Wissenschaftliches Arbeiten mit Moodle, Conftool und Peer Feedback

Durchlaufen wesentlicher Stufen im Rahmen einer simulierten Konferenz mit Recherche, Paper Schreiben, Einreichung und Reviews; strukturiert mittels Moodle, Conftool und Rückfragerunden.

Eckdaten

Kann Lösungsansätze für folgende Problemstellungen der Lehre bieten:

  • Passivität der Studierenden
  • Begrenzte Möglichkeiten zum individualisierten Lernen
  • Geringer Transfer in die Praxis
  • Geringe Kompetenzorientierung in Prüfungs- und Bewertungsformen

Eignet sich für folgende Virtualisierungsgrade:

  • Anreicherung
  • Integration
  • Virtualisierung

Nutzt folgende Medieneigenschaften zur Unterstützung des Lernprozesses:

Interaktivität: 1 (trifft überhaupt nicht zu)
Adaptivität: 4 (trifft eher zu)
Synchronizität: 4 (trifft eher zu)
Selbststeuerung: 1 (trifft überhaupt nicht zu)

Die Lernziele beim Modul Wissenschaftliches Arbeiten beinhalten Kompetenzen zu den Grundwerten, Recherche, Qualitätsbewertung, Strukturieren von Texten, Schreiben, Analyse fremder Texte, kontruktives Feedback und Überarbeitung.
In dieser Lehrveranstaltung werden die Studierenden für das Thema durch ein Video sensibiliert, das im Rahmen der Werte wissenschaftlichen Arbeitens diskutiert wird. Nach Anleitung erfolgt Recherche nach zwei wissenschaftlichen Arbeiten in digitalen Bibliotheken. Diese Arbeiten sollen in einem eigenen wissenschaftlichen IEEE Beitrag verglichen werden. In Einzel-Rückfrageterminen (gebucht via Moodle) erhalten Studierende Feedback zu den gewählten Arbeiten, der Gliederung und dem später zu schreibenden Peer-Gutachten. Das web-basierte Conftool begleitet den Prozess der Einreichung, Themenpräferenz, Review-Zuordung, Reviewabgabe und Bewertung sowie Einsicht der erhaltenen Gutachten, Einreichung und Rückmeldung über Annahme zur simulierten Konferenz. Je nach Umfang des Moduls und Studierendenzahl kann ein Abschlussvortrag im Rahmen geplanter Sessions erfolgen (ggf. mit Videoaufzeichnung zur Reflektion der Präsentation).
Der Mehrwert ergibt sich aus der Simulation einer echten Konferenz (mit allen Schritten) unterstützt durch reale digitale Werkzeuge, eigebettet in Begleitung durch Präsenzlehre und indiv. Feedback.
Die Erfahrung zeigt, dass ein simples Übersetzen oder Zusammenfassen nur einer Quelle für adequaten Lernzuwachs nicht ausreicht. Die Verwendung echter IEEE-Templates sowie eines realen digitalen Konfrenzmanagementtools erlaubt tiefe Einblicke in die Art des wissenschaftlichen Austausches. Beispiele vergangener Review-Tätigkeiten des/der Dozenten helfen den Studierenden gute von schlechten wissenschaftlichen Texten zu unterscheiden und eigenes konstruktives Feedback (Leitfadengestützt) zu verfassen. Sofern Präsentationsfähigkeit ebenfalls gelehrt werden soll, sind Abschlussvorträge (Sessions) mit Videoaufzeichnung und Feedback nutzbar.

Medieneigenschaften zur Unterstützung des Lernprozesses

Adaptivität: 4 (trifft eher zu)

Durch Präferenzenwahl im Conftool erhalten Studierende für Reviews eher Abgaben der Kommilitonen/innen aus diesen gewünschten Themenfeldern.

Synchronizität: 4 (trifft eher zu)

Da Studierende nach wenigen Präsenzlehreinheiten selbsständig Beiträge recherchieren, in Einzelgesprächen dazu Rückmeldung erhalten und dann den Prozess des Vergleichs beider Beiträge im eigenen Beitrag durchlaufen, ist ein hohes Maß an Selbstregulation notwendig. Bis auf die festen Termine der Abgabe des Beitrags sowie der überarbeiteten finalen Version, sind die Zeitplanung und Arbeitsschritte individuell planbar. Um Überforderung zu vermeiden, sind daher die Rücksprachemöglichkeiten mit dem/der Donzenten/in sehr wichtig.

Lösungsansätze für Problemstellungen der Lehre

Für die folgenden Problemstellungen kann das Praxisbeispiel Lösungsansätze bieten:

  • Passivität der Studierenden:
    Studierende wenden die gezeigten Grundwerte und Qualitätsmerkmale wissenschaftlichen Arbeitens aktiv in den zu durchlaufenden Phasen, wie Recherche, Gliederung, Gutachten verfassen, Überarbeiten, Präsentieren, an.
  • Begrenzte Möglichkeiten zum individualisierten Lernen:
    Studierende recherchieren zwei Beiträge zu einem Themenfeld ihres Interesses. Sie lernen daher im Themenfeld dazu, während sie wissenschaftliche Arbeitsweisen darauf anwenden.
  • Geringer Transfer in die Praxis:
    Durch die Simulation eines Verfassens inklusive Einreichung, Reviews und ggf. Vortragen befindet sich der Rahmen sehr nahe an dem realen Prozess. Sehr gute Arbeiten können am Ende in Zusammenarbeit mit Dozenten/innen auf Tagungen eingereicht werden.
  • Geringe Kompetenzorientierung in Prüfungs- und Bewertungsformen:
    Die hohe Eigenverantwortung der Studierenden für Ihren Lernprozess und die klare Vorgabe der Bewertung führen in der Regel zu hoher Beteiligung. Motivation wird erreicht durch Aufzeigen der Relevanz wissenschaftlichen Arbeitens in allen Lebensbereichen (Schwerpunkt Wirtschaft, Privater Alltag, Wissenschaft).

Virtualisierungsgrad

Der Virtualisierungsgrad beschreibt das Verhältnis zwischen Präsenz- und virtuellen Phasen. Das Praxisbeispiel unterstützt die folgenden Virtualisierungsgrade:

  • Anreicherung
  • Integration
  • Virtualisierung

Ressourcen

Soft- und Hardware

  • Moodle
  • Conftool

Kontakt

Sie möchten mehr über das Praxisbeispiel erfahren? Hier können Sie Kontakt zu den Autorinnen und Autoren aufnehmen:

Johannes Konert, Prof. Dr.
Beuth Hochschule für Technik Berlin, Informatik
Luxemburger Str. 10
D - 13353 Berlin
Mail: johannes.konert@beuth-hochschule.de
Home: http://konert.de