Didaktische Modelle

Ein teilvirtuelles Seminar zur Unterstützung des kooperativen und selbstgesteuerten Lernens und Arbeitens in Gruppen (Blended-Learning-Konzept)

20.06.2005

Das Seminar "Didaktische Modelle" ist eine teilvirtuelle Veranstaltung, in der kooperatives und selbstständiges Lernen in Gruppen realisiert wird. Die Studierendengruppen haben den Auftrag, sich die Seminarinhalte anhand von im Netz verfügbaren Informationen selbstständig zu erarbeiten, dabei werden sie von der Seminarleitung unterstützt und betreut. Besonders interessant ist an diesem Online-Seminar, dass die Methode Gruppenpuzzle - eine kooperative Lernmethode aus dem Präsenzunterreicht - zum Einsatz kommt.

Ziele und Inhalte

  • Fach Pädagogik, Fachgebiet Didaktik
  • Inhalte: Ausgewählte didaktische Modelle (z.B. Comenius, Herbart, bildungstheoretische Didaktik, Mediendidaktik, konstruktivistische Didaktik)
  • Kognitive Ziele: (1) Reproduktive Verfügbarkeit relevanter didaktischer Modelle und Konzepte, um diese vergleichend beurteilen zu können, (2) Vergleich und Weiterentwicklung bestehender didaktischer Modelle anhand neuer und selbst gewählter Aufgabenstellungen, (3) Reflektierte Konstruktion eigener didaktischer Grundorientierungen für die Lehre in Schule, Weiterbildung etc.
  • Inhaltlich-methodische Ziele: (1) Selbstständiges Erarbeiten einzelner didaktischer Modelle anhand von im Netz bereitgestellten Informationen, (2) Kooperatives und selbständiges Lernen im Gruppenpuzzle, (3) Didaktische Kompetenz durch Vermittlung erworbener Kenntnisse im Gruppenpuzzle, (4) Selbst- und Mitbestimmungsfähigkeit durch Erwerb und Vermittlung ausgewählter Inhalte
  • Die virtuelle Betreuung sowie der Austausch und die Kommunikation im Seminar werden durch Newsgroup und Chat unterstützt.

Didaktisches Konzept

Im teilvirtuellen Seminar "Didaktische Modelle" kommt die Methode Gruppenpuzzle zum Einsatz, die dazu dient, kooperatives und selbstgesteuertes Lernen in Gruppen zu unterstützen. Hierzu werden die Lernenden in Gruppen eingeteilt, die s.g. Stammgruppen. In den Stammgruppen entscheidet sich jedes Gruppenmitglied für ein thematisches Teilgebiet, für das er/sie sich Expertenwissen aneignet. Damit die einzelnen Experten sich nicht alleine vorbereiten müssen, werden über alle Stammgruppen hinweg zu jedem Expertenthema je eine Expertengruppe gebildet. Nach der Erarbeitung des Themas in den s.g. Expertengruppen kehren die Experten in ihre Stammgruppen zurück. Das Ziel in den Stammgruppen ist es nun, sich gegenseitig das erworbene Expertenwissen zu vermitteln.
Diese Methode wurde teilvirtuell realisiert: In der Präsenzveranstaltung zu Beginn des Seminars wird in das Thema eingeführt und es werden die Stammgruppen gebildet. In der zweiten Phase werden die Expertengruppen bei ihrer Wissenserarbeitung online unterstützt: durch im Netz bereitgestellte Informationen und durch virtuelle Kommunikation mit Forum und Chat. In Phase 3 erfolgt die gegenseitige Vermittlung des Expertenwissens in Präsenzveranstaltungen (in den Stammgruppen). Daran schließt sich wiederum eine virtuelle Phase (Phase 4) an, in der die Stammgruppen ihr gemeinsames erworbenes Wissen auf eine Praxissituation übertragen sollen. Zum Schluss finden Präsenzveranstaltungen statt, in denen die Ergebnisse der Gruppenarbeit präsentiert werden. Begleitend hierzu werden sämtliche Ergebnisse in einem Forum und in BSCW allen Beteiligten zur Verfügung gestellt. Die Präsenzphasen im Seminar werden von der reinen Wissensvermittlung entlastet, da sich die Studierenden das Wissen weitgehend selbstorganisiert erarbeiten. Durch die anschließende eigenverantwortliche Vermittlung der Lehrinhalte wird eine tiefere Auseinandersetzung mit den Seminarinhalten erreicht.



Abb.: Erläuterung zur Erarbeitung der Lerninhalte in der Expertengruppen-Phase

Im Bereich Lehrszenarien erhalten Sie weitere Informationen zur Sozialform " Gruppenarbeit ". Unter anderem finden Sie hier auch eine Checkliste sowie vertiefende Artikel zum kooperativen E-Learning.

Curriculare Verankerung

Scheinpflichtiges Seminar

Technik

Zugang
Die Teilnahme am teilvirtuellen Seminar ist nur für Studierende der Pädagogik an der Universität Stuttgart möglich; die Informationen zu den Seminarinhalten sind im Netz frei verfügbar.

Nutzung

Benötigte Software
  • Browser
  • Zugang zu BSCW, Forum, Chat

Technische Informationen zur Kommunikation und Kooperation im Virtuellen Raum finden sie im Bereich Medientechnik. Dort ist auch ein Steckbrief zu BSCW verfügbar.

Kosten

Personalkosten für die Gestaltung und Durchführung des teilvirtuellen Seminars

Zielgruppe

Lehramts-, Magister- und Bachelorstudierende der Pädagogik an der Universität Stuttgart

Ergebnisse

Regelmäßige (formative und summative) Evaluationen finden (jedes Semester) mit guten Ergebnissen statt.

Zum Projekt

Website

http://www.uni-stuttgart.de/pae/edl/index.php

Ansprechpartner/in

Dr. Susanne Lin-Klitzing
Universität Stuttgart
Institut für Erziehungswissenschaft und Psychologie, Abteilung Pädagogik
E-Mail: Susanne.Lin@po.uni-stuttgart.de

Zeitraum

Das Seminar findet regelmäßig jedes Semester statt.

Förderung

Für das teilvirtuelle Seminar "Didaktische Modelle" und weitere Lehrveranstaltungen hat die Seminarleiterin, Dr. Susanne Lin-Klitzing, 2004 den Landeslehrpreis des Landes Baden-Württemberg erhalten.

Beteiligungen und Kooperationen

Einbettung in den Medienplan der Hochschule und (geförderter) Teil des von der Universität Stuttgart ausgeschriebenen Projekts " self-study-online ".

Kategorisierung

Lehrfunktion

  • Informationsvermittlung
  • Wissenserarbeitung
  • Üben u. Anwenden
  • Wissenstransfer
  • Diskussion u. Austausch
  • Motivation
  • Feedback u. Lernerfolgskontrolle

Medieneinsatz

  • Hypertext
  • Chat
  • Newsgroup
  • E-Mail
  • LMS / Lernmanagementsysteme

Fachbereich

  • Geistes- und Sozialwissenschaften

Lehrszenarien

  • Seminar

Kategorie

  • Lehr-/Lernszenario