Stil

Für die didaktische Textgestaltung gilt Online wie Offline: Verzichten Sie auf lange Schachtelsätze und komplizierte Satzgebilde und verwenden Sie eine einfache, klare Sprache. Bei der Aufbereitung Ihrer Lehrmaterialien können Sie sich an unseren stilistischen Tipps orientieren, um Ihren Studierenden die Lektüre am Bildschirm und auf dem Papier schmackhafter zu machen.

Satzbau

Um Aufmerksamkeit und Aufnahmebereitschaft nicht zu gefährden muss der Satzbau übersichtlich bleiben. Vermeiden Sie

  • lange, mit Information überladene Sätze,
  • komplizierte Satzgebilde, zum Beispiel verschachtelte Nebensätze,
  • Nominalstil.

Übertreiben sollten Sie die vermeintliche Vereinfachung allerdings nicht: Auch die Aneinanderreihung von kurzen Hauptsätzen ist schwer verständlich, da zusätzliche Prozesse der Verknüpfung erforderlich werden.

Länge

Ähnlich zur Satzgestaltung verhält es sich mit der Länge von Abschnitten - insbesondere bei Online-Texten. Sinngemäße Abschnitte, die überschaubar und nicht zu groß sind, bilden die Basis sinnfälligen Lesen und fördern so die Informationsaufnahme (Lackerbauer, 2003). Faustregeln wie "Onlinetexte sollten um 50% kürzer sein als Printtexte sind allerdings mit Vorsicht zu genießen: Wie viel Lesestoff Sie Ihren Studierenden zumuten können, hängt nicht zuletzt vom Informationsgehalt ihrer Inhalte ab!

Aktiv versus Passiv

Aktive Satzkonstruktionen sind in der Regel leichter zu verarbeiten und konkreter als Passivsätze. Allerdings haben Untersuchungen einige Ausnahmen ergeben: Passivsätze, in den Subjekt und Objekt der Handlung nicht sinnvoll ausgetauscht werden können (irreversible Passivkonstruktionen), werden genauso leicht verarbeitet, wie ihr aktivisches Pendant. Verständnisprobleme entstehen lediglich bei reversiblen Passivkonstruktionen (Ballstaedt, 1981).

Wortwahl

Verwenden Sie Bindestriche für lange oder schlecht lesbare zusammengesetzte Wörter und Wortneuschöpfungen. Fremdwörter wirken leicht abschreckend und sollten nur verwendet werden, wenn es sich um Fachbegriffe handelt oder keine treffende Übersetzung vorliegt. Zentrale Begriffe sollten Sie immer definieren und bei der ersten Nennung hervorheben. Wenn Sie ein Glossar bereitstellen, können Sie Fremdwörter und Fachbegriffe dort erläutern; in der Regel ist eine etymologische Ableitung hilfreich.

Weitere Hinweise

Die ETH Zürich bietet einen Online-Kurs zum Thema "Verständlich schreiben" an. Wenn Sie überprüfen wollen, ob Ihre Inhalte mediengerecht aufbereitet sind, konsultieren Sie unsere Checkliste.

Letzte Änderung: 03.02.2016