Fellowship-Programm für Innovationen in der Hochschullehre fördert 14 neue Projekte

09.12.2013 | Kurzmeldung

Die Baden-Württemberg Stiftung, die Joachim Herz Stiftung und der Stifterverband für Deutsche Wissenschaft haben 2013 zum dritten Mal ihre Fellowships vergeben

Quelle: www.bwstiftung.de
www.joachim-herz-stiftung.de
www.stifterverband.info

Ziel des Fellowship-Programms ist die systematische Weiterentwicklung der Hochschullehre in curricularer, didaktischer und methodischer Hinsicht. Das Programm fördert innovative Projekte mit bis zu 50.000 Euro und will auf diese Weise Anreize für die Entwicklung und Erprobung neuartiger Lehr- und Prüfungsformate schaffen. Jedes Semester findet ein internes Fellow-Treffen zum gegenseitigen Austausch statt, zusätzlich dazu werden einmal jährlich in einer öffentlichen Lehr-/Lern-Konferenz die abgeschlossenen Lehrvorhaben vorgestellt und die Ergebnisse der Begleitforschung präsentiert. Unter den in diesem Jahr vergebenen Fellowships sind - wie bereits in den letzten Jahren - auch mehrere E-Learning Projekte:

  • Multiscript – Kollaborative Lernmaterialien von vielen für viele: Im Projekt von Prof. Dr. Clemens Cap (Universität Rostock) geht es darum, mithilfe eines digitalen Skriptums Notizen und Fragen von Studierenden zu Veranstaltungen als wichtige Ressource für andere Studierende und Dozenten zu erschließen.
  • Chemie im Alltag/Wo begegnet dir Chemie – Ein offenes und studentisch organisiertes Online-Projektlabor: Das Projektlabor von Prof. Dr. Thomas Friedrich (TU Berlin) soll es Chemie-Studierenden unter fachkundiger Betreuung ermöglichen, selbst formulierte Fragen an die Natur durch Experimente auszuarbeiten.
  • Erlebnislernen auch in großen Gruppen durch ein vernetztes System von teilvirtualisierten Praktika und kompetenzorientierten Prüfungen: Bei dem Konzept von Prof. Dr.-Ing. Christoph Gehlen (TU München) geht es darum, dass klassische Formate wie Vorlesung und Hörsaalübung mit einem Live-Praktikum und parallel dazu mit E-Learning Angeboten eng zu verzahnen.
  • Quest 3D: Für Prof. Hazel Grünewald (HS Reutlingen) ist es wichtig, dass Wirtschaftsingenieurstudierende fähig sind, vernetzt, ganzheitlich, interkulturell und interdisziplinär zu denken und zu handeln. Ihre geplante Lehr- und Lerninnovation Quest 3D soll durch integratives Blended-Learning grundlegendes Fachwissen und berufsqualifizierende Schlüsselkompetenzen vermitteln.
  • Peer-Marking – Studierende korrigieren ihre Klausuren gegenseitig: Wenn Studierende gegenseitig ihre Klausuren korrigieren, kann dies deutlich zur Verbesserung der Lernerfolge beitragen. Im Vorhaben von Prof. Dr. Marc Ihle (HS Karlsruhe) soll eine EDV-gestützte Lösung entwickelt, getestet und verbreitet werden, um den damit verbundenen hohen Aufwand zu veringern.
  • Aktives Lernen in der Massenveranstaltungh: Der Inverted Classroom in der politikwissenschaftlichen Lehre: Das Projekt von Dr. Daniel Lambach (Univ. Duisburg-Essen) dreht die Logik der klassischen Vorlesung um. In den Präsenzphasen werden statt des Frontalunterrichts aktivierende Lernformen eingesetzt während das rezipierende Lernen durch Lektüre und Videovorlesungen ausgelagert wird.
  • Pump it up! Online-Spiel für Informatik im Maschinenbau am Beispiel der Produktion von Pumpenadapterrohren: Das Projekt von Prof. Dr.-Ing.Daniel Schilberg (RWTH Aachen) möchte den Bezug zwischen Theorie und Praxis spielerisch herstellen. Die Studenten erhalten ein Spiel mit verschiedenen Modi und Level, in dem es um die Fertigung von Pumpenadaptoren geht.

Ende 2011 vergaben die Stiftungen zum ersten Mail ihre Fellowships. Damals gab es 181 Bewerbungen, von denen 16 einen Fellowship erhielten. 2012 wurden aus 210 Bewerbungen 15 Konzepte für ein Fellowship ausgewählt; 2013 gab es 14 Fellowships aus 157 Bewerbungen.

Die Bewerbung ist sehr offen: Es können sich alle Lehrenden, sowohl wissenschaftliche Mitarbeiter als auch Professoren, bewerben. Unabhängig davon, welches Fach sie unterrichten und ob sie an einer staatlichen oder privaten Hochschule lehren. Das Konzept kann zwar in Teamarbeit entstehen, das Fellowship ist aber an eine einzelne Person gebunden. Auch die Summe der Fellowships ist gebunden: Sie muss zweckgebunden für das Entwicklungsprojekt eingesetzt werden.

Eine Übersicht über das Fellowship-Programm und über alle Projekte erhalten Sie auf der Homepage des Stifterverbands.

Gepostet von: mschmidt
Kategorie: Kurzmeldung