Die Kategorie Lehrszenarien knüpft bewusst an traditionellen Begriffen wie Vorlesung, Seminar, Übung/Tutorium, Praktikum, Projektarbeit und Betreuung der Studierenden an. Ausgehend von diesen etablierten Veranstaltungsformen wollen wir Ihnen auf diesen Seiten einen Einstieg in mögliche Einsatzszenarien für digitale Medien in der Hochschullehre geben. Dabei werden verschiedene Ansatzpunkte für mögliche technische Umsetzungen aufgezeigt.
Durch den Medieneinsatz können die traditionellen Lehrveranstaltungsformen aufgebrochen werden. Es entstehen Mischformen und innovative Lehrformen von der Anreicherung herkömmlicher Präsenzveranstaltungen bis hin zu einer umfassenden Virtualisierung (Bachmann et al., 2002).
Medien können in Präsenzveranstaltungen zur Visualisierung der Inhalte eingesetzt werden und damit die traditionelle Form lediglich anreichern. Auf einer höheren Integrationsstufe können beispielsweise organisatorische Hinweise und Unterrichtsmaterialien zum orts- und zeitflexiblen Abruf in das Internet gestellt werden. Möglicherweise kommt auch eine vollständige Virtualisierung Ihrer Veranstaltung mit Hypertexten zur Vermittlung der Inhalte, computergestützter Kommunikation zur Diskussion und Beratung oder auch eine Übertragung via Videokonferenz in Frage.
Wir können Ihnen dazu keine Musterlösung anbieten: Der Einsatz von Medien in der Hochschullehre kann in ganz unterschiedlichem Ausmaß sinnvoll sein. Es gilt die jeweiligen Rahmenbedingungen - insbesondere die technische Infrastruktur - an der Hochschule zu beachten. Nicht zuletzt fließt aber Ihre persönliche Vorstellung und Ihr individueller Lehrstil in eine solche Entscheidung mit ein.
Wenn Sie eine Lehrveranstaltungsform wählen, finden Sie in den Unterkapiteln konkrete Umsetzungshinweise von der partiellen bis hin zur umfassenden Virtualisierung von Inhalten, Kommunikation und Organisation des entsprechenden Veranstaltungstyps.
Weitere Informationen:
In der Regel wird mit dem Einsatz digitaler Medien kein Ersatz der Präsenzveranstaltungen angestrebt, sondern die sinnvolle Integration digitaler Medien, was üblicherweise als Blended Learning beschrieben wird. Die wesentlichen Elemente der Konzeption werden in der Vertiefung Blended Learning beschrieben.
Mehr zum Thema
Eine typische Form institutionalisierter Lehre ist die Vorlesung. Digitale Medien bieten vielfältige Möglichkeiten die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Vorlesungen zu unterstützen.
Die Lehrveranstaltungsform Seminar sieht die Erarbeitung vertiefender Inhalte zu einem bestimmten Themengebiet vor. Dabei wird der Lehrstoff nicht von den Lehrenden aufbereitet und dargeboten, vielmehr erarbeiten sich die Studierenden die Inhalte selbständig und präsentieren diese in Form von Referaten.
Übungen dienen dazu, den in der Vorlesung vermittelten Stoff einzuüben und anhand von Aufgaben zu vertiefen. Die Lehrveranstaltungsform versteht sich demnach als komplementäres Angebot zur Vorlesung.
An Hochschulen ist der Anteil des Selbststudiums im Vergleich zur (Online-)Präsenzzeit (und im Vergleich zum schulischen Lernen) typischerweise sehr hoch. Um Studierende dabei zu unterstützen, können sehr verschiedene Ansätze, Methoden und (digitale) Werkzeuge genutzt werden, die z. B. bei der aktiven Erschließung von Inhalten oder bei der Organisation und Zeitplanung helfen.
Unter der Lehrveranstaltungsform Praktikum versteht man die Anwendung fachspezifischer Methoden sowie die Durchführung von Experimenten und Messungen.
In Projektveranstaltungen sollen die Studierenden lernen, in Gruppen komplexe Probleme kritisch zu analysieren und gemeinsame Lösungen zu erarbeiten.
Die Potenziale von E-Teaching und E-Learning lassen sich erst dann ausschöpfen, wenn die Studierenden angemessen betreut werden.
Neben der Vermittlung der Lehrinhalte - von Kompetenzen und Fertigkeiten in einem bestimmten Themenbereich - gehört die Überprüfung des vermittelten Wissens und die Bewertung der Studierenden zu den Lehraufgaben von Hochschullehrerinnen und Hochschullehrern.
Unter einer Schulung versteht man eine Veranstaltung, in der sich eine meist relativ kleine Zahl von Personen mit einem bestimmten Thema auseinandersetzt. Das Ziel von Schulungen ist die Vermittlung eines bestimmten zuvor definierten Wissensgebiets.
Forschendes Lernen zeichnet sich dadurch aus, dass Studierende selbstständig forschen oder den Forschungsprozess aktiv mitgestalten. Bestenfalls forschen Studierende im Rahmen eines Seminars oder Projektes also selbst.
Alle Lehrszenarien, die nicht ausschließlich face-to-face oder online stattfinden, können als Blended Learning oder hybrides Lernen bezeichnet werden, also als Kombination von virtuellen und nicht-virtuellen Lernsettings und Methoden
Hinter dem Begriff Open Course steckt die Idee, Kurse anzubieten, an denen jeder teilnehmen kann, der Interesse hat - ohne Zulassungsbedingungen. Im Folgenden werden die Charakteristika sowie auch mögliche "Stolpersteine" dieses neuen Kursformats vorgestellt.
Der Artikel gibt einen Überblick über die Entwicklung von „Massive Open Online Courses“ seit dem ersten von Stephen Downes und George Siemens 2008 durchgeführten Kurs, er erläutert die unterschiedlichen Kursformen, beschreibt den Stand von MOOCs in Deutschland und umreißt einige noch offene Fragen.