Hochschulprojekte auf der Cebit

03.03.2009 | Kurzmeldung, Veranstaltungshinweis

Hochschulen präsentieren spannende Projekte: ein Überblick.

Heute startet die Cebit in Hannover. Vom 3. - 8. März bietet die Messeauch Einblicke in viele Hochschulprojekte. Wir haben ein ein paarinteressante Projekte aufgelistet.
  • Das Projekt ConnectTV von Prof. Dr. Karsten Morisse (Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik, FH Osnabrück) versetzt die Nutzer in die Lage, die verschiedensten Geräte in einem Privathaushalt, wie etwa den PC, die Heizungsanlage, oder die Waschmaschine, durch ein einziges Gerät zu verwalten und zu regulieren. Da connectTV eine Plattform ist, die den transparenten Zugriff auf Medien und Dienste innerhalb eines IP-Netzwerks ermöglicht, können alle am Netwerk angeschlossenen Geräte mobil gesteuert werden. (Halle 9, Stand B22)
  • Die Arbeitsgruppe Medieninformatik der Universität Osnabrück (angesiedelt am Zentrum virtUOS) stellt auf der Cebit ein weiterentwickeltes Vorlesungsaufzeichnungssystem, den sogenannten "social virtPresenter" vor. Durch die neu entwickelte Applikation kann das webbasierte Tool nun auch in das soziale Netzwerk "Facebook" eingebunden werden. Studierende können direkt auf Facebook Vorlesungen anschauen und sich hier mit ihren Kommilitonen darüber austauschen. Zu finden ist das Team auf dem Gemeinschaftstand der Niedersächsischen Hochschulen (Halle 9, Stand B22).
  • Unter Leitung von Prof. Dr. Reinhard Rauscher (Department Management und Technik) haben Studierende der FH Osnabrück ein Programmsystem für die "Lingener Tafel e.V." entwickelt. Die "Lingener Tafel e. V." sammelt überschüssige, aber noch verwertbare Lebensmittel und verteilt diese an hilfsbedürftige Menschen in Lingen und Umgebung. Die Studierenden der FH entwickelten ein speziell auf die Bedürfnisse des Vereins zugeschnittenes Softwareprogramm. (Halle 9, Stand B22)
Acht hessische Hochschulen stellen im Rahmen der Plattform des TechnologieTransferNetzwerk Hessen (TTN-Hessen) aus:
  • Im Projekt Campuspilot des Center for Advanced Security Research Darmstadt (CASED) an der Technischen Universität Darmstadt testen Probanden den elektronischen Personalausweis, um verschiedene Onlinedienste wie Herunterladen von eBooks, die Noteneinsicht oder Raumbuchungen zu erproben.
  • Für Marktforschung und das Marketing von Unternehmen werden mobile Umfragen mit dem Handy zukunftsweisend sein. Die Hochschule Darmstadt hat dafür eine Lösung entwickelt.
  • Aus dem Bereich E-Learning-Organisation stellt die Goethe-Universität Frankfurt ihr Konzept "megadigitale-Prozess - Der Weg zum erfolgreichen Einsatz von e-Learning" vor, die Technische Universität Darmstadt präsentiert unter anderem das Kompetenznetz e-learning-hessen.de, und die Hochschule Darmstadt das Atlantis University Portal.
  • Die Fachhochschule Wiesbaden arbeitet gemeinsam mit der Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit ihrem Projekt THMILE an einer Software zur dreidimensionalen Simulation des Röntgenprozesses im Mund.
  • Das Institut für Sportwissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießens stellt das erst kürzlich mit dem Deutschen E-Learning-Innovations- und Nachwuchs-Award ausgezeichnete Projekt IfS-SportCasts auf der CeBIT vor. Es zeigt die Möglichkeiten auf, die Web 2.0-Anwendungen für Lern- und Lehrmaterialien - in dem Fall in den Sportwissenschaften - eröffnen.
  • Die Wirtschaftsinformatiker des "European Research Center for Information Systems" (ERCIS) der Universität Münster präsentieren auf der Cebit das Forschungsprojekt "FlexNet", eine Plattform, die standardisierte Bausteine von typischen Kooperationsszenarien zwischen Produzenten und Dienstleistern bereitstellt. Dadurch soll eine reibungslose Verknüpfung von Produktions- und Dienstleistungsprozessen ermöglicht werden. (Halle 9, Stand D06)
  • Ein Forscherteam vom Fachgebiet Multimedia Kommunikation an der Technischen Universität Darmstadt hat auf der Basis von Peer-to-Peer-Technologien eine sichere Plattform für Online-Communities entwickelt. Die Plattform LifeSocial.KOM ist ein Java-basiertes Programm, das eine dezentrale Lösung für Soziale Netzwerke realisiert, die komplett ohne Server auskommt. LifeSocial.KOM nutzt die Kapazitäten der einzelnen Teilnehmergeräte und verbindet diese zu einem Netzwerk, um so eine dezentrale Infrastruktur zu schaffen, die Daten und Personen effizient finden kann. Durch einen verteilten Ansatz lassen sich die Kosten für den Betreiber komplett auf die Nutzer übertragen. (Halle 9, Stand C22)
Mit sechs Exponaten ist die FernUniversität in Hagen auf der CeBIT vertreten:
  • Im Projekt Rathaus 21 wurde im Lehrgebiet Informationssysteme und Datenbanken (Prof. Dr. Gunter Schlageter) eine Plattform für ein Virtuelles Rathaus entwickelt. Rathaus21 ist ein umfassendes Framework für passgenaue E-Government-Lösungen in Kommunen. Es schafft die Basis für die Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie der Europäischen Union (EU DLR).
  • Das Projekt "ColorAnts" (Lehrgebiet Kommunikationsnetze) ist eine Fortsetzung des im letzten Jahr gezeigten P2PNetSim. P2PNetSim ist das weltweit einzige Tool, das die Simulation von sehr großen verteilten Netzwerken mit über 1.000.000 virtuellen Teilnehmern (Peers) ermöglicht. Es wurde in Zusammenarbeit mit Jens Nicolaysen Consulting (JNC) entwickelt.
  • Das Projekt CampusContent (Lehrgebiet Datenverarbeitungstechnik, Prof. Dr.-Ing. Bernd Krämer) des DFG-Leistungszentrum für E-Learning CampusContent hat für März 2009 den Launch eines Repositoriennetzwerks für Lern- und Wissensinhalte angekündigt. Hochschulen, Schulen und Weiterbildungsanbieter sollen das bereitgestellte Dokumenten-managementsystem für die lernplattformübergreifende Verwaltung von Inhalten nutzen und sich mit anderen Bildungseinrichtungen und Contentanbietern vernetzen können.
Zu finden sind die Projekte der Uni Hagen in Halle 9 auf dem Stand D06.

