eLib
eLibrary Austria – die freie Wissensdatenbank
30.08.2006
Archivierter Portalinhalt
eLib ist eine frei abrufbare Bibliothek von Quelltexten, Gastbeiträgen (Artikeln, Biographien, Diplomarbeiten) und digitalisierten, elektronisch durchsuchbaren Volltexten (teilweise mit Links zu digitalisierten Faksimiles).
Das Projekt versteht sich als Beitrag zur Vision eines offenen Zugangs zu
Kultur und Wissens. Durch die Bibliothek soll die Nutzung bisher ungenutzter
Ressourcen für Wissenschaft und Lehre gefördert werden. Das Projekt richtet
sich damit gegen den Trend zur kommerziellen Bereitstellung von Wissen.
Gegenüber der benutzerverwalteten
Wikipedia, deren Qualität durchaus an
die großer Lexika heranreicht, liegt hier der Fokus stärker auf der
Präsentation von vernetzten Inhalten und Themenkreisen.
Das Projekt ist beispielhaft einerseits für die Nutzung von Wiki -Systemen zur kollaborativen Bearbeitung von über das Internet verfügbaren Inhalten. Andererseits beruht dieses Projekt, das sonst nur schwer zugängliche Informationen verfügbar macht, auf Freiwilligkeit und studentischer Initiative.
Ziele und Inhalte
Das an die Wiki pedia angelehnte eLibrary-Projekt wurde von Studierenden initiiert und versteht sich mit seinen jetzigen Inhalten als ein Länder und Wissensgebiete übergreifender Pilotversuch, mit Schwerpunkt Österreich. Es soll ein Repositorium geschaffen werden, über das wissenschaftliche Volltexte für die Forschung und Lehre, Aus- und Weiterbildung frei zugänglich gemacht und durch eine Gemeinschaft gepflegt und erweitert werden. Wenn der Zugang zu einer entsprechenden Bibliothek fehlt – z.B. im Fernstudium oder außerhalb Europas – kann dadurch der Zugang zu Materialien erst ermöglicht werden. Das Projekt basiert auf freiwilliger Mitarbeit und der Bereitschaft, Beiträge kostenlos bereitzustellen. Durch eine Digitalisierung bereits vorhandener Inhalte werden diese leichter und langfristig zugänglich und besser reproduzierbar.
Didaktisches Konzept
Im Rahmen des eLibrary-Projekts werden neue elektronische Texte zuerst mit Autorenbiographien verlinkt und dann nach Persönlichkeiten, Ereignissen und Begriffen kategorisiert sowie mit ähnlichen Texten verknüpft. In übergeordneten Themenkreisen werden Artikel vernetzt mit dem Ziel, dadurch Synergieeffekte zu schaffen. Neben der eingebauten fachgebietsbezogenen Suchfunktion ist eine Volltextsuche mit Google über alle Projektseiten möglich.
Abb.: Elektronische Volltext-Anzeige in eLib
Es liegt ein Konzept des kooperativen Projektmanagements
zugrunde, bei dem die einzelnen Studierenden gleichzeitig Nutzer und
Beitragende sind - und - sich somit auf der gleichen Ebene wie andere
Projektnutzer bewegen.
Für die freiwilligen Mitarbeiter/innen des Projekts, insbesondere
Studierende, besteht die Möglichkeit, erlerntes Wissen umzusetzen, indem sie
es inhaltlich aufbereiten, den Themenkreisen zuordnen und präsentieren. Dazu
verfassen sie selbst Texte, die unterschiedliche Inhalte (Originalquellen,
Diplomarbeit, Aufsätze ...) in Bezug zueinander setzen und verknüpfen.
Beispielsweise können Seminarergebnisse in dieser Weise vernetzt präsentiert
werden. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Peer Review, das heisst der
qualifizierte gegenseitige Meinungsaustausch. Dieser dient der
Qualitätssicherung von Beiträgen, die nicht bereits einen Reviewprozess zum
Beispiel durch eine Hochschule durchlaufen haben (z. B. Diplomarbeiten). Der
Peer Review unterstützt die Schulung der Teamfähigkeit und den Umgang mit
modernen Kommunikationsmedien und stellt zugleich ist einen hoch zu
veranschlagenden Motivationsfaktor dar.
Curriculare Verankerung
eLib ist ein freies Projekt mit universitärer Anbindung, die Nutzung ist curricular nicht direkt eingebunden oder vorgeschrieben, sondern eine freiwillige Ergänzung für Interessierte, hauptsächlich aus dem universitären Bereich.
Technik
Zugang
Das eLibrary-Projekt ist frei im
WWW
verfügbar und basiert auf der
MediaWiki
-Software.
