Videos in der Hochschullehre: Begleitstudie untersucht Sicht der Studierenden

11.01.2016: Das Projekt E-Teaching an der Universität Leipzig berät Lehrende, wie sie ihr Lehrangebot mit Videos sinnvoll erweitern können. In einer von Studierenden gestarteten Begleitstudie wurde erhoben, welche Kriterien und Rahmenbedingungen bei Videos erfüllt sein müssen, damit Studierende diese als lernförderlich bewerten.

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Sarah Bischof u. Caroline Mehner von der Universität Leipzig

Der Erfahrungsbericht von Sarah Bischof und Caroline Mehner stellt die Ergebnisse einer Studie vor, in der Studierende befragt wurden, welche Videos sie als lernförderlich erachten und wie sie den Einsatz von Videos für Lehre und Lernen bewerten. Ziel war es, mögliche Implikationen, Prämissen sowie mediendidaktischen Handlungsbedarf für die universitäre Praxis herauszufinden. Die qualitative Befragung wurde von Studierenden im Rahmen eines Projektseminars initiiert und durchgeführt. Sie wurde als Begleitstudie zum Projekt E-Teaching konzipiert und von den Projektmitarbeiterinnen vertiefend ausgewertet.

Besonders schätzen Studierende an Videos, dass sie diese wiederholt anschauen und Themenbereiche gezielt ansteuern können. Insgesamt wünschen sie sich eine stärkere Videoeinbindung innerhalb von Lehrveranstaltungen sowie Empfehlungen von Dozierenden für das Selbststudium. Erhalten sie keine Empfehlungen greifen Studierende vor allem auf die Videoplattform YouTube zurück. Allerdings bezweifeln sie bei Videos aus dem Netz die Zuverlässigkeit, was die Inhalte angeht. Werden Videos auf einer eigenen Plattform der Universität angeboten, schätzen Studierende diese vor allem aufgrund der hohen Verlässlichkeit und Absicherung der Inhalte. Was die Machart der Videos angeht, ist den Studierenden eine authentische Darstellung wichtiger als eine professionelle Umsetzung. Dennoch wurde der Inhalt formal anschaulich gestalteter Videos von den Studierenden als ‚vertrauenswürdiger‘ bewertet.

Übergreifend konnte festgestellt werden, dass die gezielte, methodisch-fundierte Einbindung von Videomaterial als zusätzliche Informationsquelle in Präsenzlehrveranstaltungen den Bedürfnissen von Studierenden entgegenkommt.  Dies unterstützt das Projekt E-Teaching als Angebot didaktisch-methodischer Beratung und Begleitung der Lehrenden zu möglichen Einbindungsformaten – von kurzen aktivierenden Sequenzen bis hin zu Flipped Classroom-Modellen.

Das Projekt E-Teaching

Im Projekt E-Teaching erhalten Lehrende der Universität Leipzig die Möglichkeit, sich über konkrete Szenarien und Einsatzoptionen von Videos für die eigene Lehre beraten zu lassen. Auf Wunsch werden Lehrende didaktisch und technisch von der Konzeption bis zur Einbindung der Videos in der Lehre begleitet. Dies beinhaltet auch die Recherche geeigneter Materialien sowie die Berücksichtigung urheber- und datenschutzrechtlicher Aspekte. Das Projekt E-Teaching ist ein Teilprojekt des gesamtuniversitären Drittmittelprojekts StiL – Studieren in Leipzig, das die Verbesserung der Qualität in Lehre und Studium zum Ziel hat. Zur Projektwebseite von E-Teaching.