Micro-Credentials: Flexibilisierung und Personalisierung von Curricula

Als „Microcredentials“ werden Nachweise von Lernergebnissen bezeichnet, die im Rahmen von Lerneinheiten erworben wurden, die weniger umfangreich sind als klassische Hochschulveranstaltungen. Im Online-Event diskutierten Hon.-Prof. Ernst Kreuzer (TU Graz) und Mag. Christina Raab (Univ. Innsbruck), welche Potenziale und Herausforderungen mit der Gestaltung und Anerkennung von Microcredentials verbunden sind – und ob und wie sie sich in klassische Curricula integrieren lassen.

01.12.2025, 14:00 - 15:00 Uhr

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Mag. Christina Raab (Univ. Innsbruck) und Hon.-Prof. (FH) Ernst Kreuzer (TU Graz)

Das Thema Microcredentials betrifft die Hochschulen aus zwei Perspektiven: Einerseits sind sie potenzielle Anbieterinnen, andererseits geht es darum, inwiefern sie Microcredentials anderer, ggf. auch außerhochschulischer Anbieter anerkennen und anrechnen können. Damit verbunden sind also beispielsweise auch rechtliche Fragen, Transparenz und Qualitätskriterien für Microcredentials auf Hochschulniveau. 

Im einleitenden Beitrag des Online-Events fragte Mag. Christina Raab (Univ. Innsbruck) deshalb zunächst danach, ob traditionelle Studien und Microcredentials in einem Konkurrenzverhältnis zueinander stehen – oder ob Microcredentials vielmehr das Potenzial bieten, zur Flexibilisierung und Individualisierung akademischer Bildung beizutragen. Dabei ging sie vor allem darauf ein, inwiefern Microcredentials als Katalysatoren fungieren können, um die Grenzen zwischen formaler und non-formaler Bildung zu überwinden und dadurch qualitätsgesichert zur Anerkennung und Validierung bereits erworbener Lernergebnisse beizutragen? Der Beitrag ging diesen Fragestellungen nach, beleuchtete die damit verbundenen Herausforderungen und zeigt mögliche Lösungsansätze auf.

Im Anschluss daran beleuchtete Hon.-Prof. (FH) Ernst Kreuzer unter dem Titel „Microcredentials strategisch nutzen und nachhaltig verankern“, wie Microcredentials (und MOOCs) Hochschulen verändern. Im Fokus standen dabei konkrete Strategien zur erfolgreichen Integration in Studium und Weiterbildung, der organisatorischen Verankerung sowie damit verbunden Fragen der Qualitätssicherung und internationale Entwicklungen.

Beitragende

Hon. Prof. (FH) Ernst Kreuzer ist seit 2020 Leiter des akademischen Weiterbildungsbereiches „Life Long Learning“ der Technischen Universität Graz. Davor war er sieben Jahre lang Geschäftsführer und Dozent an der ETH Zürich. Weiters war er 13 Jahre lang Mehr anzeigen FH-Professor und Leiter des Departments IT & Wirtschaftsinformatik an der Fachhochschule CAMPUS 02, Graz. Hier ist er auch nach wie vor als nebenberuflicher Honorarprofessor im Bereich „Managerial Communication & Leadership“ tätig. Insgesamt verfügt er über eine umfangreiche und langjährige Erfahrung in Lehre, Forschung und Management an unterschiedlichen hochschulischen Einrichtungen im In- als auch im Ausland. Ernst Kreuzer ist Autor von zahlreichen Fachpublikationen im Bereich Service Engineering, Marketing und Qualitätsmanagement sowie Weiterbildung und Hochschulentwicklung.

Mag. Christina Raab ist seit 2008 als Bologna-Koordinatorin an der Universität Innsbruck tätig. In dieser Funktion trägt sie maßgeblich zu den gesamtuniversitären Bestrebungen bei, die Curricula im Sinne einer erhöhten Flexibilisierung, Individualisierung Mehr anzeigen und Internationalisierung weiterzuentwickeln – sowohl auf institutioneller Ebene als auch im nationalen sowie im europäischen Hochschulraum. Seit 2020 ist sie zudem in die Konzeption und Umsetzung innovativer Lehr- und Lernformate im Rahmen zweier europäischer Projekte eingebunden: Aurora – European Universities Alliance sowie EURIDICE – European Inclusive Education for Digital Society, Social Innovation and Global Citizenship. Ein besonderer Schwerpunkt ihrer Tätigkeit liegt dabei auf der Einführung und Implementierung neuer Bildungsformate wie etwa Microcredentials.

Weitere Informationen

Diese Online-Veranstaltung ist Teil des Themenspecials Curriculumentwicklung: Konzepte, Tools & Trends.