Problemorientiertes Lernen in räumlich getrennten Gruppen - BlendedPOL
POL-Gruppenphasen finden in 2 Untergruppen statt. Verständigung ist nur eingeschränkt via Videokonferenzsystem möglich. Jede Untergruppe erhält einen Problemteil, die Lösung ist nur gemeinsam möglich.
Eckdaten
Kann Lösungsansätze für folgende Problemstellungen der Lehre bieten:
- Heterogenes Vorwissen
- Geringe Selbstregulationsfähigkeit der Studierenden
- Begrenzte Möglichkeiten zum individualisierten Lernen
- Geringer Transfer in die Praxis
Eignet sich für folgende Virtualisierungsgrade:
- Anreicherung
- Integration
Nutzt folgende Medieneigenschaften zur Unterstützung des Lernprozesses:
In diesem Projekt wird die für Natur- und Ingenieurswissenschaften bisher unübliche Lernmethode POL eingeführt und, angepasst an die besonderen Anforderungen der Zielgruppe, erweitert. Im POL arbeiten Gruppen mit je 5-8 Studierenden an 2 Terminen unter tutorieller Aufsicht eigenverantwortlich am gleichen Ort zusammen. Im Blended POL werden 2 Untergruppen gebildet, die mit modernen Mitteln der Arbeitswelt (Team Collaboration Tools) gemeinsam den POL-Fall bearbeiten, der seinerseits so gestaltet ist, dass er nur von beiden Untergruppen gemeinsam gelöst werden kann. Das Projektziel birgt damit Vorteile für Studierende:
- Wie von der Wirtschaft gefordert, arbeiten Studierende viel näher an der Arbeitswelt: Neben den durch POL adressierten überfachlichen Kompetenzen üben die Studierenden den Umgang mit in der Berufswelt etablierten Techniken (Videokonferenz, Remote Desktop, Collaboration Office, etc.) bereits im Studium ein.
- Studierende können auch teilnehmen, ohne vor Ort sein zu müssen. Industriepraktika oder Projektarbeiten im Ausland bergen damit kein Risiko einer Studienzeitverlängerung.
- Die Studierenden werden in Gruppenarbeit geübt.
POL wird damit nicht nur von der medizinischen Ausbildung adaptiert, sondern auch für die Zielgruppe (Naturwissenschaftler und Ingenieure) auf eine neue Stufe gehoben.
Medieneigenschaften zur Unterstützung des Lernprozesses
Zur Bearbeitung des Problems müssen die Collaboration Tools erlernt und sinnvoll genutzt werden; auch deren Nachteile müssen erkannt und kompensiert werden.
Das Setting ist vorgegeben. Eine Adaption findet ggf. in der Wahl des bestpassenden Collaboration Tools statt.
Mitglieder der beiden Kleingruppen arbeiten an verschiedenen Orten mit verschiedenen Unterlagen, aber obligat synchron.
Das POL-Problem kann nur bearbeitet werden, wenn die Gruppe einen kreativen Umgang mit den inhärenten Problemen des Collaboration Tools erarbeitet.
Lösungsansätze für Problemstellungen der Lehre
Für die folgenden Problemstellungen kann das Praxisbeispiel Lösungsansätze bieten:
- Heterogenes Vorwissen:
Heterogenes Vorwissen ist von Vorteil, da - abhängig vom POL-Fall - sich die Gruppenmitglieder so ergänzen können.
- Geringe Selbstregulationsfähigkeit der Studierenden:
Gruppen arbeiten während der Gruppenphasen allein und selbstverantwortlich. Tutoren dienen bestenfalls als Beobachter, nie als Instruktoren.
- Begrenzte Möglichkeiten zum individualisierten Lernen:
Die Selbstlernphase des POL (Schritt 6) ist als Phase des individualisierten Lernens realisiert.
- Geringer Transfer in die Praxis:
Die verwendeten Collaboration Tools stammen aus der Praxis, daher ist die Praxisrelevanz immanent.
Virtualisierungsgrad
Der Virtualisierungsgrad beschreibt das Verhältnis von analogen und digitalen Elementen in einem Lehr-/Lernszenario. Das Praxisbeispiel unterstützt die folgenden Virtualisierungsgrade:
- Anreicherung
- Integration
Ressourcen
Soft- und Hardware
- Skype, Google Hangouts, AdobeConnect, Samsung eMeeting
Kontakt
Sie möchten mehr über das Praxisbeispiel erfahren? Hier können Sie Kontakt zu den Autorinnen und Autoren aufnehmen:
apl.-Prof. Dr.rer.nat. Dipl.-Ing. Martin Baumann
Pauwelsstraße 20
D - 52074 Aachen
Mail: baumann[at]ame.rwth-aachen.de
Dr.-Ing. Andreas Ritter
Pauwelsstraße 30
D - 52074 Aachen
Mail: aritter[at]ukaachen.de