eScouts für die digitale Lehre (TUM Medical Education Center, Fakultät für Medizin, TU München / MRI)

Ziel des Praxisbeispiels ist die Ausbildung von Medizinstudierenden zu eScouts. Diese beraten und unterstützen Dozierende im Bereich eLearning und innovative Didaktik.

Eckdaten

Kann Lösungsansätze für folgende Problemstellungen der Lehre bieten:

  • Hohe Komplexität der Lerninhalte
  • Geringe Lernmotivation
  • Passivität der Studierenden
  • Geringer Transfer in die Praxis

Eignet sich für folgende Virtualisierungsgrade:

  • Integration

Nutzt folgende Medieneigenschaften zur Unterstützung des Lernprozesses:

Interaktivität: 5 (trifft vollkommen zu)
Adaptivität: 1 (trifft überhaupt nicht zu)
Synchronizität: 4 (trifft eher zu)
Selbststeuerung: 4 (trifft eher zu)

Ein Leitziel des TUM Medical Education Center (TUM MEC) ist die Verbesserung der Lehre an der Fakultät für Medizin der TU München. Mit Blick auf innovative didaktische Lehrformate sehen wir im Blended Learning – Ansatz, insbesondere im Format Flipped Classroom, große Potentiale, unsere Lehre zukunftsfähig zu gestalten.

Bei allen positiven Erfahrungen in diversen Pilotprojekten zeigten sich aber auch verschiedene Herausforderungen: Voraussetzungen für eine erfolgreiche Implementierung von Blended Learning und der Produktion von eLearning-Elementen sind sowohl der einfache, niedrigschwellige Zugang zu Technik, Tools, und Software, ebenso wie ein starker Bedarf an Beratung und Support zu den spezifischen didaktischen Grundlagen und deren technischer und methodischer Umsetzung.

Unsere Lösung: eScouts für die digitale medizinische Lehre. Studentische Tutoren (eScouts) entlasten die Dozierenden zeitlich in der Erstellung von digitalen Materialien und beraten sowohl zu rechtlichen, technischen, aber auch didaktischen Konzepten und Fragestellungen. Die eScouts werden in den entsprechenden Grundlagen von uns geschult und setzen diese vor dem Hintergrund ihres zunehmenden medizinischen Fachwissens ein. Sie sollen in der Neu- und Weiterentwicklung von Lehrveranstaltungen an der Fakultät beteiligt werden, können Lehrende zu mediengestützter Lehre beraten und mit ihnen gemeinsam didaktische Konzepte ausarbeiten.

Gleichzeitig sind sie für das Erstellen von digitalen Lehrinhalten zuständig, produzieren eLectures und Screencasts und überprüfen gegebenenfalls die Materialien der Dozierenden auf rechtliche Korrektheit. Ebenso können sie in den Präsenzveranstaltungen Moderatorenrollen übernehmen und interaktive Online-Befragungen vor Ort steuern.

Medieneigenschaften zur Unterstützung des Lernprozesses

Interaktivität: 5 (trifft vollkommen zu)

Zu jeder Themeneinheit in Moodle werden verschiedene Fragetypen, vorwiegend MC-Fragen eingebettet; Fragen und Anmerkungen der Studierenden werden über offene Felder gesammelt und in der Präsenz vom Dozierenden aufgegriffen; in der Präsenz werden mit PINGO und Tweedback Meinung und Wissen von Studierenden eingeholt sowie Team Based Learning - Settings gewählt

es werden mit Blick auf den Datenschutz keine Daten erhoben

Synchronizität: 4 (trifft eher zu)

je nach Bedarf können synchrone Lern- und Kommunikationsprozesse in Form von Foren und Chats initiiert werden

Selbststeuerung: 4 (trifft eher zu)

Die Online-Einheiten beziehen sich immer auf die nachfolgende Präsenzveranstaltung (Flipped Classroom); in Moodlekursen werden audio-visuelle Inhalte eingebunden und mit Readiness-Assurance-Tests versehen - das Lernen in diesen Bereichen ist zeit- und ortsunabhängig möglich, Geschwindigkeit und Pausen obliegen den Studierenden selbst. Außerdem können Studierende durch Zusatzmaterial und Linksammlungen das Wissen selbstständig über die Grundlagen hinaus vertiefen.

Lösungsansätze für Problemstellungen der Lehre

Für die folgenden Problemstellungen kann das Praxisbeispiel Lösungsansätze bieten:

  • Hohe Komplexität der Lerninhalte:
    In Moodlekursen kann das Faktenwissen vorab im individuellen Tempo erarbeitet und nach eigenem Ermessen vertieft werden.
  • Geringe Lernmotivation:
    eLearning ist beliebt: die audiovisuelle Aufbereitung von Faktenwissen in eigenverantwortlich zu absolvierenden Moodlekursen motiviert Studierende; mehr Zeit für Diskussionen und die Anwendung des Wissens in der Präsenz stärken die Aktivität.
  • Passivität der Studierenden:
    Die Interaktivität in der Präsenz wird durch Einsatz von JiTT (Just-in-Time Teaching), Team Based Learning - Settings und Umfrage-/Collaborationstools gestärkt. Studierende werden so zu aktiven Akteuren und nehmen selbst Einfluss auf die Ergebnisse der Präsenz.
  • Geringer Transfer in die Praxis:
    Durch Auslagern der Fakten in den Moodlekurs (vorab, online) entsteht in der Präsenz mehr Zeit für praxisnahe Inhalte, fallbezogenes- und problemlösungsorientiertes Denken. Transfer und das Ausbilden von Kompetenzen stehen im Mittelpunkt.

Virtualisierungsgrad

Der Virtualisierungsgrad beschreibt das Verhältnis zwischen Präsenz- und virtuellen Phasen. Das Praxisbeispiel unterstützt die folgenden Virtualisierungsgrade:

  • Integration

Ressourcen

Soft- und Hardware

  • Tablet mit der App "Explain Everything" (Screencast), Pingo/Tweedback (Umfragetools), Moodle

Kontakt

Sie möchten mehr über das Praxisbeispiel erfahren? Hier können Sie Kontakt zu den Autorinnen und Autoren aufnehmen:

Katharina Mosene
TUM Medical Education Center, Fakultät für Medizin, TU München / MRI
Ismaninger Straße 22
D- 81675 München
Mail: katharina.mosene[at]tum.de

Teresa Welckmann
TUM Medical Education Center, Fakultät für Medizin, TU München / MRI
Ismaninger Straße 22
D- 81675 München
Mail: teresa.welckmann[at]tum.de