Kultusministerkonferenz (2017)

Die Kultusministerkonferenz (KMK) hat die Herausforderungen des digitalen Wandels in der Bildung und der damit einhergehenden Transformation angenommen und im Dezember 2016 (in der Fassung vom 07.12.2017) mit der Strategie „Bildung in der digitalen Welt" ein Handlungskonzept für die zukünftige Entwicklung der Bildung in Deutschland vorgelegt.

Den digitalen Wandel der Gesellschaft in die Lehr- und Lernprozesse im Bildungssystem zu integrieren, ist ein äußerst komplexer Prozess. In mehreren Handlungsfeldern müssen gleichzeitig Maßnahmen geplant, aufeinander abgestimmt und umgesetzt werden. Die in der Strategie beschriebenen Handlungsfelder sind:

  1. Bildungspläne und Unterrichtsentwicklung, curriculare Entwicklungen;
  2. Aus-, Fort- und Weiterbildung von Erziehenden und Lehrenden;
  3. Infrastruktur und Ausstattung;
  4. Bildungsmedien;
  5. E-Government und Schulverwaltungsprogramme, Bildungs- und Campusmanagementsysteme;
  6. Rechtliche und funktionale Rahmenbedingungen.

Da sich die Entwicklungen an Schulen und Hochschulen hinsichtlich der Akteure, der Bildungsaufträge und der Rechtsgrundlagen deutlich unterscheiden, gliedert sich die Strategie in zwei Hauptkapitel: Schulen und Berufliche Bildung sowie Hochschulen.

Für den Hochschulbereich wird das Ziel gesetzt, die Handlungsbedarfe bei der Wahrnehmung akademischer Aufgaben unter Einbeziehung der Digitalisierung zu beschreiben und entsprechende Weiterentwicklungen aufzuzeigen. Die Digitalisierung spielt neben dem Angebot von neuen Zugangswegen zu Bildung auch eine wichtige Rolle bei der strategischen Ausrichtung der Hochschulen und der regionalen und nationalen Wissenschaftsstandorte Deutschlands.

In der Strategie werden für die Hochschulen u.a. folgende Maßnahmen vorgeschlagen:

  • Ausbau der Unterstützungsstrukturen;
  • Umgang mit digitalen Medien als selbstverständlicher Teil der wissenschaftlichen Karriere bis zur Professur;
  • Schaffung von Campus-Connect-Lösungen durch die Entwicklung von Standards und Förderung der wissenschaftlichen Implementierung;
  • Schaffung von Anreizsystemen.

Zur Umsetzung der Strategie hat die Kultusministerkonferenz die „Empfehlungen zur Digitalisierung in der Hochschullehre“ verabschiedet. Diese richten sich an die Länder, den Bund, an Hochschulleitungen, Fakultäten, Fachbereiche und die Lehrenden selbst und umfassen unter anderem Zielvorstellungen zur Berücksichtigung der Digitalisierung in der strategischen Gesamtentwicklung der Hochschulen, zur (hochschulübergreifenden) Vernetzung, zur Qualitätssicherung und dem digitalen Austausch von Studierendendaten.

Die Länder werden sich dafür einsetzen, die Empfehlungen gemeinsam mit den relevanten Akteuren im Hochschulbereich umzusetzen.