Ortsgrenzen überwinden – Hybrid-Seminar „Bildung in der digitalisierten Gesellschaft“

Das Hybrid-Seminar vereint die Eigenschaften einer Präsenz- und Onlineveranstaltung zu einem neuen Format, das zeitgleich und ortsübergreifend stattfindet.

Eckdaten

Kann Lösungsansätze für folgende Problemstellungen der Lehre bieten:

  • Hohe Komplexität der Lerninhalte
  • Passivität der Studierenden
  • Heterogenes Vorwissen

Eignet sich für folgende Virtualisierungsgrade:

  • Anreicherung
  • Integration

Nutzt folgende Medieneigenschaften zur Unterstützung des Lernprozesses:

Interaktivität: 3 (trifft zu)
Adaptivität: 1 (trifft überhaupt nicht zu)
Synchronizität: 5 (trifft vollkommen zu)
Selbststeuerung: 3 (trifft zu)

Mit Hilfe neuer Hybridmeeting-Räume an der FernUniversität in Hagen ist ein Seminarkonzept entwickelt und erprobt, das eine Präsenzveranstaltung live in ein virtuelles Klassenzimmer an zwei bis maximal vier weiteren Standorten überträgt. Das Hybrid-Seminar lehnt sich an das Konzept des Seamless Learning an, indem es nahtlose Lernübergänge schafft. Standortübergreifende Lernmöglichkeiten stellen eine Verknüpfung von physischer und digitaler Welt her und die örtliche Unabhängigkeit schafft günstige, flexible Lernbedingungen für Studierende aus unterschiedlichen Regionen. Durch die wechselseitige Übertragung von Bild und Ton über das Webkonferenzsystem Adobe Connect interagieren Lehrende und Studierende jederzeit und ortsunabhängig miteinander. Die Studierenden aus den beteiligten Regionalzentren folgen den Vorträgen der Lehrenden und beteiligen sich jederzeit an Diskussionen. Zudem werden Gruppenarbeiten durchgeführt und anschließend die Ergebnisse von den Studierenden vom jeweiligen Standort synchron über den gemeinsamen digitalen Raum präsentiert. Angereichert wird das Seminar durch ein interaktives fachspezifisches Quiz, bei dem Studierende über ihr Smartphone anonym abstimmen. Die Ergebnisse werden ebenfalls live über den Präsentationsscreen in alle physischen Räume übertragen.

Medieneigenschaften zur Unterstützung des Lernprozesses

Interaktivität: 3 (trifft zu)

Die Studierenden erstellen im Rahmen ihrer Gruppenarbeit Präsentationen auf ihren Tablets und Notebooks, die sie in Adobe Connect hochladen und im „Plenum“ vortragen. Zudem findet eine Teilnahme am interaktiven Quiz mit dem eigenen mobilen Endgerät statt. Die Ergebnisse werden in Echtzeit ausgewertet und bieten einen thematischen Einstieg in das Seminar.

Synchronizität: 5 (trifft vollkommen zu)

Die eingesetzten digitalen Medien und Werkzeuge ermöglichen synchrone Lern- und Kommunikationsprozesse zwischen den Seminarteilnehmer*innen.

Selbststeuerung: 3 (trifft zu)

Die inhaltliche Vorbereitung auf das Seminar erfolgt über das Selbststudium in Verbindung mit der betreuten digitalen Lernplattform Moodle. Im Seminar wird im Rahmen der Gruppenarbeitsphase selbstgesteuertes Lernen gefördert, indem Studierende ihre Lernhandlungen selbst steuern (z.B. Probleme in der Gruppe lösen, Irrwege erkennen und korrigieren), Gruppensprecher*innen ernennen und Gruppenergebnisse mit anderen vergleichen.

Lösungsansätze für Problemstellungen der Lehre

Für die folgenden Problemstellungen kann das Praxisbeispiel Lösungsansätze bieten:

  • Hohe Komplexität der Lerninhalte:
    Das zeitintensive Bearbeiten der Studienmaterialien wird in das Selbststudium verlagert. Aufgabenstellungen sowie Fragen und Probleme können auf der Lernplattform Moodle thematisiert werden. Im Hybrid-Seminar wird Zeit und Raum geschaffen, bestehende Unklarheiten (z.B. in Diskussionsforen) aufzugreifen, an Aufgabenstellungen anzuknüpfen und komplexe Lerninhalte durch Vorträge und Gruppenarbeiten zu strukturieren und zu visualisieren.
  • Passivität der Studierenden:
    Die Aktivierung der Studierenden erfolgt durch Denkanregungen und Lernfragen bei Diskussionen im Anschluss an die Vorträge; interaktives Quiz; Gruppenarbeiten und Präsentation der Gruppenergebnisse.
  • Heterogenes Vorwissen:
    Heterogenes Vorwissen wird durch Abfragen thematisiert und in fachlichen Diskussionen eingebunden. Es wird ein gemeinsames Wissensverständnis aufgebaut, bestehendes Wissen abgeglichen; individuelle Wissenslücken werden durch Diskussionen und Gruppenarbeiten geschlossen.

Virtualisierungsgrad

Der Virtualisierungsgrad beschreibt das Verhältnis zwischen Präsenz- und virtuellen Phasen. Das Praxisbeispiel unterstützt die folgenden Virtualisierungsgrade:

  • Anreicherung
  • Integration

Ressourcen

Soft- und Hardware

  • Adobe Connect
  • Hand- und Deckenmikrofone
  • Kameras
  • Digitales Whiteboard
  • Notebooks
  • PowerPoint

Open Educational Resources

Kontakt

Sie möchten mehr über das Praxisbeispiel erfahren? Hier können Sie Kontakt zu den Autorinnen und Autoren aufnehmen:

Claudia de Witt, Prof. Dr.
FernUniversität in Hagen, Institut für Bildungswissenschaft und Medienforschung
Universitätsstraße 33
D - 58097 Hagen
Mail: Claudia.deWitt@fernuni-hagen.de

Patrycja Lukas
FernUniversität in Hagen, Institut für Bildungswissenschaft und Medienforschung
Universitätsstraße 33
D - 58097 Hagen
Mail: Patrycja.Lukas@fernuni-hagen.de