Weiterbildungsformate können sowohl als kürzere, einteilige Veranstaltungen konzipiert werden (z. B. als Workshops und Podiumsdiskussionen) als auch als mehrteilige Programme oder Kurse (z. B. Selbstlernkursen oder Zertifikatsprogrammen). Sie können online oder in Präsenz realisiert werden und sowohl synchrone als auch asynchrone Elemente beinhalten. Teilnahmebescheinigungen, Zertifikate oder Badges dienen hierbei oft als Belege, um die behandelten Inhalte, verwendete Methoden und Werkzeuge sowie die dahinterliegenden Zielsetzungen der Veranstaltung für Dritte sichtbar zu machen. 

Allen Weiterbildungsangeboten sollte gemein sein, dass sie die Bedeutung digitaler Medien in der Hochschulbildung nicht nur inhaltlich thematisieren, sondern auch praktisch erlebbar machen. Übergeordnetes Ziel sollte sein, im Sinne einer „entangled pedagogy“ (Fawns, 2022) die Interdependenz von digitalen Medien und Lehr-Lernkontexten als Ausgangspunkt zu nehmen und so im Handeln zu demonstrieren, dass beides stets in Verbindung zu verstehen ist und nicht als separate Bereiche. 

Vor der inhaltlich-methodischen Gestaltung einer Weiterbildungsveranstaltung gilt es zunächst zu entscheiden, welches Format sich für sie (besonders) gut eignet. Soll es darum gehen, neue theoretische Informationen zu einem Thema zur Verfügung zu stellen? Sollen die Teilnehmenden die Möglichkeit haben, eine konkrete Handlungserfahrung zu machen? Oder ist das Ziel vielmehr, dass in der Veranstaltung bestehendes Wissen hinterfragt und reflektiert werden kann? Jeder dieser drei Bereiche ist inhärenter Bestandteil von Kompetenzentwicklungsprozessen, doch nicht jedes Format adressiert alle Bereiche gleich intensiv (Thielsch & Wiemer, 2021). In einer Schulung beispielsweise steht das Kennenlernen und die Anwendung einer Software oder eines Tools im Vordergrund, während in Input-orientierten Formaten wie einem Expert/innenchat der Erhalt neuer theoretischer Informationen zu einem konkreten Thema Vorrang hat. Die Vielzahl an unterschiedlichen Weiterbildungsformaten ermöglicht es, jeweils gezielt den Fokus auf einen Bereich der Kompetenzentwicklung zu richten. In der nachstehenden Tabelle findet sich hierzu eine erste Orientierung.

Tab. 1: Formatbeispiele und ihr Potential für die Kompetenzentwicklung (x = wenig, xx = mittel, xxx = stark)

Im Folgenden werden die Potentiale und Grenzen gängiger Weiterbildungsformate zusammengefasst und ein Überblick über jene Formate gegeben, die sich insbesondere für den Erwerb medienpädagogischer und mediendidaktischer Kompetenzen eignen. Exemplarisch werden hier die Formate interaktiver Workshop und Schulung vorgestellt . 

Weiterführende Informationen, wie genau diese Formate gestaltet werden können, sind hier im Portal unter didaktisches Design und Lehrszenarien zu finden. Denn ebenso wie bei anderen Lehr-Lernszenarien ist in der Konzeption eines Weiterbildungsangebots neben der inhaltlich-methodischen Gestaltung auch darauf zu achten, wer die Zielgruppe ist (z. B. eine bestimmte Statusgruppe, ausgewählte Disziplinen, festgelegte Erfahrungsstufen) und in welchem Rahmen die Weiterbildung angeboten wird (z. B. mit oder ohne Teilnahmegebühren, feste oder offene Teilnahmezahl, mit oder ohne Anmeldung). Weiterbildungsangebote im Bereich Lehren mit digitalen Medien sind im Portal unter Qualifizierungsangebote zu finden.