Gruppenarbeit

Es gibt viele gute Gründe für Lehrveranstaltungen die Sozialform der Gruppenarbeit zu wählen. Innerhalb des wissenschaftlichen Diskurses herrscht Konsens darüber, dass kooperatives Lernen positive Effekte auf die Lernleistung hat.

Förderlich ist die gemeinsame Vereinbarung von Gruppenzielen, an einer individuellen Verantwortung der Lernenden in Hinsicht auf die Ergebnisse der kooperativen Arbeit sollte jedoch festgehalten werden (Slavin, 1992).

Diese Forderung können Sie dahingehend umsetzen, dass in den Abschlussarbeiten der Anteil der einzelnen Gruppenmitglieder ausgewiesen wird. Auch bei der Präsentation der Ergebnisse sollte von allen Gruppenmitgliedern ein aktiver Part eingefordert werden. Dies wird im übrigen oftmals auch in den Prüfungs- und Studienordnungen so verlangt.

Bei studentischer Gruppenarbeit können verschiedene Probleme auftreten. Studierende haben das Wettbewerbsprinzip teilweise stark verinnerlicht und müssen von den Vorteilen kooperativer Ansätze überzeugt werden. Bei mangelnder Akzeptanz von Gruppenarbeit müssen Sie mit entsprechenden Prozessverlusten rechnen: Einzelne dominieren die Gruppenarbeit, während Andere diese Rollenverteilung aus pragmatischen Gründen akzeptieren und Dritte sich von vornherein auf ihre Gruppenmitglieder verlassen und den eigenen Arbeitsaufwand minimieren (Renkl, Gruber, & Mandl, 1995).

Bei virtueller Lehre sind solche Phänomene für die Dozierenden noch schwieriger zu beurteilen, als dies bereits bei Präsenzveranstaltungen der Fall ist. Wir empfehlen die Studierenden auf diese Problematik hinzuweisen und bei Bedarf Konflikte zu moderieren.

Beispiele

  • Das virtuelle Tutorium findet als Ergänzung zu einer Vorlesung der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Frankfurt statt. Chat, Rollenspiele und Diskussionsforen sollen die Studierenden dazu motivieren, ihr Wissen in Kleingruppenarbeit zu vertiefen. Die Tutoren stehen für Fragen zur Verfügung und geben auch Rückmeldung über den Lernfortschritt.

  • Commsy ist eine webbasierte Kooperationsplattform, die die gemeinschaftliche Erarbeitung und Tradierung von Inhalten und Diskursen in Gruppen an der Uni fördern soll.

  • Katrin Allmendinger beschreibt in ihrem Erfahrungsbericht " Lehren und Lernen im virtuellen Klassenzimmer " den Einsatz des Web-Conferencing-Werkzeugs vitero zur Unterstützung synchronen, netzbasierten Lernens und wie die Studenten dieses Konzept wahrgenommen haben.

Weitere Informationen

Im Bereich Kommunikation und Kooperation der Rubrik Medientechnik können Sie sich über die verschiedenen Technologien, mit denen die Gruppenarbeit unterstützt werden kann, informieren. Die Rubrik Didaktisches Design beleuchtet in der Vertiefung Kommunikation die Problematik aus didiaktischer Perspektive.

Wir haben alle wesentlichen Fragen zu computergestützter Gruppenarbeit für Sie in einer Checkliste zusammengestellt. Vertiefte Informationen zu kooperativem E-Learning finden Sie im folgenden Artikel.

Letzte Änderung: 27.05.2015