Bericht ECEL 2007

Die gute Atmosphäre auf der ECEL kam nicht alleine durch das sonnige Wetter, die schicke Atmosphäre der Copenhagen Business School (CBS) und das gute Catering zustande. Insgesamt waren alle Teilnehmer an einem offenen Austausch interessiert.

Die Keynote zur Eröffnung der Konferenz wurde von zwei Vertretern der Copenhagen Business School gehalten (Pernille Rattleff und Lars B. Andreasen). Der Praxisbericht drehte sich um das Angebot von Vorlesungsaufzeichnungen und das Problem diese kostengünstig zu realisieren ohne starke Qualitätsverluste in Kauf nehmen zu müssen. Auch wenn die Keynote keine Überraschungen beinhaltete, so gab sie doch einen guten Einstieg in die Konferenz: Erfahrungen beim Einsatz digitaler Medien in unterschiedlichen Lehrszenarien und Fachgebieten standen auch im Zentrum der meisten anderen Konferenzbeiträge. Insbesondere wurden Erfahrungen beim Einsatz der so genannten Web 2.0-Werkzeuge wie Blogs und Wikis dargestellt.

In der zweiten Keynote sprach Joyce Malyn-Smith über die neuen Power-User. In den von ihr vorgestellten Studien geht es darum, Jugendliche näher unter die Lupe zu nehmen, die zum einen intensive Nutzer neuer Medien sind, aber vor allem über die dahinter stehende Technik bescheid wissen.

Im Rahmen der Konferenz kam immer wieder die Frage auf, welchen Mehrwert E-Learning an Präsenzhochschulen wirklich bringen kann. Erfahrungen zeigen, dass Studierende weiterhin viel Wert auf den persönlichen Austausch mit ihren Mitstudierenden und Lehrenden legen. Weniger scheinen es Lernende zu begrüßen, wenn sich Lern- und Freizeiträume im Netz überschneiden – vielmehr wird die Begrenzung des Lernraumes auf die Lernplattform gewünscht. In Bezug auf die Datengenerierung innerhalb der Plattformen wurde diskutiert, wie viel Kontrolle hier legitim und lernförderlich ist. Auch zur Sprache kam inwiefern sich der Ressourceneinsatz, den die Bereitstellung digitaler Lehr-Materialien mit einem gewissen Qualitätsanspruch erfordert, auch in besseren Lernergebnissen auszahlt oder inwiefern er vielmehr die Bequemlichkeit der Studierenden bedient. Als Vorteil der Einbindung digitaler Medien wurde von einigen Referenten betont, dass durch die Einbindung verschiedener Formate auch verschiedene Lernstile unterstützt und gefördert werden können (u.a. Ana Lidia Franzoni, Instituto Tecnológico Autónome de Mexíco). 

Der aktive Austausch von Praxiserfahrungen, der im Mittelpunkt der Konferenz stand, wurde in vielen Vorträgen auch als das entscheidende Paradigma für gute Lehre ausgemacht.