Internationale MINT Summer School
Im Rahmen des Projektes wurde die internationale MINT Summer School als neues virtuelles Lehrformat entwickelt und erprobt. Dabei bearbeiten internationale MINT-Studierende in virtuellen, interdisziplinären Kleingruppen real-existierende Probleme kooperierender Unternehmen. Zur Zusammenarbeit verwenden die Studierenden digitale Werkzeuge. Unterstützt werden die Teams sowohl von E-TutorInnen als auch von FachberaterInnen aus den kooperierenden Unternehmen und der Universität.
Eckdaten
Kann Lösungsansätze für folgende Problemstellungen der Lehre bieten:
- Passivität der Studierenden
- Heterogenes Vorwissen
- Begrenzte Möglichkeiten zum individualisierten Lernen
- Geringer Transfer in die Praxis
Eignet sich für folgende Virtualisierungsgrade:
- Virtualisierung
Nutzt folgende Medieneigenschaften zur Unterstützung des Lernprozesses:
Die Idee der internationalen, virtuellen MINT-Summer School ist es, die aktuellen hochschulpolitischen bzw. -strategischen Ziele der Digitalisierung, Internationalisierung sowie Praxisorientierung handhabbar zu machen und in einem praktischen Lehr-Lern-Projekt umzusetzen.
In der internationalen und ausschließlich virtuellen MINT Summer School bearbeiten Studierende über neun Wochen hinweg interdisziplinäre Fallstudien. Bei den Fallstudien handelt es sich um didaktisch aufgearbeitete Praxisprobleme global agierender Unternehmen. Die Bearbeitung der Fälle erfolgt in Kleingruppen von drei bis sechs Personen. Die Teams werden bei ihrer Arbeit durch geschulte studentische E-TutorInnen und FachberaterInnen der kooperierenden Unternehmen und Hochschulen unterstützt. Die Gruppen erhalten wöchentlich individuelle bzw. teambezogene Aufgaben zu fachlichen Themen oder zur Selbstreflexion, die entsprechend einzureichen/mit den MentorInnen zu diskutieren sind. Zentrale Aspekte dabei sind die Arbeit im virtuellen Team sowie der Umgang mit interkulturellen Herausforderungen.
Das Lehrformat wird als halb-offener Online-Kurs im Lernmanagementsystem OPAL (Online Plattform für Akademisches Lehren und Lernen) u. a. mit den Elementen Wiki, Forum, Virtueller Klassenraum und E-Portfolio umgesetzt. Halb-offen ergibt sich aus der Kombination eines öffentlichen und eines geschützten Bereichs. Die Projektvorstellungen und Abschlusspräsentationen sind im Rahmen der Webkonferenzen öffentlich zu verfolgen, d.h. Interessierte aus Hochschulen und Wirtschaft können virtuell teilnehmen und sich an der Diskussion beteiligen. Die Bearbeitung der Fallstudien und der Austausch in den Gruppen finden im geschützten Raum auf der Lernplattform oder in team-internen Webkonferenzen statt.
Die Evaluation der MINT Summer School zeigt drei Schlüsselfaktoren für den Erfolg virtueller Zusammenarbeit: die kompetente Nutzung der E-Learning Tools, das enge Mentoring durch E-TutorInnen und FachberaterInnen und die Motivation durch professionelle Anreize und konkrete Ziele.
Medieneigenschaften zur Unterstützung des Lernprozesses
Durch die Nutzung von Wiki kann ein Austausch der Informationen zwischen den Teammitgliedern sowie peer-to-peer communication stattfinden. Außerdem kann es zur Darstellung des aktuellen Arbeitsstands sowie zur Informationssammlung beitragen. Die Nutzung des Forums dient dazu, Fragen zu stellen, bereits gegebene Antworten zu finden (FAQ) sowie neue Informationen zu sammeln. Der virtuelle Klassenraum dient zur Durchführung von Teamtreffen und Absprachen, Webkonferenzen zur Kick-off- und Abschlussveranstaltung sowie einer interaktiven Feedback-Veranstaltung und zum Treffen mit FachberaterInnen Das E-Portfolio dient zur Dokumentation und Reflektion des Lernfortschritts in Bezug auf die Fallstudienbearbeitung des jeweiligen Teilnehmenden (individuell), speziell im Bereich interkulturelles Lernen
Zur gemeinsamen synchronen Bearbeitung der Fallstudie wird pro Team ein virtueller Klassenraum eröffnet. Dort treffen sich die Teams gemeinsam mit Ihren E-ToturInenn und teilweise mit Ihren FachberaterInnen aus den Unternehmen. Absprachen finden mittels Webcam, Mikrofon aber auch Chat statt. Der virtuelle Klassenraum beinhaltet außerdem die Nutzung des Whiteboards.Zudem bietet er die Freigabe von Dokumenten/Präsentationen zur gemeinsamen Kommentierung sowie die Freigabe des Desktops zur Präsentation von neuem Input und Ideen
Ein Teil der ausgewählten E-Learning Tools ist in einem Online-Kurs im Lernmanagementsystem OPAL verankert. Dieser steht als gemeinsame Informations-, Organisations- und Interaktionsbasis im Zentrum. Jedes Team hat dort einen geschützten Gruppenbereich mit allen nötigen Informationen. Die Gruppen legen bezogen auf die Fallstudie und deren Bearbeitung ihre gemeinsamen Lernziele abhängig von der in der Gruppe vorhandenen Expertise fest und verteilen untereinander passend die Aufgaben. Im E-Portfolio wird die Reflektion der individuellen Lernfortschritte und Arbeitsweise angeregt
Lösungsansätze für Problemstellungen der Lehre
Für die folgenden Problemstellungen kann das Praxisbeispiel Lösungsansätze bieten:
- Passivität der Studierenden:
Anreiz durch reale Fälle aus der Wirtschaft, enge Kooperation mit Unternehmen und UnternehmensvertreterInnen.
- Heterogenes Vorwissen:
Interdisziplinäre Kleingruppenarbeit, Analyse der eigenen Expertise und Finden einer gemeinsamen Lösungsstrategie.
- Begrenzte Möglichkeiten zum individualisierten Lernen:
Festlegung der gemeinsamen Ziele in den Teams.
- Geringer Transfer in die Praxis:
Reale Fälle aus der Wirtschaft sowie eine enge Kooperation mit Unternehmen.
Virtualisierungsgrad
Der Virtualisierungsgrad beschreibt das Verhältnis von analogen und digitalen Elementen in einem Lehr-/Lernszenario. Das Praxisbeispiel unterstützt die folgenden Virtualisierungsgrade:
- Virtualisierung
Ressourcen
Weitere Informationen zum Praxisbeispiel
Kontakt
Sie möchten mehr über das Praxisbeispiel erfahren? Hier können Sie Kontakt zu den Autorinnen und Autoren aufnehmen:
Christin Nenner
Technische Universität Bergakademie Freiberg
Akademiestraße 6
D - 09599 Freiberg
Mail: christin.nenner@mz.tu-freiberg.de