Messerschmidt, R. & Grebe, R., 2005

Im Zentrum der von der ABWF in Auftrag gegebenen und vom BMBF und ESF geförderten Studie steht die Frage nach dem Zusammenhang zwischen computerbasierter Wissensaneignung und der möglichen Förderung von Kompetenzen vor dem Hintergrund der aktuellen Informationsflut: Werden computer- und netzbasierte Informations- und Bildungstechnologien eher zur Informationsgewinnung bzw. Wissensaneignung genutzt oder fördern sie auch die individuelle oder kollektive Kompetenzentwicklung entscheidend? Hintergrund ist die Überlegung, dass letztendlich nicht das größtmögliche Maß an Informationen entscheidend ist, sondern die Förderung von Kompetenzen, die eine erfolgreiche Wissensanwendung im Handlungszusammenhang ermöglichen.

Um eine Antwort zu finden, haben die Autoren die Entwicklung der Informations- und Bildungstechnologien der letzten fünfzig Jahre vom Programmierten Unterricht bis zum heutigen E-Learning untersucht und in einem systematischen Überblick dargestellt. Basis für die Analyse sind Kriterienraster für die Bewertung der Dimensionen Informationsgewinn und Kompetenzentwicklung.

  • Wie haben sich Computer, Multimedia und Netz in den vergangenen fast fünf Jahrzehnten und deren Bedeutung für das computerbasierte Lernen entwickelt?
  • Welche Typen von computerbasierten Lehr- und Lerntechnologien sind in der Vergangenheit und Gegenwart entstanden und wie ist ein darüber möglicher Informationsgewinn und eine darüber zu erreichende Kompetenzentwicklung zu bewerten?

Die durch die systematische Analyse gewonnenen Erkenntnisse sollen es ermöglichen, zwischen kompetenzförderlichen und rein informationsvermittelnden Lernarrangements unterscheiden zu können und helfen, den derzeitigen Trend bei den Lernarrangements zu gewichten. Die Befunde sind in fünf griffigen Thesen zusammengefasst – Details hierzu wollen wir Ihrer eigenen Lektüre überlassen.
Insgesamt weist die Studie eine hohe Aktualität angesichts der heutigen, eher gebremsten und ernüchterten Entwicklung mediengestützten Lernens auf. Sie liefert wichtige Informationen für die gegenwärtige Diskussion um E-Learning, indem sie hilft aus der Vergangenheit, den Fehlern, aber auch den Stärken zu lernen und daraus abgeleitete realistische Erwartungen zu formulieren. So fängt die vorgelegte Studie den momentan herrschenden Zeitgeist nicht nur ein, sondern belegt ihn auch fundiert.