Datenverlust bei der Langzeitdatenarchivierung

17.06.2009 | Kurzmeldung

Das 2003 gestartete Projekt Nestor "Network of Expertise in long-term STOrage and availability of digital Resources" wurde am 10. Juni mit einer Abschlussveranstaltung in Berlin offiziell beendet.

Seit 2003 hat das Bundesforschungsministerium Projekte zur Langzeitarchivierung mit insgesamt rund 4,7 Millionen Euro gefördert, darunter auch der Aufbau des Nestor-Projekts. Aus dem Projekt ging das Kompetenznetzwerk Langzeitarchivierung hervor, das unterhttp://www.langzeitarchivierung.de/eine Austauschplattform für Bibliotheken, Archive und Museen mit Verlagen, Universitäten, Forschungseinrichtungen und Behörden, aber auch technische Dienstleister bereitstellt. Ziel ist es eine gemeinsame Strategie zu Entwickeln um den Herausforderungen der langfristigen Bewahrung digitaler Ressourcen begegnetn zu können.
 
Im Rahmen des Projektes wurden E-Tutorials zur Weiterbildung entwickelt, Workshops und Summer Schools durchgeführt sowie als Zusammenfassung des aktuellen Wissensstandes das Nestor-Handbuch herausgegeben, dessen Version 2.0 gerade unter dem Titel"Eine kleine Enzyklopädie der Langzeitarchivierung" erschienen ist. Daneben bündelte Nestor die seit 2004 in Deutschland entwickelten technischen Archivlösungen wie kopal, BABS oder Digitales Archiv des Bundesarchivs.

Bemerkenswerte Entwicklungen auf der Forschungs- und Enwicklungsebene stehen im Kontrast zur organisatorsch-operativen Ebene, auf der sich laut Reinhard Altenhöner, Leiter der Informationstechnik in der Deutschen Nationalbibliothek, noch immer wenig tue. Deshalb haben sich die acht Partner des Nestor-Projekts (die Bayerische Staatsbibliothek, die Deutsche Nationalbibliothek, die Fernuniversität Hagen, die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, die Humboldt-Universität, das Landesarchiv Baden-Württemberg, das Institut für Museumsforschung und das Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg) entschlossen, das Kompetenznetzwerk Langzeitarchivierung auch nach dem Ende der Projektförderung beizubehalten. So können die Arbeiten in den vier Arbeitsgruppen zu multimedialen Objekten und Formaten, der technischen Obsolenz von Hardware, zu Rechtsfragen sowie zum Preservation Planning auf der Basis von Eigenmitteln in eingeschränkterem Rahmen fortgeführt werden.

Quelle:heise-online, 11.06.09

Gepostet von: mschmidt
Kategorie: Kurzmeldung