Qualität in der Hochschullehre mit digitalen Medien: Was bedeutet das eigentlich?

Wie lässt sich die Qualität von Lehre (mit digitalen Medien) beschreiben, messen und weiterentwickeln? Zur Beantwortung dieser Frage wurde zu Beginn der Veranstaltung zunächst der komplexe Begriff „Qualität“ aus unterschiedlichen Perspektiven etwas genauer in den Blick genommen. Im Hauptteil des Events wurden verschiedene Wirkebenen von Qualität von Lehre vorgestellt und schließlich die Ergebnisse eines Projekts diskutiert, in dem Fragebogenverfahren zur Messung der Lernwirksamkeit digitaler Medien entwickelt wurden.

02.05.2022, 14:00 Uhr

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Prof. Dr. Johannes Moskaliuk (International School of Management, Stuttgart)

Über die hohe Bedeutung der Qualität von Lehre (mit digitalen Medien) sind sich alle Beteiligten - Studierende, Lehrende, Serviceeinrichtungen, Hochschulleitungen und auch übergeordnete Initiativen und die Politik - einig. Doch schon bei etwas genauerem Hinsehen zeigt sich: Der Begriff  „Qualität“ wird zwar wie selbstverständlich benutzt - doch was darunter verstanden wird, kann sehr unterschiedlich sein. Zu Beginn der Veranstaltung wurde - auch als Einleitung in das Themenspecial Qualität in der Hochschullehre mit digitalen Medien: definieren - messen - weiterentwickeln ein kurzer Überblick über verschiedene Definitionen des Qualitätsbegriffs sowie über unterschiedliche Ansätze der Sicherung und Weiterentwicklung von Qualität gegeben.

Im Hauptteil der Veranstaltung ging Prof. Dr. Johannes Moskaliuk von einem empirischen Qualitätsbegriff aus, den er einleitend vorstellte: Qualität von Lehre wird dabei als das Erreichen von definierten Qualifikationszielen auf individueller Ebene verstanden. Anders formuliert: Lehrqualität beschreibt das Ausmaß, in dem Lernende im Mittel die definierten Qualifikationsziele erreichen. Darauf aufbauend wurden grundlegende Methoden für die empirische Messung von Qualität vorgestellt und dabei insbesondere auf unterschiedliche Messebenen - z. B. intraindividuell versus interindividuell, kurz- versus langfristig, individuell versus Gruppe, Lernen versus Verhalten - eingegangen, sowie auf die Wirkebenen, auf denen Qualität gemessen werden kann (motivational, sozial, kognitiv).

Im Anschluss daran gab der Vortrag Einblick in ein Projekt, in dem Fragebogenverfahren zur psychometrischen Messung der Lernwirksamkeit digitaler Medien (Qualität im Sinne der o.g. Definition) entwickelt und evaluiert wurden. Das Vorgehen bei der Entwicklung der Fragebogenverfahren sowie erste Ergebnisse zur Validierung der Verfahren wurden vorgestellt. Abschließend wurde diskutiert, welche Vorteile insbesondere im Blick auf die Messung von Qualität die vorgestellte empirische Definition von Qualität hat, aber auch welche Herausforderungen für die Praxis und welche Einschränkungen sich daraus ergeben.

Beitragende

Johannes Moskaliuk ist Diplompsychologe sowie ausgebildeter Betriebswirt und arbeitet als Professor für Psychology and Management an der International School of Management. Dort ist er Vizepräsident für Digitale Transformation, verantwortet das #ismfernstudium
und leitet den Stuttgarter Campus der ISM.

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