Was leisten LMS zur Unterstützung von E-Learning an Hochschulen?

In der Auftaktveranstaltung des Themenspecials zu Lernmanagement-Systemen (LMS) gaben Dr. Klaus Wannemacher (HIS-HE) und Holger Hansen (Leiter der Stabsstelle eLearning der Ruhr-Universität Bochum) einen knappen Rückblick auf die Entwicklung von LMS an Hochschulen. Dabei ging es nicht nur um technische Funktionen und Nutzerzahlen, sondern vor allem um die Rolle und heutige Bedeutung von LMS für die konkrete Umsetzung von E-Learning in der Hochschulbildung.

25.04.2016, 14:00 Uhr

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Dr. Klaus Wannemacher (HIS-Institut für Hochschulentwicklung) und Holger Hansen (Ruhr-Universität Bochum)

Lernmanagement-Systeme sind inzwischen an so gut wie allen Hochschulen als digitale Plattformen die Grundlage für alle E-Learning-Prozesse. Sie ermöglichen die Distribution von Inhalten, die Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden sowie die Abwicklung organisatorischer Vorgänge. Für Lehrende und Studierende bieten sie vielfältige Funktionen zur Unterstützung des Lernprozesses und verlässliche Rahmenbedingungen - doch zugleich wird auch kritisch diskutiert, ob LMS nicht inzischen überholt sind und Lernumgebungen flexibler gestaltet werden sollten. 

Im Online-Event stellte Dr. Klaus Wannemacher u.a. die Ergebnisse eines Vergleichs mehrerer gängiger, an den Hochschulen eingesetzter LMS vor und berichtete über die Nutzung und Verbreitung von LMS. Holger Hansen brachte als Leiter der Stabsstelle eLearning an der Ruhr-Universität Bochum auch die strategische Perspektive einer Universität ein und sprach darüber, welche Bedeutung das zentrale LMS Blackboard für die Entwicklung von E-Learning an der Ruhr-Universität hatte – und warum die Universität nun auf Moodle setzt. 

Die Referenten

Dr. Klaus Wannemacher ist Organisationsberater bei dem HIS-Institut für Hochschulentwicklung e.V. und befasst sich seit 2002 bei HIS-HE in Beratungs-, Evaluations- und Begleitforschungsprojekten mit dem Einsatz von E-Learning an deutschen Hochschulen. Zurzeit ist er an Projekten zum Stand der Organisation der digitalen Lehre an den Hochschulen,zu Hochschulkooperationen in Zeiten digitaler Lehr- und Lernangebote und zu den Potenzialen des Einsatzes digitaler Medien im Kontext internationaler Studierendenmobilität beteiligt.

Beitragende

Holger Hansen war bis 2016 Leiter der Stabsstelle eLearning/ RUBeL an der Ruhr-Universität Bochum. Von 2017- 2019 Geschäftsführer der Akademie für wissenschaftliche Weiterbildung an der Technischen Hochschule Köln. Seit 10/2019 Leiter der Volkshochschule Mehr anzeigen Rhein-Sieg (Zweckverband von 9 Kommunen). Freiberuflicher Referent und Berater. Mehr Infos zur Person unter https://www.xing.com/profile/Holger_Hansen.

Weitere Informationen

Diese Online-Veranstaltung ist Teil des Themenspecials Lernmanagement-Systeme.

Materialien zum Beitrag

Folien Dr. Klaus Wannemacher

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derPeter
derPeter
25.04.2016 15:09

Vielen Dank zunächst für die beiden interessanten Vorträge!

Meine erste Frage an die Community wäre: Sind wir an deutschen Hochschulen schon so weit, dass wir uns die Freiheit geben, unabhängig vom jeweils vorhandenen LMS zu gucken, welche kleinen Tools das Lehren/Lernen effektiver gestalten?

Philip
Philip
25.04.2016 15:29

Dank Single Sign-On lässt sich ja für die Studierenden recht komfortabel switchen. Zum Beispiel Cloud Upload-Dienste oder Etherpads werden ja schon des öfteren angeboten. Oder woran denken Sie?

mschmidt1
mschmidt1
25.04.2016 15:45

Ich denke, die Nutzung anderer Tools für die bessere Gestaltung der Lehre (neben dem LMS), ist schon im Alltag angekommen. Die Cloud-Diskussion in der heutigen Veranstaltung geht ja auch in diese Richtung. Der Punkt wird außerdem in der Veranstaltung am 06.06.2016 (Vom LMS über MOOCs in die Cloud) ein Thema sein.

derPeter
derPeter
27.04.2016 13:58

@Philip Meyer: Die Frage zielte eher in die Richtung: Brauchen wir eigentlich alle Tools unter dem einheitlichen Dach eines LMS? Oder anders gefragt: Wenn das Feld von Google, Facebook & Co. aufgerollt wird (was ja bereits passiert), warum dann noch Ressourcen in die Weiterentwicklung eines LMS stecken, dessen Plugins dann Dasselbe können, nur min. ein ganzes Jahr später und vermutlich auch nicht so "sexy"?

Warum nicht die von Lehrenden und Studierenden bereits genutzten Tools schlau in das LMS einbinden, anstatt alles selbst und "neu" zu entwickeln?

Die Diskussion über LMS an deutschen Hochschulen hat in meinen Augen daher manchmal etwas Quasi-Religiöses: "Das müssen wir in unserem System auch haben, aber es muss auch von uns sein. Und nur unser System ist sowieso das Beste, egal was die anderen sagen."

Meine These: Manch ein LMS hält sich nur noch auf dem "Markt", weil die Wechselkosten für die Hochschulen zu hoch sind, obwohl Lehrende und Studierende schon längst andere Tools nutzen und über das LMS an ihrer Hochschule (häufig unter vorgehaltener Hand) ablästern.

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