Spies, B., 2013

In ihrer Dissertation untersucht Birgit Spies das Verhältnis von Lernen, (sozialen) Medien und Gesellschaft. Dazu vergleicht sie das Nutzungs- und Lernverhalten deutscher und amerikanischer Studierender, differenziert nach Geschlecht und Studiengang.

Ausgangspunkte sind theoretische Überlegungen zum Lernbegriff und zu Sozialen Online Netzwerken; daran anschließend wird diskutiert, welchen Einfluss vernetzte Welten auf den Lernprozess haben und wie es sich in der Gesellschaft widerspiegelt. Vor diesem Hintergrund wurde mittels Tagebuchaufzeichnungen, Interviews und einer Online-Umfrage, an der über 800 Studierende teilnahmen, untersucht, inwieweit es Anhaltspunkte für informelles Lernen Studierender in Sozialen Online Netzwerken gibt und wie es sich auf die Lernprozesse auswirkt. Die Studie ergab u.a., dass der Lernbegriff und das Verständnis von Netzwerk von Studierenden beider Länder unterschiedlich assoziiert werden. Informelles Lernen in sozialen Netzwerken hat sich zumindest bei einem Teil der Studierenden beider Länder inzwischen etabliert, doch auch hier bestehen landesspezifische Unterschiede: Während deutsche Studierende Soziale Netzwerke eher für Organisation und Absprachen nutzen, geben amerikanische Studierende eher Wissen weiter. Insgesamt setzten sie Netzwerke in ihrer jeweils eigenen Art eher weniger bewusst zur Unterstützung von Lernprozessen ein.