Eine breite Palette an Forschungsthemen bietet auch der saarländische Forschungsstand (Halle 9, Stand B 43):
  • Saarbrücker Informatiker um Prof. Dr. Philipp Slusallek präsentieren eine Visualisierungstechnik. Ziel ist es Architekten eine Software zur Verfügung zu stellen, mit Hilfe derer eine realistische interaktive Darstellung der Häuser in ihrer zukünftigen Umgebung möglich wird.
  • Wenn neue Medikamente entwickelt oder biochemische Prozesse untersucht werden, müssen sich Forscher die Formen und Strukturen der Moleküle vorstellen können. Die von Bioinformatikern in Saarbrücken und Tübingen frei verfügbare Software BALLView ermöglicht es Nutzern am Bildschirm Moleküle zu betrachten und zu bearbeiten. Mit der neuen Software können komplexe Moleküle mit Licht, Schatten und Spiegelungen auf interaktive Weise dargestellt werden.
  • Wer sich in komplexen virtuellen Welten frei bewegen will, brauchte bisher einen Computer mit sehr hoher Rechenleistung. Informatiker der Universität des Saarlandes und des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) um Prof. Dr. Philipp Slusallek entwickeln derzeit ein Verfahren, das so genannte Server-based Rendering, bei dem Bilder von komplexen dreidimensionalen Szenen auf vielen leistungsstarken Servern im Netz in Echtzeit berechnet werden. Der Nutzer verbindet sich über einen normalen Web-Browser mit dem Server und kann sich dann auch von einem ganz einfachen PC ohne leistungsstarke Graphikkarte interaktiv in der virtuellen Welt bewegen.
  • Das Team von Thorsten Herfet, Professor für Nachrichtentechnik der Universität des Saarlandes, hat eine neue Software-Architektur entwickelt, mit der digitales Fernsehen auch drahtlos übertragen werden kann.
  • Forscher der Universität des Saarlandes um Softwaretechnik-Professor Andreas Zeller haben ein Prüfverfahren entwickelt, das automatisch künstliche Fehler in ein Software-Programm einstreut. Findet der übliche Software-Test des Herstellers diese Veränderungen nicht, würde er auch echte Fehler im Programm verpassen. Mit dem Javalanche-System ist jetzt auch das Prüfen großer Java-Programme möglich.
  • Mit Hilfe der an der Universität des Saarlandes entwickelten Software AlgoTrade kann man seine eigene Börsenstrategie analysieren und verbessern. Mit wissenschaftlichen Methoden werden verschiedene Handelsszenarien anhand historischer Daten simuliert. Erweist sich dabei eine Strategie als besonders vielversprechend, kann diese über ein integriertes Handelssystem für Wertpapiere direkt an einer Börse angewendet werden.
  • Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Informatik in Saarbrücken und der Universität Tübingen forschen daran, wie man große digitale Datenbestände von 3-D-Scannern sinnvoll strukturiert und interaktiv nutzen kann. Am Beispiel der 3-D-Daten von Hannover zeigen die Wissenschaftler aus dem Team von Michael Wand, wie die Software automatisch fehlerhafte Daten des Architektur-Scanning ausgleichen kann.
  • Das Forschungsprojekt Verisoft XT, das Wissenschaftler am saarländischen Forschungsstand erläutern, wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) von 2007 bis 2010 mit rund 12 Millionen Euro gefördert. Das Ziel von Verisoft XT ist es, ein Qualitätssiegel "Verified in Germany" zu erarbeiten und die Verifikation auf existierende Industrieprojekte anzuwenden.
In Halle 6 (Stand B 38/1) präsentiert außerdem die "Virtuelle Saar Universität" (CC VISU) unter Leitung von Dr. Christoph Igel verschiedene E-Learning-Entwicklungen aus mehr als 75 Projekten der Universität - in Vorträgen und erstmals auch am eigenen Messestand.

Quellen:
Hessen:http://idw-online.de/pages/de/news303129
Uni Münster (Ercis):http://idw-online.de/pages/de/news303205
TU Darmstadt:http://idw-online.de/pages/de/news303285
FH Osnabrück:http://idw-online.de/pages/de/news303294
Fernuni Hagen:http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/172271/
Uni des Saarlands:http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/172215/
 

Gepostet von: mschmidt
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