Quantitative Informationskompetenz fördern

Innerhalb des Projekts wurden der Online-Kurs „Data EDUcation an der UDE“ (https://www.uni-due.de/dataedu/) sowie ein OER-Paket erarbeitet, das unter anderem folgende Elemente enthält (a) Materialien zum Online-Kurs wie z. B. eine Lister der genutzten Wordpress Plug-Ins sowie (b) Schulungskonzept, mit dessen Hilfe der Online-Kurs im Blended-Learning-Format oder als Präsenzveranstaltung umgesetzt werden kann. Im September 2019 erfolgt zudem eine Multiplikatoren-Schulung im Rahmen des Weiterbildungsangebots des ZBIW (https://www.th-koeln.de/weiterbildung/seminare-und-workshops_5874.php). Das Projekt wurde in Kooperation mit dem Forschungszentrum Jülich im Rahmen eines Forschungsvorhabens des Bundesministeriums für Bildung und Forschung durchgeführt.

Die statistische Methodenkompetenz (engl.: statistical literacy) umfasst die (1) Kenntnis der wichtigsten statistischen Kennzahlen insbesondere im Hinblick auf deren Nutzung im gesellschaftlichen und politischen Kontext (z. B. Arbeitslosenquote), die Fähigkeit zur (2) Berechnung, (3) Visualisierung und (4) Interpretation von Statistiken und (5) die Kenntnis von Datenquellen sowie die Fähigkeit diese Datenquellen zu beurteilen. Datenbezogene Kompetenzen bilden eine wesentliche Grundlage für wissenschaftliches Arbeiten in vielen Fachdisziplinen. Ihr Erwerb ist in den entsprechenden Studiengängen unverzichtbar. Je nach Studiengang sind zwar die Punkte (1) bis (4) fester Bestandteil des Curriculums, die informationswissenschaftlichen Aspekte der Recherche und Beurteilung von statistischen Informationen bzw. Informationsquellen (5) bleiben jedoch oft unberücksichtigt. Um diese Lücke zu schließen, wurde an der Universitätsbibliothek Duisburg-Essen ein Online-Kurs zur Förderung der Schnittstelle von Informations- und Statistikkompetenz (folgend Quantitative Informationskompetenz, QIK) für Studierende konzipiert. Um unterschiedliche Lerntypen zu berücksichtigen, wurde ebenfalls ein Schulungskonzept für Präsenzveranstaltungen entwickelt und erprobt. Die Erfahrungen an der Universität Duisburg-Essen haben gezeigt, dass die Förderung von QIK ein Zukunftsthema für Bibliotheken darstellt und ein neues Handlungsfeld für Bibliothekare eröffnet. Bibliotheken bieten bereits Dienstleistungen an, die Schnittstellen zur QIK-Förderung aufweisen; hierzu gehört das Angebot an lizenzierten und freien Faktendatenbanken sowie die Förderung der damit verbundenen Recherchekompetenz. Bibliothekare verfügen aufgrund ihrer Ausbildung zu Informationswissenschaftlern über das generalistische Knowhow im Umgang mit unterschiedlichen Informationstypen wie Texten, Bildern und Daten sowohl bzgl. der Recherche als auch bzgl. der Verzeichnung und Beschreibung zur Wiederauffindbarkeit. Um dieses in Bibliotheken vorliegende Potenzial auszuschöpfen und gleichzeitig den institutionsspezifischen Organisationsaufwand gering zu halten, steht das Schulungskonzept mit weiteren Materialien zum Online-Kurs in einem OER-Paket zur Nachnutzung zur Verfügung. Um die Nachnutzung zu erleichtern, erfolgt im September 2019 eine Multiplikatoren-Schulung im Rahmen des Weiterbildungsangebots des ZBIW (https://www.th-koeln.de/weiterbildung/seminare-und-workshops_5874.php). Verantwortlich für das Projekt ist Christina Kläre. Der Online-Kurs baut auf einem Studienprojekt des 2017 abgeschlossenen Master-studiums „Bibliotheks- und Informationswissenschaft“ / MALIS (TH Köln) auf (vgl. Kläre, Christina (2017): Quantitative information literacy. Designing an online course at the interface between information literacy and statistical literacy. In o-bib, 4(1), S.117-131). Das Projekt wird durch die Hilfskräfte Kim-Sarah Jung und Parisa Moayedi unterstützt. Das Projekt wurde in Kooperation mit dem Forschungszentrum Jülich im Rahmen eines Forschungsvorhabens des Bundesministeriums für Bildung und Forschung durchgeführt.

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Christina Kläre
Ich habe „Management and Economics“ an der Ruhr-Universität Bochum (Abschluss Master of Science 2013) studiert. Nach Leitung von Bachelor- und Masterübungen sowie -seminaren am Lehrstuhl für Quantitative Analyse (Ruhr-Universität Bochum) habe ich die
AG Learning Services der Hochschulbibliothek der Fachhochschule Bielefeld unterstützt und dort bereits den Workshop „Alltagsstatistiken hinterfragt“ konzipiert sowie durchgeführt. Seit 2016 bin ich als Fachreferentin für Rechts- und Wirtschaftswissenschaften an der Universitätsbibliothek Duisburg-Essen tätig. Hier engagiere ich mich weiterhin für die Förderung von "Data Information Literacy".