Grosch & Gidion (2011)

Jüngste Entwicklungen im Medienbereich, oft umschrieben mit dem Begriff "Web 2.0", führten zu tiefgreifenden Veränderungen in Studium. Die empirische Untersuchung beschreibt die Nutzung von 43 verschiedenen Medienangeboten (Web 2.0-Dienste, Printmedien und E-Learning-Angebote) durch 1.500 Studierende. Auf Basis der Ergebnisse werden Zusammenhänge der Medienakzeptanz mit verschiedenen Faktoren (Lernverhalten, soziodemographische Größen) aufgezeigt und eine Medientypologie des Studiums entworfen.

Wenig überraschend zeigte sich, dass Google-Dienste – allen voran die Websuche –, das externe E-Mail-Konto sowie das Online-Nachschlagewerk Wikipedia die höchsten Akzeptanzwerte aufweisen. Die (überwiegend KIT-internen) E-Learning-Dienste sind dagegen weniger akzeptiert. Dabei verzeichnen lehrveranstaltungsbegleitend zur Verfügung gestellte Informationsmaterialien und -medien relativ hohe Zufriedenheits- und Nutzungswerte; weniger geschätzt werden Werkzeuge, die eine aktive Beteiligung der Studierenden erfordern. Auf der Basis dieser und weiterer Analyseresultate wird im Ergebniskapitel eine Medientypologie des Studiums entworfen – ein interessanter und hilfreicher Ansatzpunkt, nicht zuletzt um bei der Konzeption von universitären E-Learning-Angeboten die vorangegangene Mediensozialisation und damit einhergehende Nutzungsmuster berücksichtigen zu können. Im Abschlusskapitel werden entsprechend die Ergebnisse im Hinblick auf Strategien zur universitären Medienentwicklung und die Konzeption von E-Learning-Diensten im Bereich der Hochschullehre diskutiert.