Nutzung
Es wird die für die
Wikipedia
verwendete Software eingesetzt. Die offene Architektur macht
es möglich, die Inhalte in nahezu jede über das Web erfolgende Suche
einzubinden. Die Mitarbeiter/innen des Projekts haben eigene Benutzerseiten.
Für die Kommunikation der Beteiligten stützt eLib sich auf bestehende
Programme wie das
Voice over IP-Programm
Skype
mit Konferenzschaltungsfunktion und
Instant Messaging
über den
Internet Relay Chat (IRC).
Benötigte Software
Es wird nur ein aktueller
Browser
benötigt.
Entwicklung
Es kommt ausschließlich Open Source Software zum Einsatz. Durch die Konzentration auf Volltext und komprimierte Bildformate entstehen relativ kleine, unaufwendige Datenbanken, für die nach Einschätzung der Initiatoren ein Hosting oder der Umzug auf andere Server praktisch immer zu bewerkstelligen ist.
Kosten
Da eLib auf freiwilliger Mitarbeit beruht sind die Kosten für das Projekt gering.
Zielgruppe
Die Hauptadressaten sind Einzelpersonen (Professoren, Studierende,
Zeitzeugen, Interessierte), die dezentral und unbürokratisch Inhalte
hinzufügen und nutzen können. Institutionen Bibliotheken, offizielle Stellen
wie Universitäten, Forschungseinrichtungen, Archive, Vereine,
Zeitungsarchive stellen dabei eher die Inhalte zur Verfügung. Ein besonderes
Augenmerk wird auf den Aufbau eines Teams - in Form einer
länderübergreifenden Gruppe von Freiwilligen - gelegt, das Institutionen
Unterstützung bietet bei der kostenintensiven Arbeit, Volltexte online zu
veröffentlichen.
Rahmenbedingungen
Das Angebot von eLib ist nicht universitär eingebunden, sondern richtet sich auf freiwilliger Basis an die Studierenden. Um bei eLib mitwirken zu können muß lediglich die Webseite besucht und sich mit der Struktur von Wikis vertraut gemacht werden.
Ergebnisse
Bereits bei der Beta-Testphase zeigte sich, dass das auf der Software MediaWiki basierende Angebot der inhaltlichen Fokus-Seiten von eLib für Suchmaschinen sehr attraktiv ist. Manche Inhalte wurden bei Google-Anfragen unter den ersten 20 Ergebnissen aufgeführt. Seit Anfang 2007 sind die neu gestalteten und erweiterten Portalseiten von eLib online.
Zum Projekt
Website
http://www.literature.at/elib/Ansprechpartner/in
Gernot Hausar
Stoesslgasse 3/3
A-1130 Wien
E-Mail: a9700768@unet.univie.ac.at
Zeitraum
Seit der Umsetzung der Projektidee Anfang 2005 hat sich das eLibrary-Projekt stetig weiterentwickelt, was sich auch an den folgenden vereinbarten Ausbaustufen zeigen lässt:
Phase 1: Erstellung einer Datenbank mit einem Minimum von 5000 Werken.
Erschließung dieser Werke in Portalen und über Fokus-Seiten.
Phase 2: Aufbau einer Gemeinschaft und Bekanntmachung des Projektes. Ziel etwa 20 regelmäßige Mitarbeiter. Werbung über Medien. Erweiterung der Inhalte.
Phase 3: Kooperation mit einzelnen Instituten der Universität. Bereitstellung von Inhalten für Lehrveranstaltungen im großen Rahmen.
Phase 4: Integration der Inhalte in die E-Learning Umgebungen
verschiedener Universitäten. Ausbau zur Plattform für das interuniversitäre
Bereitstellen des Grundlehrstoffes.
Förderung
Das Projekt wurde bisher ermöglicht durch Hosting auf österreichischen Universitätsservern, Spenden und Sponsoring. Wichtig ist den Initiatoren, die Personalkosten gering zu halten und durch eine Verteilung der Arbeit auf Freiwillige, um notfalls auch ohne Förderung stets ein Minimalangebot aufrechterhalten zu können. Im Jahr 2006 hat eLib bei MedidaPrix teilgenommen. Es zählte als Finalist zu den zehn besten Einreichungen und gewann den Förderpreis.
Beteiligungen und Kooperationen
Eine Mitarbeit an eLib erfolgt auf freiwilliger Basis und steht allen Interessierten offen.
Kategorisierung
Lehrfunktion
- Informationsvermittlung
- Wissenserarbeitung
- Diskussion u. Austausch
- Motivation
Medieneinsatz
- Hypertext
- Shared Workspace
Fachbereich
- Geistes- und Sozialwissenschaften
- Rechtswissenschaft
- Sonstiges
Lehrszenarien
- Projekt
Kategorie
- Lernmaterial(-sammlung)