Lektüre gesucht? Aktuelle Publikationen zur digitalen Hochschullehre
17.09.2021 | LesetippWas heißt gute Lehre und welche Rolle spielen dabei digitale Medien? Was hat sich in den vergangenen drei Semestern im Distance Learning getan und welche Schlussfolgerungen lassen sich davon ableiten? Inwiefern fördert das Inverted-Classroom-Modell die intrinsische Lernmotivation von Studierenden? Und welche Herausforderungen stellen sich bei der Realisierung von OER in der Hochschulbildung? In diesem Beitrag stellen wir Publikationen vor, die sich mit der Gestaltung digitaler Hochschullehre befassen.
Studie zu Distance Learning an österreichischen Universitäten und Hochschulen
Im Auftrag des österreichischen Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) führte das Department für Hochschulführung der Donau-Universität Krems in Zusammenarbeit mit dem Forum Neue Medien Austria (fnma) eine Studie vor dem Hintergrund der Coronasemester im Sommer 2020 und Winter 2020/21 durch.
Untersucht und kritisch beleuchtet wurde die Umstellung auf Distance Learning sowie die damit verbundenen Potenziale von neuen Lehr- und Lernformaten an österreichischen Universitäten und Hochschulen. Grundlage der Studie bilden über 250 Publikationen und Berichte. Neben ersten fachwisschenschaftlichen, begutachteten Publikationen wurden auch Lageberichte, Fallstudien und insbesondere die Ergebnisse von institutionellen Umfragen bei Studierenden und Lehrenden herangezogen.
Weitere Informationen zur Studie finden Sie in unserem Portal. Der Bericht steht außerdem zum Download auf der Webseite des BMBWF zur Verfügung.
„Selbstreguliertes Lernen im Inverted Classroom“ von Marion Rink
Inwiefern fördert das Inverted-Classroom-Modell die intrinsische Lernmotivation von Studierenden? Untersucht wird die Frage in dieser Publikation am Beispiel von Studierenden in den Ingenieurwissenschaften. Hierbei bezieht sich die Autorin auf die Selbstbestimmungstheorie von Richard M. Ryan und Edward L. Deci und untersucht, wie sich das Lernen im Inverted Classroom auf die psychischen Grundbedürfnisse von Autonomie, Kompetenz und sozialer Bezogenheit ingenieurwissenschaftlicher Studierender auswirkt. Auf der Basis detaillierter Analyseergebnisse werden (medien)pädagogische Handlungsempfehlungen entwickelt, die Lehrende zur Gestaltung eigener Inverted Classrooms nutzen können.
Der Band richtet sich an Hochschullehrende mit und ohne Inverted-Classroom-Erfahrung, die die intrinsische Lernmotivation ihrer Studierenden aktiv unterstützen wollen.
Die Publikation kann kostenpflichtig als Print-Ausgabe oder als E-Book (PDF) auf wbv Media erworben werden.
Tagungsband zur OER-Konferenz 2021
Der Tagungsband zur virtuellen OER-Konferenz, die im Rahmen des Projekts „Digital Skills powered by OER“ von der Hochschule Luzern und der Pädagogische Hochschule Luzern organisiert wurde und am 6. März 2021 stattfand, wurde veröffentlicht. Unter dem Titel „Lehrentwicklung by Openness – Open Educational Resources im Hochschulkontext“ dokumentiert der Band die Konferenzbeiträge und bietet einen umfassenden Rückblick auf die Inhalte der Online-Veranstaltung.
Neben den Besonderheiten von OER (Open Educational Resources) auf Hochschulstufe und Vorhaben sowie konkrete Umsetzungen an Hochschulen aus verschiedenen Perspektiven, werden auch Herausforderungen von OER im Tagungsband beschrieben, die sich in der Realisierung stellen. Ein Teil der Beträge befasst sich außerdem mit strategischen Rahmenbedingungen und zeigt Wege und Konzepte zur institutionellen Etablierung von OER auf. Auch Fragen nach der notwendigen technischen Infrastruktur und Formaten, die eine nachhaltige Erstellung und Weitergabe von Bildungsinhalten ermöglichen, werden diskutiert. Darüber hinaus widmen sich verschiedene Beiträge dem didaktischen Einsatz von OER und beleuchten anhand konkreter Studiensettings die unterrichtspraktische und fachdidaktische Orientierung.
Die Publikation steht auf der Open Access Plattform der Luzerner Hochschulen kostenlos zum Download bereit.
eCULT+ Broschüre mit Empfehlungen für die Gestaltung des digitalen Wandels
Was heißt gute Lehre und welche Rolle spielen dabei digitale Medien? Dieser Frage ging eCULT+ (eCompetences and Utilities for Learners and Teachers), das niedersächsische Verbundprojekt aus 13 Hochschulen und 2 Vereinen, von 2011 bis 2020 nach. In dieser Zeit konnten nach eigenen Angaben an den Partnerhochschulen durchweg die Medienkompetenz der Lehrenden gesteigert und mehrere Open-Source-Systeme (Stud.IP, Moodle, Opencast, ProFormA) praxisorientiert weiterentwickelt werden.
Zum Ende seiner Laufzeit stellt das Projekt die erzielten Ergebnisse mit einer Abschlusspräsentation vor. Die Broschüre berichtet dabei aus der Perspektive der Hochschulen und der sie unterstützenden zwei Vereine, was dank eCULT+ vor Ort in der Lehre tatsächlich angekommen ist, was Regelbetrieb wurde und was Lehrenden wie Studierenden nachhaltig zur Verfügung steht. Darüber hinaus gibt die Broschüre Empfehlungen für die Gestaltung des digitalen Wandels und kann so auch als wertvolle Handreichung für andere Hochschulen dienen.
Die Broschüre kann kostenlos als PDF auf der Projektseite von eCULT+ heruntergeladen werden.
Global Learning Report 2021
Gemeinsam mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und dem britischen Magazin „Times Higher Education“ hat sich der Global Learning Council (GCL) dringenden Fragen gewidmet, die sich in den letzten eineinhalb Jahren durch den pandemiebedingten digitalen Wandel in der Hochschullehre ergeben haben. So zeigt der Global Learning Report 2021 auf, dass die Coronakrise zwar entscheidende Aspekte des digitalen Wandels beschleunigt hat, gleichzeitig wird durch die Pandemie jedoch auch deutlich, wo noch dringend Handlungsbedarf besteht.
In diesem englischsprachigen Report reflektieren Hochschulexpertinnen und -experten über Themen zur Hochschulführung, Förderung von digitalen Kompetenzen und zu gleichberechtigen Zugängen zu Bildungsangeboten. Der Bericht zeigt außerdem auf, wie wichtig die Zusammenarbeit der einzelnen Akteure im globalen Hochschulsystem ist.
Der gesamte Bericht kann kostenlos auf der Webseite des GCL abgerufen werden.