E-Journals

Die wissenschaftliche Zeitschrift ist seit jeher das Medium für die schnelle und verbindliche Veröffentlichung aktueller wissenschaftlicher Information. Die traditionellen Print-Zeitschriften werden zunehmend ergänzt oder abgelöst durch elektronische Zeitschriften, so genannten 'E-Journals'.

Die elektronische Zeitschrift kann als Verlagsprodukt kostenpflichtig sein, dann gibt es verschiedene Bezugsmodelle wie das klassische Abonnement, pay-per-view, oder den Bezug innerhalb von Bibliothekskonsortien. Es gibt außerdem eine Anzahl kostenfreier und doch hochwertiger wissenschaftlicher Zeitschriften im Netz.

Vorteile von E-Journals

Vorteile von E-Journals liegen in der schnellen Herstellung sowie der Vereinfachung von Vertrieb und Zugriffsmöglichkeiten bei gleichzeitig sinkenden Herstellungskosten. Die dauerhafte Verfügbarkeit jenseits der Bibliotheksöffnungszeiten ist natürlich gebunden an das Vorhandensein eines elektronischen Zugangs.

Außerdem bieten sie die üblichen Vorteile elektronischer Dokumente, da sie

  • leicht im Volltext durchsuchbar sind,
  • bei geringem Platzaufwand gelagert, also gespeichert, werden können
  • und für die Aufbewahrung keine teuren Konservierungsmaßnahmen, wie jährliches Binden, nötig sind.
Nachteile von E-Journals

Die Vorteile elektronischer Zeitschriften sind eng mit den Nachteilen verknüpft: Meist wird nur noch für den Zugriff und nicht mehr für den Besitz einer Zeitschrift bezahlt. Für den Fall, dass ein derartiger Vertrag ausläuft, müssen von vornherein Regelungen für den Zugriff auf die abonnierten Jahrgänge getroffen werden. Texte in elektronischen Zeitschriften sind zudem prinzipiell auch nach der Veröffentlichung noch manipulierbar im Gegensatz zu gedruckten und ausgelieferten Exemplaren.

Zentrale nationale Verzeichnisse und Zugänge
  • Eine komfortable Suche nach elektronisch erscheinenden wissenschaftlichen Zeitschriften bietet die Elektronische Zeitschriftenbibliothek. Dieser kooperative Service von über 240 Bibliotheken nimmt alle Zeitschriften in die Datenbank auf, die Artikel im Volltext online anbieten. Dabei ist über ein Ampelsymbol auf den ersten Blick zu erkennen, ob die Artikel frei zugänglich sind oder erst nach (kostenpflichtiger) Anmeldung abgerufen werden können. Gesucht werden kann anhand eines alphabetischen Registers, des Titels oder der Fachrichtung.
  • Die Zeitschriftendatenbank, ZDB, ist das zentrale Verzeichnis aller an deutschen Bibliotheken abonnierten Zeitschriften. Sie ist nicht primär zum Zugriff auf Zeitschriften gedacht, sondern stellt einen gemeinsamen Zeitschriftenkatalog deutscher wissenschaftlicher Bibliotheken dar. Sie bietet daher auch den Nachweis nur im Druck erscheinender und von Bibliotheken bezogener Zeitschriften. Auch in der ZDB kann man jedoch elektronische Zeitschriften nach Fachgebieten suchen; wo möglich, wird dabei auch ein Link zur jeweiligen Zeitschrift angeboten; auch eine gezielte Suche nach kostenfreien Zeitschriften ist mittlerweile möglich. Darüber hinaus bietet die ZDB auch Online-Fernleihe an. Die Titelaufnahmen der ZDB können zudem hilfreich sein, wenn man sich über die bibliographischen Angaben eines Zeitschriftentitels unklar ist; die Ansetzungen der ZDB können als verbindlich gelten.

Im Portal haben wir im Bereich Materialien eine Sammlung mit E-Journals zum Thema E-Learning für Sie zusammen gestellt.

Internationale Verzeichnisse und Zugänge
  • IFLA, der Weltverband der Bibliotheken bietet einen Überblick über elektronische Textsammlungen: IFLA: Digital Libraries: Electronic Journal and Text Archives
  • Die amerikanische ' Initiative Journal Storage ', JSTOR, ist ein non-profit Unternehmen, das sich die digitale retrospektive Archivierung von Zeitschriften zum Ziel gesetzt hat. Gedruckte Jahrgänge werden eingescannt und über das Netz abrufbar gemacht. Bibliotheken müssen gegen relativ hohe Gebühren Mitglied bei JSTOR werden und können ihren Kunden dann günstige Download-Konditionen bieten.
Alternative Publikationsformen

Da elektronische Dokumente in der Herstellung günstiger sind, bieten sie sich auch als Medium für alternative Publikationsformen an. Der Markt wissenschaftlicher Zeitschriften wird dominiert von Verlagskonzernen, deren Preispolitik von Bibliotheksträgern der öffentlichen Hand zunehmend nicht mehr zu tragen ist. Projekte wie das deutsche  GAP (German Academic Publishers) versuchen, das Publizieren in elektronischen Zeitschriften soweit zu vereinfachen, dass es in die Hand von Wissenschaftlern selbst gegeben werden kann, um die ausufernde Wertschöpfung kommerzieller Verlage einzudämmen.

Letzte Änderung: 12.09.2019