Online-Veranstaltungen barrierefrei gestalten

Mit dem (COVID-19-bedingten) vermehrten Einsatz online durchgeführter Veranstaltungsformate, stellt sich auch zunehmend die Frage nach dem Abbau von Barrieren, die Zugang und Partizipation für Teilnehmende verhindern oder einschränken können. In dem Workshop, der auf dem University:Future Festival 2021 stattfand, wurden zentrale Problemstellungen bei der Durchführung möglichst barrierefreier Online-Events, in technischer und didaktischer Hinsicht, mit Blick auf Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung aufgegriffen und diskutiert.

04.11.2021, 14:00 Uhr

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Prof. Dr. Gerhard Weber und Christin Engel, M.Sc.

Mit dem (COVID-19-bedingten) vermehrten Einsatz online durchgeführter Veranstaltungsformate, stellt sich auch zunehmend die Frage nach dem Abbau von Barrieren, die Zugang und Partizipation für bestimmte Gruppen von Teilnehmenden verhindern oder einschränken können. Obwohl der Einsatz digitaler Veranstaltungsformate auch zu einem höheren Maß an Teilhabe beitragen kann, besteht zugleich die Gefahr, dass neue Hürden aufgebaut werden. So sind viele Programme und Tools nicht barrierefrei, auch wenn die Beschreibung den Eindruck erweckt und auch wenn die Software selbst barrierefrei ist, kann die Bedienung der Programme oder Apps, gerade in einer Live-Situation, besondere Herausforderungen mit sich bringen. Auch der Zugang zu den Veranstaltungen selbst kann eine Hürde darstellen und umfangreiche Anmelde- und Registrierungsprozesse eine Teilnahme schon im Vorfeld erschweren. Daher ist es wichtig, bereits bei der Planung und Kommunikation von Veranstaltungen auf möglichst umfassende Barrierefreiheit zu achten.

Wie können Online-Veranstaltungen durchgeführt werden, die mögliche Einschränkungen verschiedener Sinne berücksichtigen? Was ist in der Planungsphase zu beachten? Müssen zusätzliche Materialien im Vorfeld bereitgestellt werden? Was ist mit Blick auf die zu verwendende Plattform wichtig? Ist eine besondere Nachbereitung erforderlich? Wie soll mit dadurch entstehendem Mehraufwand und ggf. höheren Kosten umgegangen werden? Im Workshop wurden zentrale Problemstellungen bei der Durchführung möglichst barrierefreier Online-Events aufgegriffen und diskutiert. Betrachtet wurden dabei technische und didaktische Aspekte der Veranstaltungsgestaltung - einschließlich der Vor- und Nachbereitung.

Die Veranstaltung fand im Rahmen des University:Future Festival 2021 statt.

Beitragende

Christin Engel, M.Sc. ist seit 2016 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Mensch-Computer Interaktion der TU Dresden und forscht im Kontext ihrer Dissertation im Bereich barrierefreier Grafiken und Anwendungen mit dem Fokus auf Menschen
mit Sehbeeinträchtigung und Blindheit. Aktuell entwickelt sie ein Verfahren zur automatisierten Erstellung von taktilen, fühlbaren Gebäudekarten. Außerdem prüft sie Software und Webseiten auf Barrierefreiheit, organisiert Veranstaltungen für und mit Menschen mit Sehbeeinträchtigung und Blindheit und ist im Bereich der Gleichstellung und Lehre engagiert.
Prof. Dr. Gerhard Weber ist Professor für Mensch-Computer Interaktion an der TU Dresden und leitet die AG Services für Behinderung und Studium. Er hält Vorlesungen zu Informatik und Barrierefreiheit und untersucht mit seiner Forschungsgruppe den Zugang
z.B. zu graphischen Notationen, die Gestaltung multimodaler Interaktionstechniken und deren Personalisierung