Bericht Online Educa 2011

09.12.2011 | Veranstaltungshinweis

Am 1./2. Dezember fand zum 17. mal die ONLINE EDUCA BERLIN statt (International Conference on Technology Supported Learning & Training). Leitthema war 'New Learning Cultures'. Über 2.000 TeilnehmerInnen wurde von ca. 380 ReferentInnen und 90 Ausstellern ein abwechslungsreiches Angebot im gehobenen Ambiente des Hotel Interkontinental geboten. Joachim Wedekind von e-teaching.org hatte Gelegenheit an dieser Online Educa teilzunehmen und schildert einige Eindrücke.


Von einer Tagung wie der Online Educa zu berichten und eine qualitative Wertung abzugeben, bei der 15 parallele Tranks angeboten werden, ist kaum möglich (die Auswahl der Vorträge folgte meinen persönlichen Interessen und die besseren Tracks sind sowieso immer die anderen ...). Ich beschränke mich deshalb auf allgemeine Aspekte.

Die Tagung begann mit Keynotes sehr unterschiedlichen Charakters: Von dem politisch geprägten Beitrag Neelie Kroes (als Vizepräsidentin in der Europäischen Kommission zuständig für die Digitale Agenda), über Peter Nowaks (Autor des Buches Sex, Bombe & Burgers) Plädoyer für Unternehmertum, gefolgt vom Höhepunkt des Morgens, John Bohannon über den Google-Effekt "Without Google & Wikipedia I'm stupid". Also unbedingt das Video seines Vortrags anschauen! Jeff Bordon sprach dann über "What Educators Want and What Education Needs". Für mich war das zu technikgetrieben und zu viel Erwartung an "learning analytics".

Das Vortragsprogramm bot tatsächlich "für jeden etwas". Es waren alle aktuellen Themen mit eigenem Track vertreten, wie Classroom of the Future, Game Based Learning, Lecture Capture, E-Publishing, Learning in the Cloud, Mobile Learning usw. usw. Die von mir besuchten Vorträge waren in ihrer Qualität sehr unterschiedlich, einige hätten auch auf der GMW-Tagung präsentiert werden können, andere waren reine Produktvorstellungen. Durch die thematische Breite war die Tagung für E-Teacher an Hochschulen nicht unbedingt ergiebig, auch wenn ein Blick über den Gartenzaun natürlich anregend sein kann.

Auch der Ausstellungsbereich wurde von sehr unterschiedlichen Anbietern beschickt. Das reichte von Kleinstanbietern (wie z.B. Cartoon Movement) bis zu den Marktführern (z.B. SMART Technologies, Pearson oder Blackboard). Bemerkenswert, dass mehrere Vorlesungsaufzeichnungstools vorgestellt wurden und zwar als Gesamtpakete aus Hard- und Software. Auch im Tagungsprogramm gab es dazu einen Track mit (wenig überraschenden) Evaluationsergebnissen.

Fazit: Eine bestens organisierte Großveranstaltung mit breitem Qualitätsspektrum; gut zum Kontakten und Netzwerken, aber ganz was anderes als z.B. GMW- oder DeLFI-Tagungen. Für Hochschulangehörige ist schon die Tagungsgebühr ein Hindernis; aufgrund der unspezifischen Adressierung kann die Online Educa ihnen nur mit Einschränkung empfohlen werden.

Diesen und weitere Konferenzberichte finden Sie auf e-teaching.org unter im Bereich Veranstaltungen.

Gepostet von: mschmidt
Kategorie: Veranstaltungshinweis