beachtet wird, führt es nachträglich zu erhöhtem Mehraufwand.

Scribbles

Im Storyboard werden die jeweiligen Bildideen durch Scribbles dargestellt. Scribbles können als erste Ideenskizzen oder beispielhafte Zeichnungen verstanden werden. Sie visualisieren in Skizzenform und liefern so eine Grundlage für die weitere Gestaltung. Scribbles können ganz unterschiedlich aussehen und sowohl per Hand als auch am Computer erarbeitet werden. Nach Daniela Mair muss ein Scribble auf das Wesentliche reduzieren. Wie beim Texten auch, ist das Scribble nicht dann fertig, wenn nichts mehr hinzugefügt werden kann, sondern dann, wenn nichts mehr wegzulassen ist (Mair, D., 2005).
Weitere Informationen zum Thema Visualisierung liefert Ihnen die Rubrik Mediengestaltung.

Organisierte Storyboards

Die Arbeit mit einem Storyboard sollte durchdacht und klar strukturiert sein. Da Storyboards dynamische Dokumente sind und in einem zyklischen Prozess entstehen, können sie während des Arbeitsprozesses Veränderungen erfahren. Deshalb ist bei größeren Projekten die Nutzung einer losen Blattsammlung zu empfehlen. Diese Blattsammlung kann in einem vorstrukturierten Ordner abgelegt und bei Bedarf überarbeitet werden. Änderungen können so schnell aufgenommen und ggf. in Kopie weitergegeben werden. Verzeichnisse, Indexlisten und Flussdiagramme unterstützen die logische Struktur des Storyboards und dienen so zur Strukturierung des Ordners. In der Praxis sind reine Computerdateien oft problematisch. Sobald unterschiedliche Varianten derselben Datei existieren, entsteht Verwirrung. Mischformen aus Papier und Datei sind häufig im Einsatz. Dabei werden komplexe Bildinhalte digital gespeichert und leicht verständliche Bildinformationen auf Papier festgehalten.

Letzte Änderung: 27.07.2015