Neue JIM-Studie zur Mediennutzung von Jugendlichen

01.12.2014 |

Die neue JIM-Studie ist erschienen. Die repräsentative Untersuchung zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger in Deutschland gibt wieder spannende Einblicke in die Jugendmedienwelten. Herausgeber ist der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest.

Quelle: mpfs

Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (Hrsg.): JIM 2014. Jugend, Information, (Multi-)Media. Basisstudie zum Medienumgang 12 bis 19 Jähriger in Deutschland.

Neben den Basisfragen zur Medienausstattung und -nutzung erfasst die JIM-Studie 2014 die Glaubwürdigkeit verschiedener Medien sowie die jeweiligen inhaltlichen Präferenzen bei Fernsehsendungen, Büchern, Internetangeboten, Apps und Computerspielen.

Smartphones und Computer sowie die Verbindung zum Internet sind inzwischen feste Bestandteile in der Lebenswelt der meisten Jugendlichen. Im Altersverlauf steigt die persönliche Besitzrate von Computer/Laptop von 57 Prozent bei den 12- bis 13-Jährigen auf 88 Prozent bei den 18- bis 19-Jährigen an. Der Weg in das Internet geht inzwischen in erster Linie über das Smartphone und nicht mehr über den Laptop. Im Vergleich zu den Vorjahren ist der Anteil der Nutzenden mit Flatrates deutlich angestiegen (2012: 34 %, 2013: 60 %). Neun von zehn Jugendlichen (92%) können vom eigenen Zimmer aus auf das Internet zugreifen. Was die Nutzung von Medien für Schulzwecke angeht, geben Jugendliche an, ca. eine Stunde pro Tag zu Hause am Computer oder im Internet zu verbringen, um sich auf die Schule vorzubereiten. Die Zeit für die Internetnutzung steigt mit dem Alter. Computer und  Internet werden dabei hauptsächlich für die Kommunikation über Schulaufgaben genutzt. Fast ebenso groß ist die Zahl derer, die sich Informationen zu Schulthemen im Internet suchen; 21 Prozent schreiben regelmäßig Texte für die Schule, 8 Prozent bereiten Präsentationen vor.

Im krassen Gegensatz zur Mediennutzung „at home“ steht die Mediennutzung in der Schule. Hier spielen Computer und Internet laut JIM-Studie kaum eine Rolle. Weniger als ein Fünftel der Schüler tauschen sich in der Schule online über Schulaufgaben aus. Ebenso gering fällt der Anteil derjenigen aus, die regelmäßig im Unterricht online recherchieren, Texte schreiben oder Berechnungen durchführen. Das Erstellen einer Ergebnis-Präsentation oder die Auseinandersetzung mit einem Lernprogramm zählt nur für vier Prozent zum Schulalltag. Der Einsatz von Computer und Internet erfolgt punktuell. Die Vermittlung des Schulstoffs anhand von Lernprogrammen findet im Unterricht bei zwei Dritteln der Schüler nicht statt, bei einem Drittel steht der Einsatz des Internets als Rechercheinstrument nie auf dem Unterrichtsplan. Knapp die Hälfte der Schüler gibt an, dass sie höchstens ein Mal im Monat Präsentationen oder Referate im Unterricht erstellen, dabei erhalten knapp 30 Prozent keinerlei Anleitung.

Obwohl sich die Endgeräte und die Mediennutzung ändern, bleibt die Einschätzung der Glaubwürdigkeit über die Jahre konservativ: An erster Stelle steht auch bei jungen Leuten die Tageszeitung als glaubwürdigstes Medium, gefolgt vom Fernsehen. Zwischen Qualitäts- und Boulevardmedien wurde nicht unterschieden. Auch das Buch verliert kaum an Relevanz: fast 40 Prozent der Jugendlichen lesen regelmäßig, die Lesedauer beträgt dabei über eine Stunde täglich. Die Fernsehdauer liegt mit 100 Minuten etwas darüber.

Interessant ist, dass sich der Rückgang bei der Nutzung von Online-Communities unter Jugendlichen weiter fortsetzt. Er liegt nur noch bei rund 60 Prozent. Wichtiger geworden sind das fotobasierte soziale Netzwerk Instagram und der Instant Messenger WhatsApp.

Die Studie kann bestellt werden oder steht zum Download zur Verfügung.

Mehr aktuelle Studien findet man im Portal unter http://www.e-teaching.org/materialien/studien/

Gepostet von: mschmidt
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