Lektüre gesucht? Aktuelle Publikationen zur digitalen Hochschullehre

19.12.2025 | Lesetipp

Die digitale Transformation stellt Hochschulen vor neue Herausforderungen: von der IT-Sicherheit über den souveränen Umgang mit künstlicher Intelligenz bis hin zu innovativen Verfahren der Forschungsförderung. Vier aktuelle Publikationen geben dazu praxisnahe Einblicke: Sie zeigen, wie Hochschulen auf Cyberangriffe reagieren, KI-Infrastrukturen verantwortungsvoll gestalten und durch Losverfahren gerechtere Förderbedingungen ermöglichen. Damit eröffnen sie ein Panorama aktueller Debatten und leisten einen Beitrag zur Orientierung für die Zukunft der Hochschullehre.

TURN23 Tagungsband: „Prototyp Zukunft. Lösungen für transformative Lehre im Modus des Scholarship“

Cover TURN23 Tagungsband: „Prototyp Zukunft. Lösungen für transformative Lehre im Modus des Scholarship“

Der Band geht aus der TURN Conference 2023 hervor, die von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre gefördert wurde. Unter dem Motto „Prototyp Zukunft“ setzten sich Teilnehmende mit der Frage auseinander, wie sich eine Hochschule als Bildungsinstitution im Medium der Wissenschaft der Zukunft positionieren kann – zwischen Tradition und Innovationskraft.

In Formaten wie Pitches, BlindDates, ConceptSprints und TransferChecks wurden zahlreiche Ideen für zukunftsorientierte Lehrkonzepte vorgestellt und weiterentwickelt. Mehr als 60 Beiträge wurden anschließend hochgeladen und bilden die Grundlage dieser Publikation. Die Autorinnen und Autoren setzen sich darin im Modus des Scholarship of Teaching and Learning sowie des Scholarship of Academic Development mit Prototypen für die Lehre der Zukunft und mit transformativem Lernen auseinander.

Die Publikation wurde von Timo van Treeck, Birgit Szczyrba, Reinhard Hochmuth, Niclas Schaper und Sylvia Heuchemer herausgegeben und steht als PDF auf der  Website der TH Köln zum Download bereit.

HFD-Arbeitspapier: „Souveräne KI-Infrastrukturen an Hochschulen. Reflexionen und Handlungsperspektiven“

Cover HFD-Arbeitspapier: „Souveräne KI-Infrastrukturen an Hochschulen. Reflexionen und Handlungsperspektiven“

Das HFD-Arbeitspapier Nr. 89 „Souveräne KI-Infrastrukturen an Hochschulen“ von Uwe Reckzeh-Stein reflektiert die Herausforderungen und Handlungsperspektiven für Hochschulen im Umgang mit generativer Künstlicher Intelligenz.

Im Papier werden die Ergebnisse von Arbeitsgruppen des Hochschulforums Digitalisierung, Anhörungen von Expertinnen und Experten sowie Diskussionsbeiträge gebündelt und daraus konkrete Empfehlungen für Politik, Hochschulleitungen und Förderinstitutionen abgeleitet. Thematisiert werden unter anderem digitale Souveränität als strategisches Handlungsfeld, die Risiken proprietärer Systeme, die Bedeutung von Ressourcenkooperationen, eine bedarfsgerechte Entwicklung von Infrastrukturen sowie Kompetenzen und Personalstrategien als zentrale Engpässe.

Die Publikation steht als PDF auf der Website des Hochschulforums Digitalisierung zum Download bereit.

Tagungsband zum HIS-HE:Forum 2024: „Krisenmanagement nach Cyber-Angriffen an Hochschulen“

Cover Tagungsband zum HIS-HE:Forum 2024: „Krisenmanagement nach Cyber-Angriffen an Hochschulen“

Der Tagungsband versammelt die Beiträge des Forums „Krisenmanagement nach Cyber Angriffen an Hochschulen“, das 2024 vor dem Hintergrund einer seit 2019 deutlich gestiegenen Bedrohungslage stattfand.

Ausgangspunkt ist die Erkenntnis, dass Cyber Angriffe nicht allein ein technisches Problem darstellen, sondern Hochschulen als Organisationen insgesamt betreffen. Im Fokus stehen daher Fragen der Vorbereitung, Entscheidungsfindung, Kommunikation und Aufrechterhaltung der Handlungsfähigkeit im Krisenfall. Die Beiträge beleuchten unterschiedliche Perspektiven: Erfahrungsberichte aus realen Angriffsfällen – unter anderem an der Hochschule Hannover und der Justus-Liebig-Universität Gießen –, Einblicke in die Vorgehensweisen von Cyberkriminellen, die Phasen des Krisenmanagements sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen vor und nach einem Angriff. Ergänzt werden diese durch Beiträge zu präventiven Maßnahmen und landesweiten Initiativen zur Stärkung der Cybersicherheit. Ziel des Bandes ist es, Hochschulen und Hochschulleitungen bei der Vorbereitung auf Cyberangriffe zu unterstützen und ihnen Orientierung für den Umgang mit Krisensituationen zu bieten.

Die von Mathias Stein, Maren Lübcke und Harald Gilch herausgegebene Publikation steht kostenfrei als PDF auf der Website des HIS-Instituts für Hochschulentwicklung zur Verfügung.

Studie zum Vergabeverfahren der StIL zu den „Freiraum“-Ausschreibungen 2022–2024

Cover Studie zum Vergabeverfahren der StIL zu den „Freiraum“-Ausschreibungen 2022–2024

Die Studie mit dem Titel „Lottery before peer review is associated with increased female representation and reduced estimated economic cost in a German funding line“ wurde auf Englisch im Journal Nature Communications veröffentlicht. Sie untersucht die Effekte eines vorgeschalteten Losverfahrens bei der Vergabe von Drittmitteln im Rahmen der „Freiraum“-Ausschreibungen der Stiftung Innovation in der Hochschullehre. Während im Jahr 2022 noch das Prinzip „First come, first served“ galt, mussten im Jahr 2023 zunächst Interessensbekundungen eingereicht werden, von denen 500 per Losverfahren ausgewählt und anschließend im Peer-Review bewertet wurden.

Die Ergebnisse zeigen, dass durch das Losverfahren der Anteil weiblicher Antragstellerinnen deutlich stieg und ihr Anteil an den geförderten Projekten um 23 % zunahm – insgesamt stammten rund 47 % der geförderten Projekte von Frauen. Zudem reduzierte das Verfahren die Kosten, da weniger Vollanträge erstellt werden mussten. Damit verdeutlicht die Studie, dass das Zufallsprinzip zu einer gerechteren und effizienteren Verteilung von Fördermitteln beitragen kann.

Eine deutsche Zusammenfassung der Ergebnisse der von Lübber, Krach, Paulus, Rademacher und Rahal veröffentlichten Studie ist als Pressemitteilung auf  idw-online.de verfügbar. Die vollständige Publikation auf English kann  hier als PDF heruntergeladen werden.

Gepostet von: embak
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