IT Gipfel 2009 und Open Space

Am 8. Dezember 2009 fand im Internationalen Congresscenter (ICS) Stuttgart der 4. National IT Gipfel statt, zu dem das Bundesministerium für Wirtschaft (BMWi) auch in diesem Jahr führende Vertreter aus der IT-Branche, Politik und Wissenschaft eingeladen hatte. Am Vortag richtete die BITKOM gemeinsam mit verschiedenen weiteren Partnern ein Open Space unter dem Motto "Vom Bildungssystem von heute zur lernenden Organisation von morgen" aus. Ziel war es, Führungskräfte der IT-Branche in eine Diskussion mit den sogenannten "digital natives" zu bringen.

An beiden Veranstaltungen nahmen Vertreter von e-teaching.org und des Instituts für Wissensmedien teil. Beim IT Gipfel koordinierte e-teaching.org einen Gemeinschaftsstand im Bereich der Nachwuchslounge.

Im Vorfeld des IT-Gipfels fand ein Open Space im Mercedes Benz Museum Stuttgart statt. Moderiert und organisiert wurde die Veranstaltung von DNAdigital , einem Internetnetzwerk, das beim 3. IT Gipfel mit Unterstützung des BMWi gegründet worden war und dessen Ziel die "Verjüngung" von Unternehmen durch "digital natives" ist. Oberste Regel einer Open Space ist, dass es keine Regeln gibt, mit Ausnahme des "Gesetzes der zwei Füße": Jeder Teilnehmer kann eine Diskussion jederzeit verlassen, um sich in eine andere einzubringen. In seiner Eröffnungsrede betonte BITKOM-Präsident Scheer die Wichtigkeit des Austauschs zwischen der jungen, mit dem Computer aufgewachsenen Generation, der "digital natives", und der Manageretage und rückte so das Motto "Kapuzenpulli trifft auf Anzugträger" in den Mittelpunkt. Im Gegensatz zu dem strengen Rahmen des IT Gipfels biete der Open Space die Möglichkeit, sich frei und kreativ zum Thema "Bildungssystems von morgen" auszutauschen. So wurden die Inhalte, mit denen sich die Diskussionsgruppen auseinandersetzten, von den Teilnehmern selbst vorgeschlagen. Nach zweistündiger Diskussion wurden zum Abschluss unter anderem Ideen zu den folgenden Themen vorgestellt: freier, für alle zugänglicher Content, mobiles Lernen (mit dem iPhone), Schule von Morgen, Open University, Vernetzung von Wirtschaft und Hochschule, Erreichung bildungsarmer Schichten sowie zu neuen Forschungsthemen für das Lernen mit digitalen Medien. Inwiefern die dort entwickelten Ideen tatsächlich in nachfolgende Aktivitäten überführt werden können, ist allerdings noch offen.

               

Die Plenumsveranstaltungen und Foren des IT Gipfels waren mit Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie mit vier weiteren Bundesministern und -ministerinnen prominent besetzt. Zentrale Themen waren u.a. der Ausbau der Breitbandverbindungen, Green IT und Datensicherheit. Während die IT-Branche die Veranstaltung positiv beurteilte, war die Resonanz in zahlreichen Blogs und bei Twitter weitaus kritischer: Seit dem ersten IT Gipfel habe es viele Absichtserklärungen gegeben und es seien zahlreiche Schlagworte gefallen, tatsächliche Ergebnisse ließen jedoch auf sich warten. Ob dies so bleibt, wird der 5. IT Gipfel zeigen, der im kommenden Jahr in Dresden stattfinden wird.

e-teaching.org betreute auf der parallel zum Gipfel stattfindenden Messe für das Institut für Wissensmedien (IWM) einen Gemeinschaftsstand im Bereich Nachwuchslounge. Dabei informierte das IWM über den Einsatz von IKT im Bildungsbereich. Es stellte den WissenschaftsCampus Tübingen vor und gab Einblick in die beiden Informations- und Qualifizierungsportale für hochschulspezifische Medienentwicklungsstrategien: das nationale Portal e-teaching.org und das baden-württembergische Landesportal virtuelle-hochschule.de. Neben dem IWM waren am Gemeinschaftsstand das Automotive Simulation Center Stuttgart (ASCS) sowie die Nachwuchsgruppen " Multicore Software Engineering " und " Verifikation trifft Algorithmik " der Universität Karlsruhe vertreten.