JIM Studie 2010: Ergebnisse im Überblick

22.12.2010 |

Seit 1998 wird mit der JIM-Studie im jährlichen Turnus eine Basisstudie zum Umgang von 12- bis 19-Jährigen mit Medien und Information durchgeführt. Zwar stehen diese noch vor dem Studium, jedoch ist es durchaus interessant, wie medienaffin die zukünftige Zielgruppe von Lehrenden so ist.


JIM Studie 2010, Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (Hrsg.). Stuttgart, November 2010.

In der JIM Studie 2010 wird neben Gerätebesitz, Medien- und Freizeitaktivitäten auch die subjektive Wichtigkeit der Medien abgefragt.

Die unserer Meinung interessantesten Ergebnisse der neuen Studie im Überblick:

  • Medienverbreitung:Mit 97 Prozent hat so gut wie jeder Jugendliche ein eigenes Handy, 84 Prozent besitzen einen MP3-Player und 79 Prozent haben einen eigenen Computer bzw. Laptop zur Verfügung. Einen Fernseher haben gut die Hälfte der Jugendlichen (58 %), jeder Zweite hat einen eigenen Internetzugang (52 %), eine Digitalkamera (51 %) sowie eine Spielkonsole (feste Spielkonsole: 50 %, tragbare Spielkonsole: 51 %).
  • Medienbeschäftigung:Etwa neun von zehn Jugendlichen nutzen regelmäßig (zumindest mehrmals pro Woche) ein Handy (91 %), das Internet (90 %) und den Fernseher (88 %). 83 % nutzen regelmäßig einen MP3-Player.
  • Subjektive Wichtigkeit der Medien:Für gut neun von zehn Jugendlichen ist Musikhören (91 %) die wichtigste Medienbeschäftigung, dicht gefolgt von der Nutzung des Internets (86 %) und der Handynutzung (80 %).

Interessante und vielleicht überraschende Ergebnisse:
  • Das Medium Buch hat bei den Jugendlichen in den vergangenen zehn Jahren keinen Bedeutungsverlust hinnehmen müssen. Der Anteil der regelmäßigen Buchleser ist mit 38 Prozent auf dem identischen Wert wie 1998. Dies gilt auch für die Lesemedien Zeitschrift und Tageszeitung. Bereits 15 Prozent der 12- bis 19-Jährigen lesen regelmäßig das Onlineangebot von Tageszeitungen, zehn Prozent nutzen die Onlineausgaben von Zeitschriften.
  • Die meisten Web 2.0-Anwendungen stoßen bei den Jugendlichen auf wenig Interesse. Das Veröffentlichen eigener Inhalte beschränkt sich bei den Jugendlichen in der Regel auf die Darstellungen in den Social Communities.
  • Internetzugang:Der regelmäßige Zugang zur Online-Welt (täglich/mehrmals pro Woche) erfolgt beim Großteil der Jugendlichen vom eigenen Zimmer (71 %) bzw. generell von zu Hause aus (39 %). Weitaus weniger ritualisiert ist die Internet-Nutzung in der Schule bzw. am Arbeitsplatz (13 %). Die mobile Online-Nutzung täglich bzw. mehrmals pro Woche beträgt bisher nur drei Prozent.
  • Zeit im Internet:Jugendliche verbringen aktuell 138 Minuten pro Tag im Internet, überwiegend nutzen sie diese Zeit zur Kommunikation – meist in Communities und mit Instant Messenger. Daneben ist auch die E-Mail-Kommunikation bei mehr als der Hälfte der Jugendlichen fester Bestandteil der Alltagskommunikation.
  • Aktivitäten im Internet:Das (klassische) Informationsverhalten der Jugendlichen im Internet umfasst in erster Linie die Recherche mittels der gängigen Suchmaschinen: 79 Prozent nutzen mindestens mehrmals pro Woche Google und Co., weit verbreitet ist auch die Online-Enzyklopädie Wikipedia (38 %). 22 Prozent suchen regelmäßig Newsgroups auf, diese haben eine größere Verbreitung als weblogs (9 %), Tweets (5 %) oder Podcasts (2 %).
  • Gefahren im Internet:Als Probleme im Internet sehen Jugendliche Abzocke, Datenmissbrauch/-manipulation, Viren sowie Cybermobbing. Jeder vierte Jugendliche hat in seinem Freundeskreis schon Erfahrung mit Mobbing über das Internet gemacht.
Die JIM Studie 2010, deren Ergebnisse wir hier zusammengefasst haben, ist online abrufbar:http://www.mpfs.de/fileadmin/JIM-pdf10/JIM2010.pdf 

Gepostet von: mschmidt
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